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Ein atemberaubender Krimi zwischen Berlin und Anatolien, der Archäologie und Mythologie verbindet.
Ahmet Ümit haucht mit seinem gefeierten neuen Roman den alten Mythen im Schatten des Zeusaltars und des Pergamontempels neues Leben ein und zeigt uns, dass die Natur des Verbrechens über Zeitalter und Kulturen hinweg beinahe unveränderlich zu sein scheint.
Yildiz Karasu, Hauptkommissarin der Berliner Polizei, und ihr Stellvertreter Tobias Becker müssen einen rätselhaften Serienmord im Berliner Pergamonmuseum aufklären und stoßen bei ihren Ermittlungen auf uralte Geheimnisse, die das Leben
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Produktbeschreibung
Ein atemberaubender Krimi zwischen Berlin und Anatolien, der Archäologie und Mythologie verbindet.

Ahmet Ümit haucht mit seinem gefeierten neuen Roman den alten Mythen im Schatten des Zeusaltars und des Pergamontempels neues Leben ein und zeigt uns, dass die Natur des Verbrechens über Zeitalter und Kulturen hinweg beinahe unveränderlich zu sein scheint.

Yildiz Karasu, Hauptkommissarin der Berliner Polizei, und ihr Stellvertreter Tobias Becker müssen einen rätselhaften Serienmord im Berliner Pergamonmuseum aufklären und stoßen bei ihren Ermittlungen auf uralte Geheimnisse, die das Leben von zahlreichen Menschen zerstören können. Ein kriminologisches Abenteuer, das sich von den Straßen Berlins bis nach Bergama in Anatolien erstreckt. Als sich dann auch noch eine längst vergessen geglaubte Figur zu Wort meldet, steigt nicht nur bei den beiden Ermittlern die Spannung.
Autorenporträt
Ahmet Ümit, geboren 1960 in Gaziantep, ist einer der meistgelesenen Autoren in der Türkei. Er war von 1974 bis 1989 aktives Mitglied der Türkischen Kommunistischen Partei und schrieb in den Achtzigerjahren nicht nur seine ersten literarischen Texte, sondern studierte auch an der Akademie für Gesellschaftswissenschaften in Moskau, was zu jener Zeit nach türkischem Recht illegal war. Während der Militärdiktatur von 1980-1990 war er im Untergrund aktiv und musste zeitweise auch selbst untertauchen. Er zog sich schließlich aus der aktiven Politik zurück und konzentrierte sich aufs Schreiben. Einige seiner zahlreichen Bücher wurden erfolgreich verfilmt. Für seine Nachforschungen zu 'Das Land der verlorenen Götter' wurde er 2023 zum Korrespondierenden Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts Istanbul ernannt.
Rezensionen
Was passiert, "wenn Götter Rache nehmen" kann Rezensentin Maria Wiesner bei Ahmet Ümit nachlasen, den sie als profilierten Krimi-Autoren kennt - und auch sein neuestes Buch enttäuscht nicht: Mit Motiven aus der griechischen Mythologie gespickt machen sich zwei Berliner Kommissare an die Arbeit, den Mord an einem türkischen Maler aufzuklären. Dessen Vorfahren waren an archäologischen Ausgrabungen in Anatolien beteiligt, wo der berühmte Pergamonaltar herkommt, deshalb fließen auch Restitutionsdebatten in den Roman ein. Ümit lässt dabei geschickt die "Verflechtungen deutsch-türkischer Geschichte" über die Figuren in die Geschichte einfließen, lobt Wiesner. Zwischen den einzelnen Kapiteln findet die Rezensentin eingeschobene Passagen aus der griechischen Mythologie - ein legitimier "Kunstgriff" im Dienst der Historie. Sonst verzichtet der Autor auf "postmoderne Spielerei" und konstruiert stattdessen einen sehr ausgeklügelten und intelligenten Roman, urteilt sie.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 03.06.2024

Opfer und Opfergaben
Ahmet Ümit über deutsch-türkische Verflechtungen

Wenn Götter Rache nehmen, geht es grausam zu. Das stellt die Berliner Hauptkommissarin Yildiz Karasu fest, als sie den Tatort in der Wohnung eines jungen türkischen Malers inspiziert. Dem Mann hat man das Herz herausgeschnitten und als Opfergabe drapiert, vor einem Wandgemälde, auf dem der griechische Göttervater Zeus thront. Der Bezug zur Mythologie scheint erst willkürlich, bis Karasu entdeckt, dass die Familie des Opfers ursprünglich aus dem anatolischen Bergama stammt, Heimstätte des berühmten Pergamonaltars, dessen Relief mit Götterbildern verziert ist.

Bei den archäologischen Ausgrabungen des Kulturguts hatten die Vorfahren des Malers mit angepackt, der Familientradition folgend beschäftigte sich der junge Mann mit den antiken Legenden, malte großformatige Bilder von Apollo, Kronos und Zeus. Doch hängt der Mord damit zusammen? Oder hat nur jemand eine falsche Spur gelegt?

Karasu nimmt gemeinsam mit ihrem ostdeutschen Kollegen Tobias die Ermittlungen auf, die sie nicht nur auf die Spur einer alten Familienfehde führen. Die beiden Polizisten entdecken auch, wie stark der Hass auf den Künstler in der unmittelbaren Nachbarschaft war. Nebenan betreiben Neonazis eine Bar und pflegen Kontakte zu bekannten Größen der rechtsextremen Szene. Und dann ist da noch der eifersüchtige Lebensgefährte des Malers, der sich kurz vor dem Mord öffentlich mit seinem Partner zerstritten hat.

Der türkische Schriftsteller Ahmet Ümit beherrscht das Krimigenre, schickt dem klassischen Muster folgend sein Ermittlerduo auf diesen drei Fährten durch Berlin und wirft ihnen bei jedem Verhör, bei jeder Zeugenvernehmung neue Informationen hin, die aufmerksame Leser für die Mörderjagd zusammenpuzzeln können. Ümit, der zu den meistgelesenen Autoren der Türkei gehört, war zudem schon immer politisch interessiert, während der Achtzigerjahre, als in seiner Heimat die Militärdiktatur herrschte, lebte er aufgrund seiner oppositionellen Tätigkeit sogar zeitweise im Untergrund.

Auch in seinem Roman "Das Land der verlorenen Götter" bedingt das Politische die Lebensumstände seiner Figuren. So schleichen sich in die Erzählung immer wieder wahre Begebenheiten. Einen Cousin des toten Malers lässt Ümit zum Mitglied der 36 Boys werden, einer Bande türkisch- und kurdischstämmiger Jugendlicher, die sich in den frühen Neunzigerjahren von Kreuzberg aus Revierkämpfe mit Skinheads und Neonazis lieferte. Was die Ermittler dann in der rechten Bar vorfinden, lässt an die Verflechtungen des NSU denken.

Und auch die Debatte über Restitution klingt kurz an, wenn ein Archäologe der Hauptkommissarin berichtet, wie der Pergamonaltar überhaupt nach Berlin kam: als kulturelles Prestigeprojekt, um dem British Museum in London und dem Louvre in Paris etwas Gleichwertiges entgegenhalten zu können und sich den anderen europäischen Großmächten auch in dieser Hinsicht ebenbürtig zu erweisen.

So ergibt sich nach und nach nicht nur ein Bild vom Leben des Opfers und ein Profil des Täters, Ümit zeichnet auch ein Porträt der Verflechtungen deutsch-türkischer Geschichte über die vergangenen hundert Jahre. Die Informationen lässt er geschickt über die Figuren einfließen, sie dienen dem besseren Verständnis der Charaktere, wirken nie wie Fremdkörper. Formale Kunstgriffe erlaubt er sich nur im Dienst der Geschichte: Zwischen die Kapitel, die der Hauptkommissarin bei den Ermittlungen folgen, sind jeweils Geschichten aus der griechischen Mythologie eingeschoben. Diese beschreiben Kämpfe der Götter gegen die Giganten, den Mord von Zeus an seinem Vater Kronos, die Geburt der Athene als Jungfrau aus dem Kopf des Göttervaters, die Grausamkeit Apollos gegen Mensch und Satyr, wenn diese ihn in Gesang oder Flötenspiel übertrafen.

Jede dieser Passagen erzählt die Legenden in Ich-Form - aus der Perspektive des Zeus. Dass es sich hierbei nicht um postmoderne Spielerei, sondern um stringente Erzählstrategie handelt, wird spätestens klar, als das Berliner Ermittlerduo vor dem zweiten Toten steht, ermordet auf dem Teufelsberg, nach einem Vorbild aus der griechischen Mythologie. Denn nicht nur die Götter nehmen grausam Rache. MARIA WIESNER

Ahmet Ümit: "Das Land der verlorenen Götter". Kriminalroman.

Aus dem Türkischen von Sabine Adatepe.

btb verlag, München 2024.

576 S., br.,

18,- Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Was passiert, "wenn Götter Rache nehmen" kann Rezensentin Maria Wiesner bei Ahmet Ümit nachlasen, den sie als profilierten Krimi-Autoren kennt - und auch sein neuestes Buch enttäuscht nicht: Mit Motiven aus der griechischen Mythologie gespickt machen sich zwei Berliner Kommissare an die Arbeit, den Mord an einem türkischen Maler aufzuklären. Dessen Vorfahren waren an archäologischen Ausgrabungen in Anatolien beteiligt, wo der berühmte Pergamonaltar herkommt, deshalb fließen auch Restitutionsdebatten in den Roman ein. Ümit lässt dabei geschickt die "Verflechtungen deutsch-türkischer Geschichte" über die Figuren in die Geschichte einfließen, lobt Wiesner. Zwischen den einzelnen Kapiteln findet die Rezensentin eingeschobene Passagen aus der griechischen Mythologie - ein legitimier "Kunstgriff" im Dienst der Historie. Sonst verzichtet der Autor auf "postmoderne Spielerei" und konstruiert stattdessen einen sehr ausgeklügelten und intelligenten Roman, urteilt sie.

© Perlentaucher Medien GmbH