1977 ist der Text französisch erschienen, geschrieben als Vorwort für eine Sammlung von Dokumenten zur Geschichte der Internierung im Frankreich des 17. und 18. Jahrhunderts. Das Buch kam nicht zustande, geblieben ist dieser großartige Text."Das Leben der infamen Menschen ist ein Meisterwerk." (Gilles Deleuze)
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Franz Schuh erläutert, dass sich Foucault in dem erstmals 1977 erschienenen Text nicht vorrangig mit prominenten "Schreckens- und Skandalmenschen" wie de Sade befasst, sondern mit dem "anstößigen Mönch, dem geschlagenen Weib, dem tobenden Trunkenbold, dem zänkischen Händler" der vorindustriellen Zeit. Diese Menschen sind heute nur noch dadurch präsent, so Schuh, weil sie Mächtigen in die Quere kamen und es daher zahlreiche Dokumente gibt, etwa Anklagen. Foucaults Text ist für Schuh deshalb nicht nur ein Text über "infame Menschen" dieser Zeit, sondern auch ein Text über die Schriften, die von ihnen berichten. Gerade heute, wo es modern ist, über "elendes Leben" Literatur zu verfassen, könne Foucaults Text "nützlich" sein - damit man weiß, "woher das kommt, was sich schließlich als Literatur einbürgerte", so der Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
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