Die Klarisse Colette von Corbie (1381-1447) gilt als eine der wichtigsten Ordensreformerinnen des 15. Jahrhunderts. Sie erneuerte oder gründete in Burgund, in Frankreich, in Savoyen, Deutschland und Flandern nicht nur zahlreiche Klarissenklöster, sondern wirkte auch nachhaltig auf die Observanzbewegung der Franziskaner ein. Daher rückt sie die anonyme Bearbeiterin oder der Bearbeiter des hier erstmals edierten "Leben der heiligen Colette von Corbie" auch in zeitliche und spirituelle Nähe des franziskanischen Reformers und Heiligen Bernardin von Siena (1380-1444).Der Franziskaner Johannes Karl Schlageter ediert und übersetzt in diesem Band die einzige bisher bekannte deutsche Übersetzung jener lateinischen Vita Colettes, die der Kartäuser Laurentius Surius im 16. Jahrhundert angefertigt hatte. Die Handschrift "Ms. Budapest" aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts zeichnet in frühneuzeitlicher deutsch-alemannischer Sprache das Bild der heiligen Ordensfrau des Spätmittelalters vor dem Konfessionshintergrund der Frühen Neuzeit und gewährt einen unmittelbaren Eindruck in die religiöse Alltagswelt der Zeit. Insofern vermag der Band der historischen Beschäftigung mit der Persönlichkeit der Colette von Corbie zu neuen Impulsen anzuregen.
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