Der österreichisch- ungarische Offizier Milan Nemec, der seit 1916 im besetzten Belgrad stationiert ist erlebt sowohl Niederlage als auch Sieg im Ersten und Zweiten Weltkrieg hautnah mit. Viele menschliche Tragödien kommen dabei ans Tageslicht und Milan verzweifelt immer mehr an den Ereignissen und
Erlebnissen die die Zeit während und nach den Kriegen mit sich bringt. Hundert Jahre später treffen…mehrDer österreichisch- ungarische Offizier Milan Nemec, der seit 1916 im besetzten Belgrad stationiert ist erlebt sowohl Niederlage als auch Sieg im Ersten und Zweiten Weltkrieg hautnah mit. Viele menschliche Tragödien kommen dabei ans Tageslicht und Milan verzweifelt immer mehr an den Ereignissen und Erlebnissen die die Zeit während und nach den Kriegen mit sich bringt. Hundert Jahre später treffen die Direktorin des Wiener Heeresgeschichtlichen Museums und ihre Assistentin aufeinander und diskutieren heftig darüber was der Krieg mit den Menschen gemacht hat. Während die eine Uniformen, Medaillen.. aus dem Krieg stolz in ihrem Museum ausstellt übt die andere Kritik darüber, dass man sehr wohl eine moralische Verantwortung trägt und man über die damaligen Verbrechen auch heute noch reden muss und auch soll.
,,Das lange Echo“ ist der Debütroman von Elena Messner wo sie auf zwei Zeitebenen eine spannende und emotionale Geschichte beschriebt. Zuerst wird der Leser Zeuge davon, wie Milan Nemec sich selbst und die Sinnhaftigkeit eines Krieges in Frage stellt. Interessant sind dabei seine Gedanken, die ständig zwischen Wut, Verzweiflung und Verachtung hin und her wechseln. Im Laufe des Romans beginnt er aber selber zu erkennen, dass der Krieg, der zuerst von vielen noch verherrlicht wurde und für Propagandazwecke herhalten musste, nur Leid und Schmerz gebracht hat. Die Autorin zeigt dabei auch auf, dass es immer wieder zwei Seiten gibt, wie man den Krieg sehen und erleben kann. Wenn sich die Zivilbevölkerung gegen die Soldaten wehrt, sind sie selber schuld wenn sie misshandelt, vertrieben oder auch getötet werden, selbst wenn es Frauen und Kinder sind. In dem Roman gibt es einige Szenen die zeigen, dass es immer wieder Gewinner und Verlierer gibt wenn es darum geht für sich selbst den sichersten und einfachsten Weg zu gehen. In der Gegenwart angelangt entwickelt sich ein Streitgespräch zwischen der Direktorin und ihrer Assistentin, ob und wie das ,, Lange Echo“ der damaligen Ereignisse auch noch heute zu hören ist. Mir persönlich hat dabei der ,,einseitige“ Dialog der jungen Assistentin nicht gefallen, da war mir die Geschichte zu unpersönlich und die Ausdrucksweise dabei war mir zu respektlos ihrer Chefin gegenüber. Es ist ein Roman der nicht leicht zu lesen ist. Ich mag auch keine Schachtelsätze, die sich oft über eine halbe Seite gezogen haben. Es wurden geschichtliche Ereignisse eingebaut und auch tatsächliche Personen wie Rilke oder Roda Roda sind dabei erwähnt worden, wo viele von ihnen gar nicht am Krieg teilgenommen haben, aber in ihren Werken von schweren Entbehrungen berichtet haben. Es ist also ein Roman für den man sich Zeit nehmen muss und man nicht einfach nur drüber lesen kann. Selbst wenn viele Jahre vergangen sind ist es ein Thema, das auch heute noch aktuell ist und wo es gut ist, darüber zu reden. Die Kapitelüberschriften bestehen immer nur aus einem Wort, die aber zum Schluss einen schönen Satz bilden ,, WARUM WIR UNS AN NICHTS ERINNERN SOLLEN ES ABER DENNOCH TUN MÜSSEN “.