Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.08.2009Aus diesem Panikraum gibt es kein Entkommen
Was, wenn alle Wünsche in Erfüllung gehen? Diese Frage stellt der österreichische Schriftsteller Thomas Glavinic in seinem verstörenden, ergreifenden neuen Roman. "Das Leben der Wünsche" zeigt, warum man sich vor seinen tiefsten Sehnsüchten in Acht nehmen muss - sie könnten wahr werden.
Von Felicitas von Lovenberg
Was ist schlimmer: der letzte Mensch auf Erden zu sein - oder in einem geordneten, bürgerlichen Leben einem Albtraum ausgesetzt zu sein, den man selbst mit engsten Vertrauten nicht teilen kann? Was ist unerträglicher: alle Wünsche erfüllt zu bekommen - oder keine Wünsche mehr zu haben? Und was, wenn sich eine private Utopie als übergreifende Apokalypse entpuppt?
Der erste Hinweis, dass nicht alles mit rechten Dingen zugeht, lässt im neuen Roman von Thomas Glavinic keine drei Seiten auf sich warten. Denn obwohl ein zwielichtig aussehender Mann Jonas aus heiterem Himmel verspricht, ihm drei Wünsche zu erfüllen, ja ihm diese Wunscherfüllung geradezu aufnötigt, erzählt "Das Leben der Wünsche" kein Märchen, im Gegenteil. Dafür sorgt Jonas selbst mit einer Antwort, deren Schläue sich auf ungeahnte Weise gegen ihn wenden wird: "Ich wünsche mir, dass sich alle meine Wünsche erfüllen. Dies ist mein erster Wunsch, und auf die zwei anderen kommt es nun nicht mehr an, ich schenke sie Ihnen." Jonas wird später nicht sagen können, er sei nicht gewarnt worden: "Sie verstehen mich ganz falsch, sagte der Mann. Es geht nicht darum, was Sie wollen, sondern darum, was Sie sich wünschen." Und: "Geben Sie Ihren Wünschen Zeit, sich zu entfalten."
Vom unheimlichen Eigenleben dieser Wünsche, die aus dem Verborgenen und Verschwiegenen, den dunkelsten, unbewussten Tiefen eines Charakters ans Licht treten und dort existentiellen Schrecken verströmen, erzählt Thomas Glavinic in seinem siebten Roman, der sich, wie jedes Meisterwerk, auf vielen Ebenen lesen lässt. "Das Leben der Wünsche" ist die Geschichte einer fortwährenden Entäußerung. Ein großer Liebesroman und als solcher ein Glaubensbekenntnis. Ein Panikraum und ein Horrortrip aus nächster Nähe. Glavinic zeigt uns einen Mann, der sich selbst schon lange fremd geworden ist und der verzweifelt versucht, mit sich ins Reine zu kommen, Klarheit und Ruhe zu finden. Dabei ist Jonas - zweifelnder Ehemann von Helen, hingebungsvoller Vater von Tom und Chris, leidenschaftlicher Geliebter von Marie und unmotivierter Angestellter einer Werbeagentur - ein ganz normaler, netter Typ, ein Jedermann mit Charisma, der so lebt, fühlt und denkt wie das Gros seiner Generation. Mit fünfunddreißig Jahren ist er noch nicht raus aus dem Alter, in dem man dauernd an Sex denkt, aber auch jung genug, um verstehen zu wollen, was die Welt im Innersten zusammenhält, um hartnäckig vom Leben einen Sinn zu fordern. Und um Angst zu haben, dass es diesen Sinn nicht gibt. Jonas befürchtet, dass wir in "einer Art Computersimulation" leben, dass unsere Vorstellungen von der Wirklichkeit falsch sind und unser Religionsbegriff ein Missverständnis, weil er davon ausgeht, dass Gott dem Menschen ähnlich ist. Mit anderen Worten: Jonas ist ein Existentialist, der bis ans Äußerste geht.
Und er ist kein Unbekannter. Glavinic-Lesern ist Jonas aus "Die Arbeit der Nacht" (2006) als letzter Mensch auf Erden in bester, erschauernder Erinnerung. Schon damals suchte er die Zähigkeit der Zeit zu überwinden, schon damals entdeckte er, dass ein Teil seiner selbst ein rätselhaftes Eigenleben führte, wenn der andere schlief. Und auch damals hieß die Einzige, die ihn, wenigstens einen seligen Moment lang, von sich selbst erlösen konnte, Marie.
So vielfältig und ergiebig die Beziehungen zwischen den Romanen sind, so eigenständig sind die beiden Bücher doch; man muss keineswegs "Die Arbeit der Nacht" gelesen haben, um "Das Leben der Wünsche" zu verstehen, denn auch Jonas weiß nicht von diesen - früheren? späteren? geträumten? - Erlebnissen. Die Kenntnis des einen Werks steigert indes noch die Bewunderung für das jeweils andere: Dass es Glavinic gelingt, sein ungeheuerliches Sujet auf so konsequente, überzeugende Weise zu variieren und fortzuführen, noch dazu einen früheren Charakter zu zitieren, ohne sich im Geringsten zu wiederholen, bekräftigt seinen Rang als einer der bemerkenswertesten, innovativsten Schriftsteller seiner Generation - und als einer der vielseitigsten. Denn wie für jeden seiner bisherigen Romane hat er auch für "Das Leben der Wünsche" einen eigenen, einleuchtenden Ton gefunden, nüchtern und bei allem Bitterernst auch nonchalant, ein Ton, der das Bizarre nicht nur als real, sondern auch als normal begreift. Wenn es einen Schriftsteller gibt, der hier Pate gestanden haben könnte, so ist es der große Roberto Bolaño, von dem auch das Motto des Romans stammt - aber glücklicherweise schreibt Glavinic unendlich viel eingängiger und disziplinierter als der Chilene.
Dass die Welt mit Bezugspersonen wie Frau, Kinder, Geliebte, Freundin und zynischen Kollegen bevölkert ist, macht Jonas' Lage zwar nicht harmloser, gestaltet sie aber abwechslungsreicher und vor allem lebensnaher als in "Die Arbeit der Nacht". Den Typ mit den drei Wünschen hat Jonas schon fast vergessen, ein Spinner eben, da geschehen seltsame Dinge. Nichts, worüber er sich zunächst beklagen könnte. Seine Aktien steigen kontinuierlich. Und sein Sohn Chris, wegen dessen geringen Wuchses sich Eltern und Kinderarzt schon Sorgen gemacht hatten, ist plötzlich vier Zentimeter größer. Dann sieht er im Fernsehen, wie eine vollbesetzte Gondel abstürzt. Und eines Nachts scheint der Mond ihm zu gehorchen. Kein Zweifel: "Etwas ging vor sich, was nicht recht war." Ein Fußgänger, der Jonas mit seinem aufreizend langsamen Überqueren des Zebrastreifens in Rage gebracht hat, wird eine Sekunde später von einem Lastwagen erfasst und schwer verletzt. Nach diesem Erlebnis hat Jonas eine verstörende Begegnung mit sich selbst. Aber als sein Sohn ihn fragt: "Papi, bist du echt?", ist die Antwort aufrichtig: "Ja, Tom, ich bin echt."
Dass Jonas sich da so sicher sein kann, liegt an Marie, der Frau, die ihn seine Ehe mit Helen als ungenügend erkennen lässt und die er doch nicht ganz für sich haben kann. Denn Marie ist ebenfalls verheiratet und Mutter eines Sohnes. Aber in Jonas wächst die Überzeugung, dass sie die Eine ist, die, mit der er zusammen sein will. Einmal besucht er Marie zu Hause, als ihr Mann nicht da ist; sie schlafen im Ehebett miteinander. Als am nächsten Abend seine Frau Helen tot in der Badewanne liegt, hat die Wunscherfüllungs-Apokalypse für Jonas erst begonnen.
Aber die Endzeit kommt ohne Untergangsstimmung aus. Es gehört zum Wunderbaren dieses Buches, dass der Zweifel und die Trauer und die Angst, die es schildert, zu keinem Zeitpunkt die Sprache befallen - auch wenn die bedrohlichen Omen zunehmen. Jonas, nicht von ungefähr ein Namensvetter jenes Propheten, der sich Gottes Auftrag widersetzte und auf seiner Flucht übers Meer von einem großen Fisch verschluckt wurde, ist auserwählt und verdammt zugleich: "Er hatte das Gefühl, ein Fremdling auf Erden zu sein, jemand, der nicht zu den Menschen gehörte, die ihn umgaben."
Aber nicht einmal mit seiner Vertrauten Anne, die an Leberkrebs zu sterben droht, kann er über dieses Gefühl sprechen, auch nicht mit Marie. Wie alle Frauen in Jonas' Universum, das im Weiblichen die Heilsbotschaft schlechthin ausmacht ("Er wusste, er würde von Jesus nicht gerettet werden. Aber vielleicht von einer Frau."), ist auch sie zumindest äußerlich gefestigter in ihrem Dasein als Jonas, der, wie auf Autopilot gestellt, durch ein Leben gleitet, das immer weniger ihm zu gehören scheint. Beim Begräbnis seiner Frau erfährt er, dass auch Helen eine Affäre hatte. Er verliert einen Zahn. Ein gesichtsloser Autofahrer lockt ihn mit seinem Wagen in den nächtlichen Wald, wo ihm das Benzin ausgeht. Ein Kollege bittet ihn, mit seiner Frau zu schlafen. Als Einziger geht er nicht an Bord eines Flugzeuges, das beim Abflug zerschellt. Und in der vielleicht seltsamsten und surreal-schönsten Nacht dieses an seltsamen und surreal-schönen Szenen so reichen Buches steht die ganze namenlose Stadt unter Wasser. Schweigende Männer rudern in Booten dem Zentrum zu. Aus dem Fenster steigt Jonas in eines ein. "Andere Boote kamen ihm entgegen. In allen saß ein Passagier zwischen Männern in Regenmänteln." Am Morgen ist das Wasser verschwunden, aber überall werden Keller ausgepumpt. Waren die Ereignisse der Nacht also doch keine Chimäre?
Alltag und Zwischenbewusstsein verschmelzen immer stärker. Sich selbst als präsent, real zu empfinden gelingt Jonas zunehmend nur noch durch extreme körperliche Anstrengung oder Schmerz - oder im Zusammensein mit Marie, die nun, da Jonas frei ist, ihrerseits zunächst mit einer endgültigen Entscheidung zögert. Als sie sich ihm dann ganz anschließt, erlebt Jonas, das es Wünsche gibt, die sich trotz ihrer Erfüllung niemals erschöpfen.
Jonas will Spuren hinterlassen, sich als ein Punkt auf der Linie der Zeit verewigen. Diese geradezu obsessive Selbstvergewisserung verfolgt er mit dem Foto, das er seit Jahren am ersten Tag eines jeden Monats von sich gemacht hat, mit einer Krakelei im Aufzug, mit seinen SMS an Marie. Überhaupt ist das Handy für ihn eine Art Nabelschnur, eine letzte Verbindung zur Realität der anderen. Als er es erst immer häufiger verliert und am Ende sogar wegwirft, ist die lässige Geste ebenso alarmierend wie der Satz: "Er war zufrieden mit dem, was er war und was er hatte."
Was hatte Jonas sich zu Beginn gewünscht? "Ich hätte gern mehr über den Tod gewusst, ehe ich sterbe." Und: "Ich hätte vielleicht gern gewusst, wie es ist, knapp davonzukommen." Schließlich: "In Zukunft oder Vergangenheit schauen." Als sich ihm all diese so menschlichen wie vermessenen Wünsche erfüllen, ist es zu spät, sie zurückzunehmen. Und ohne dass es gesagt werden muss, begreift man: Die einzige Möglichkeit, die fatale Entwicklung aufzuhalten, liegt in der Wunschlosigkeit. Welche Schlüsse er daraus ziehen will, bleibt dem Leser überlassen. Glavinic geht es nicht um Moral. Ihm geht es um den Verlust aller Sicherheiten - und das, was danach kommt. In "Das Leben der Wünsche" hat er es herausgefunden.
Thomas Glavinic: "Das Leben der Wünsche". Roman. Hanser Verlag, München 2009. 319 S., geb., 21,50 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Was, wenn alle Wünsche in Erfüllung gehen? Diese Frage stellt der österreichische Schriftsteller Thomas Glavinic in seinem verstörenden, ergreifenden neuen Roman. "Das Leben der Wünsche" zeigt, warum man sich vor seinen tiefsten Sehnsüchten in Acht nehmen muss - sie könnten wahr werden.
Von Felicitas von Lovenberg
Was ist schlimmer: der letzte Mensch auf Erden zu sein - oder in einem geordneten, bürgerlichen Leben einem Albtraum ausgesetzt zu sein, den man selbst mit engsten Vertrauten nicht teilen kann? Was ist unerträglicher: alle Wünsche erfüllt zu bekommen - oder keine Wünsche mehr zu haben? Und was, wenn sich eine private Utopie als übergreifende Apokalypse entpuppt?
Der erste Hinweis, dass nicht alles mit rechten Dingen zugeht, lässt im neuen Roman von Thomas Glavinic keine drei Seiten auf sich warten. Denn obwohl ein zwielichtig aussehender Mann Jonas aus heiterem Himmel verspricht, ihm drei Wünsche zu erfüllen, ja ihm diese Wunscherfüllung geradezu aufnötigt, erzählt "Das Leben der Wünsche" kein Märchen, im Gegenteil. Dafür sorgt Jonas selbst mit einer Antwort, deren Schläue sich auf ungeahnte Weise gegen ihn wenden wird: "Ich wünsche mir, dass sich alle meine Wünsche erfüllen. Dies ist mein erster Wunsch, und auf die zwei anderen kommt es nun nicht mehr an, ich schenke sie Ihnen." Jonas wird später nicht sagen können, er sei nicht gewarnt worden: "Sie verstehen mich ganz falsch, sagte der Mann. Es geht nicht darum, was Sie wollen, sondern darum, was Sie sich wünschen." Und: "Geben Sie Ihren Wünschen Zeit, sich zu entfalten."
Vom unheimlichen Eigenleben dieser Wünsche, die aus dem Verborgenen und Verschwiegenen, den dunkelsten, unbewussten Tiefen eines Charakters ans Licht treten und dort existentiellen Schrecken verströmen, erzählt Thomas Glavinic in seinem siebten Roman, der sich, wie jedes Meisterwerk, auf vielen Ebenen lesen lässt. "Das Leben der Wünsche" ist die Geschichte einer fortwährenden Entäußerung. Ein großer Liebesroman und als solcher ein Glaubensbekenntnis. Ein Panikraum und ein Horrortrip aus nächster Nähe. Glavinic zeigt uns einen Mann, der sich selbst schon lange fremd geworden ist und der verzweifelt versucht, mit sich ins Reine zu kommen, Klarheit und Ruhe zu finden. Dabei ist Jonas - zweifelnder Ehemann von Helen, hingebungsvoller Vater von Tom und Chris, leidenschaftlicher Geliebter von Marie und unmotivierter Angestellter einer Werbeagentur - ein ganz normaler, netter Typ, ein Jedermann mit Charisma, der so lebt, fühlt und denkt wie das Gros seiner Generation. Mit fünfunddreißig Jahren ist er noch nicht raus aus dem Alter, in dem man dauernd an Sex denkt, aber auch jung genug, um verstehen zu wollen, was die Welt im Innersten zusammenhält, um hartnäckig vom Leben einen Sinn zu fordern. Und um Angst zu haben, dass es diesen Sinn nicht gibt. Jonas befürchtet, dass wir in "einer Art Computersimulation" leben, dass unsere Vorstellungen von der Wirklichkeit falsch sind und unser Religionsbegriff ein Missverständnis, weil er davon ausgeht, dass Gott dem Menschen ähnlich ist. Mit anderen Worten: Jonas ist ein Existentialist, der bis ans Äußerste geht.
Und er ist kein Unbekannter. Glavinic-Lesern ist Jonas aus "Die Arbeit der Nacht" (2006) als letzter Mensch auf Erden in bester, erschauernder Erinnerung. Schon damals suchte er die Zähigkeit der Zeit zu überwinden, schon damals entdeckte er, dass ein Teil seiner selbst ein rätselhaftes Eigenleben führte, wenn der andere schlief. Und auch damals hieß die Einzige, die ihn, wenigstens einen seligen Moment lang, von sich selbst erlösen konnte, Marie.
So vielfältig und ergiebig die Beziehungen zwischen den Romanen sind, so eigenständig sind die beiden Bücher doch; man muss keineswegs "Die Arbeit der Nacht" gelesen haben, um "Das Leben der Wünsche" zu verstehen, denn auch Jonas weiß nicht von diesen - früheren? späteren? geträumten? - Erlebnissen. Die Kenntnis des einen Werks steigert indes noch die Bewunderung für das jeweils andere: Dass es Glavinic gelingt, sein ungeheuerliches Sujet auf so konsequente, überzeugende Weise zu variieren und fortzuführen, noch dazu einen früheren Charakter zu zitieren, ohne sich im Geringsten zu wiederholen, bekräftigt seinen Rang als einer der bemerkenswertesten, innovativsten Schriftsteller seiner Generation - und als einer der vielseitigsten. Denn wie für jeden seiner bisherigen Romane hat er auch für "Das Leben der Wünsche" einen eigenen, einleuchtenden Ton gefunden, nüchtern und bei allem Bitterernst auch nonchalant, ein Ton, der das Bizarre nicht nur als real, sondern auch als normal begreift. Wenn es einen Schriftsteller gibt, der hier Pate gestanden haben könnte, so ist es der große Roberto Bolaño, von dem auch das Motto des Romans stammt - aber glücklicherweise schreibt Glavinic unendlich viel eingängiger und disziplinierter als der Chilene.
Dass die Welt mit Bezugspersonen wie Frau, Kinder, Geliebte, Freundin und zynischen Kollegen bevölkert ist, macht Jonas' Lage zwar nicht harmloser, gestaltet sie aber abwechslungsreicher und vor allem lebensnaher als in "Die Arbeit der Nacht". Den Typ mit den drei Wünschen hat Jonas schon fast vergessen, ein Spinner eben, da geschehen seltsame Dinge. Nichts, worüber er sich zunächst beklagen könnte. Seine Aktien steigen kontinuierlich. Und sein Sohn Chris, wegen dessen geringen Wuchses sich Eltern und Kinderarzt schon Sorgen gemacht hatten, ist plötzlich vier Zentimeter größer. Dann sieht er im Fernsehen, wie eine vollbesetzte Gondel abstürzt. Und eines Nachts scheint der Mond ihm zu gehorchen. Kein Zweifel: "Etwas ging vor sich, was nicht recht war." Ein Fußgänger, der Jonas mit seinem aufreizend langsamen Überqueren des Zebrastreifens in Rage gebracht hat, wird eine Sekunde später von einem Lastwagen erfasst und schwer verletzt. Nach diesem Erlebnis hat Jonas eine verstörende Begegnung mit sich selbst. Aber als sein Sohn ihn fragt: "Papi, bist du echt?", ist die Antwort aufrichtig: "Ja, Tom, ich bin echt."
Dass Jonas sich da so sicher sein kann, liegt an Marie, der Frau, die ihn seine Ehe mit Helen als ungenügend erkennen lässt und die er doch nicht ganz für sich haben kann. Denn Marie ist ebenfalls verheiratet und Mutter eines Sohnes. Aber in Jonas wächst die Überzeugung, dass sie die Eine ist, die, mit der er zusammen sein will. Einmal besucht er Marie zu Hause, als ihr Mann nicht da ist; sie schlafen im Ehebett miteinander. Als am nächsten Abend seine Frau Helen tot in der Badewanne liegt, hat die Wunscherfüllungs-Apokalypse für Jonas erst begonnen.
Aber die Endzeit kommt ohne Untergangsstimmung aus. Es gehört zum Wunderbaren dieses Buches, dass der Zweifel und die Trauer und die Angst, die es schildert, zu keinem Zeitpunkt die Sprache befallen - auch wenn die bedrohlichen Omen zunehmen. Jonas, nicht von ungefähr ein Namensvetter jenes Propheten, der sich Gottes Auftrag widersetzte und auf seiner Flucht übers Meer von einem großen Fisch verschluckt wurde, ist auserwählt und verdammt zugleich: "Er hatte das Gefühl, ein Fremdling auf Erden zu sein, jemand, der nicht zu den Menschen gehörte, die ihn umgaben."
Aber nicht einmal mit seiner Vertrauten Anne, die an Leberkrebs zu sterben droht, kann er über dieses Gefühl sprechen, auch nicht mit Marie. Wie alle Frauen in Jonas' Universum, das im Weiblichen die Heilsbotschaft schlechthin ausmacht ("Er wusste, er würde von Jesus nicht gerettet werden. Aber vielleicht von einer Frau."), ist auch sie zumindest äußerlich gefestigter in ihrem Dasein als Jonas, der, wie auf Autopilot gestellt, durch ein Leben gleitet, das immer weniger ihm zu gehören scheint. Beim Begräbnis seiner Frau erfährt er, dass auch Helen eine Affäre hatte. Er verliert einen Zahn. Ein gesichtsloser Autofahrer lockt ihn mit seinem Wagen in den nächtlichen Wald, wo ihm das Benzin ausgeht. Ein Kollege bittet ihn, mit seiner Frau zu schlafen. Als Einziger geht er nicht an Bord eines Flugzeuges, das beim Abflug zerschellt. Und in der vielleicht seltsamsten und surreal-schönsten Nacht dieses an seltsamen und surreal-schönen Szenen so reichen Buches steht die ganze namenlose Stadt unter Wasser. Schweigende Männer rudern in Booten dem Zentrum zu. Aus dem Fenster steigt Jonas in eines ein. "Andere Boote kamen ihm entgegen. In allen saß ein Passagier zwischen Männern in Regenmänteln." Am Morgen ist das Wasser verschwunden, aber überall werden Keller ausgepumpt. Waren die Ereignisse der Nacht also doch keine Chimäre?
Alltag und Zwischenbewusstsein verschmelzen immer stärker. Sich selbst als präsent, real zu empfinden gelingt Jonas zunehmend nur noch durch extreme körperliche Anstrengung oder Schmerz - oder im Zusammensein mit Marie, die nun, da Jonas frei ist, ihrerseits zunächst mit einer endgültigen Entscheidung zögert. Als sie sich ihm dann ganz anschließt, erlebt Jonas, das es Wünsche gibt, die sich trotz ihrer Erfüllung niemals erschöpfen.
Jonas will Spuren hinterlassen, sich als ein Punkt auf der Linie der Zeit verewigen. Diese geradezu obsessive Selbstvergewisserung verfolgt er mit dem Foto, das er seit Jahren am ersten Tag eines jeden Monats von sich gemacht hat, mit einer Krakelei im Aufzug, mit seinen SMS an Marie. Überhaupt ist das Handy für ihn eine Art Nabelschnur, eine letzte Verbindung zur Realität der anderen. Als er es erst immer häufiger verliert und am Ende sogar wegwirft, ist die lässige Geste ebenso alarmierend wie der Satz: "Er war zufrieden mit dem, was er war und was er hatte."
Was hatte Jonas sich zu Beginn gewünscht? "Ich hätte gern mehr über den Tod gewusst, ehe ich sterbe." Und: "Ich hätte vielleicht gern gewusst, wie es ist, knapp davonzukommen." Schließlich: "In Zukunft oder Vergangenheit schauen." Als sich ihm all diese so menschlichen wie vermessenen Wünsche erfüllen, ist es zu spät, sie zurückzunehmen. Und ohne dass es gesagt werden muss, begreift man: Die einzige Möglichkeit, die fatale Entwicklung aufzuhalten, liegt in der Wunschlosigkeit. Welche Schlüsse er daraus ziehen will, bleibt dem Leser überlassen. Glavinic geht es nicht um Moral. Ihm geht es um den Verlust aller Sicherheiten - und das, was danach kommt. In "Das Leben der Wünsche" hat er es herausgefunden.
Thomas Glavinic: "Das Leben der Wünsche". Roman. Hanser Verlag, München 2009. 319 S., geb., 21,50 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 08.09.2009Der Versucher trägt Weiß
Thomas Glavinics Gruselroman „Das Leben der Wünsche”
Die Märchenfee, die den Menschen ein paar Wünsche freigab, stellte gewöhnlich ihren Verstand auf die Probe. Es lohnt sich, vor Thomas Glavinics neuem Roman „Das Leben der Wünsche” noch einmal die alte Kurzgeschichte Johann Peter Hebels von den drei Wünschen zu lesen. Das arme junge Paar, dem eine Fee – sie stellt sich sogar mit ihrem Namen Anna Fritze vor – drei Wünsche für genau acht Tage schenkt, verspielt seine Chance durch Unbedachtheit. In einem Moment der Selbstvergessenheit am Herd wünscht sich die Frau eine Bratwurst zu den Kartoffeln („Grundbirnen” sagt Hebel), die sie gerade röstet; das erzürnt den Mann so sehr, dass er ihr die Wurst an die Nase wünscht. Damit ist auch der dritte Wunsch verspielt, denn mit dem Wurstschnurrbart kann das Weib nicht weiterleben. Nicht überraschend lautet Hebels „fabula docet” am Ende, das Erste, was man sich wünschen solle, sei „Verstand, dass du wissen mögest, was du wünschen sollest, um glücklich zu werden”.
So schlau ist Jonas, der Held von Glavinic, schon lange, als sich ihm ein schlecht rasierter, in Weiß gekleideter Mann mit verspiegelter Sonnenbrille und Goldkettchen nähert und ihm erklärt: „Ich will Ihnen drei Wünsche erfüllen.” Er wünscht sich nach einigem Herumprobieren den Über- oder Meta-Wunsch, „dass sich alle meine Wünsche erfüllen”. Die anderen beiden sind damit überflüssig, Jonas kann sie dem Unbekannten schenken. Der aber lacht und sagt nur: „Ausgezeichnet. Das ist wunderbar!”
Wollen ist nicht Wünschen
Dass Jonas geradewegs in eine Falle von apokalyptischem Ausmaß getappt ist, die viel tückischer ist als die von Hebels Bergfee Anna Fritze, merkt der Leser spätestens eine halbe Seite später, wenn der dubiose Fremde die Spielregel nachschiebt: „Es geht nicht darum, was Sie wollen, sondern darum, was Sie sich wünschen.” Was man wollen soll, kann der Verstand regulieren, die Welt des grenzenlosen Wünschens aber ist unregierbar, man kann es „Trieb” oder „Unbewusstes” nennen. Die damit eröffnete Versuchsanordnung ist logisch recht absehbar und auch dass sie in das vor allem vom amerikanischen Film bestellte Feld von Horror und Theologie führt, überrascht nicht übermäßig.
Jonas, das Versuchswesen fürs entgrenzte Wünschen, ist wieder jener Allgemeinmensch, den Glavinic bereits für seinen Gruselroman „Die Arbeit der Nacht” (2006) entwarf und in eine Welt ohne Menschen stellte: lustloser Werbetexter, liebevoller Familienvater, untreuer Ehemann. Besonderes Kennzeichen: eine auffällige Unfähigkeit, Fliegen oder Spinnen etwas zuleide zu tun. Für den Jonas im „Leben der Wünsche” ist zusätzlich noch der Blick ins gleichnamige Buch des Alten Testaments einschlägig, aber damit verrät man fast schon zu viel.
Peu à peu eskaliert die Sache
Denn „Das Leben der Wünsche” gehört zu den Büchern, bei denen man dem Leser das Beste wegnimmt, wenn man den Handlungsaufriss oder gar den Schluss nacherzählt. Gemessen an der mathematisch-theologischen Zwangsläufigkeit, die Glavinics Exposition vorgibt, ist die Durchführung von beachtlichem Einfallsreichtum und nicht ohne atmosphärische Kraft. Die Sache könnte viel schneller ans Ziel kommen, doch hat der weiße Versucher (den wir ziemlich risikolos mit dem Erzähler identifizieren dürfen) naturgemäß eine grausame Freude daran, die Situation peu à peu eskalieren zu lassen. Wie man so etwas macht, dafür kann Glavinics Roman künftig in allen Literaturinstituten zum Modell dienen.
In denselben Kursen müsste man allerdings auch im Detail eine erstaunliche Schwäche dieses glatten Stilisten analysieren, seine sonderbar gestelzt natürlich sein sollenden Dialoge, vor allem zwischen der Hauptfigur und seiner Geliebten. GUSTAV SEIBT
THOMAS GLAVINIC: Das Leben der Wünsche. Roman. Carl Hanser Verlag, München 2009. 319 Seiten, 21,50 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
Thomas Glavinics Gruselroman „Das Leben der Wünsche”
Die Märchenfee, die den Menschen ein paar Wünsche freigab, stellte gewöhnlich ihren Verstand auf die Probe. Es lohnt sich, vor Thomas Glavinics neuem Roman „Das Leben der Wünsche” noch einmal die alte Kurzgeschichte Johann Peter Hebels von den drei Wünschen zu lesen. Das arme junge Paar, dem eine Fee – sie stellt sich sogar mit ihrem Namen Anna Fritze vor – drei Wünsche für genau acht Tage schenkt, verspielt seine Chance durch Unbedachtheit. In einem Moment der Selbstvergessenheit am Herd wünscht sich die Frau eine Bratwurst zu den Kartoffeln („Grundbirnen” sagt Hebel), die sie gerade röstet; das erzürnt den Mann so sehr, dass er ihr die Wurst an die Nase wünscht. Damit ist auch der dritte Wunsch verspielt, denn mit dem Wurstschnurrbart kann das Weib nicht weiterleben. Nicht überraschend lautet Hebels „fabula docet” am Ende, das Erste, was man sich wünschen solle, sei „Verstand, dass du wissen mögest, was du wünschen sollest, um glücklich zu werden”.
So schlau ist Jonas, der Held von Glavinic, schon lange, als sich ihm ein schlecht rasierter, in Weiß gekleideter Mann mit verspiegelter Sonnenbrille und Goldkettchen nähert und ihm erklärt: „Ich will Ihnen drei Wünsche erfüllen.” Er wünscht sich nach einigem Herumprobieren den Über- oder Meta-Wunsch, „dass sich alle meine Wünsche erfüllen”. Die anderen beiden sind damit überflüssig, Jonas kann sie dem Unbekannten schenken. Der aber lacht und sagt nur: „Ausgezeichnet. Das ist wunderbar!”
Wollen ist nicht Wünschen
Dass Jonas geradewegs in eine Falle von apokalyptischem Ausmaß getappt ist, die viel tückischer ist als die von Hebels Bergfee Anna Fritze, merkt der Leser spätestens eine halbe Seite später, wenn der dubiose Fremde die Spielregel nachschiebt: „Es geht nicht darum, was Sie wollen, sondern darum, was Sie sich wünschen.” Was man wollen soll, kann der Verstand regulieren, die Welt des grenzenlosen Wünschens aber ist unregierbar, man kann es „Trieb” oder „Unbewusstes” nennen. Die damit eröffnete Versuchsanordnung ist logisch recht absehbar und auch dass sie in das vor allem vom amerikanischen Film bestellte Feld von Horror und Theologie führt, überrascht nicht übermäßig.
Jonas, das Versuchswesen fürs entgrenzte Wünschen, ist wieder jener Allgemeinmensch, den Glavinic bereits für seinen Gruselroman „Die Arbeit der Nacht” (2006) entwarf und in eine Welt ohne Menschen stellte: lustloser Werbetexter, liebevoller Familienvater, untreuer Ehemann. Besonderes Kennzeichen: eine auffällige Unfähigkeit, Fliegen oder Spinnen etwas zuleide zu tun. Für den Jonas im „Leben der Wünsche” ist zusätzlich noch der Blick ins gleichnamige Buch des Alten Testaments einschlägig, aber damit verrät man fast schon zu viel.
Peu à peu eskaliert die Sache
Denn „Das Leben der Wünsche” gehört zu den Büchern, bei denen man dem Leser das Beste wegnimmt, wenn man den Handlungsaufriss oder gar den Schluss nacherzählt. Gemessen an der mathematisch-theologischen Zwangsläufigkeit, die Glavinics Exposition vorgibt, ist die Durchführung von beachtlichem Einfallsreichtum und nicht ohne atmosphärische Kraft. Die Sache könnte viel schneller ans Ziel kommen, doch hat der weiße Versucher (den wir ziemlich risikolos mit dem Erzähler identifizieren dürfen) naturgemäß eine grausame Freude daran, die Situation peu à peu eskalieren zu lassen. Wie man so etwas macht, dafür kann Glavinics Roman künftig in allen Literaturinstituten zum Modell dienen.
In denselben Kursen müsste man allerdings auch im Detail eine erstaunliche Schwäche dieses glatten Stilisten analysieren, seine sonderbar gestelzt natürlich sein sollenden Dialoge, vor allem zwischen der Hauptfigur und seiner Geliebten. GUSTAV SEIBT
THOMAS GLAVINIC: Das Leben der Wünsche. Roman. Carl Hanser Verlag, München 2009. 319 Seiten, 21,50 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Thomas Glavinics Roman "Leben der Wünsche" hat Rezensent Ulrich Rüdenauer bestens gefallen. Die Geschichte um den aus Glavinics Roman "Die Arbeit der Nacht" bekannten Werber Jonas, dem ein Mann die Erfüllung seiner Wünsche gewährt, beginnt für ihn wie ein Märchen, das mehr und mehr zu einem apokalyptischen Alptraum wird. Er bewundert den Autor als "bestechenden Stilisten", dessen Kunst er in der Wahrung eines "verstörend unaufgeregten" Erzähltons sieht, der den Leser einlulle und damit um so mehr erschrecken lasse über das Geschehen. Höchst gekonnt findet er auch, wie Glavinic bis zum Schluss die Ungewissheit aufrecht erhält, ob sich die katastrophalen Ereignisse um Jonas herum nur in dessen Inneren stattfinden. Für Rüdenauer ist dies ein Roman, der den Leser mit der Ambivalenz seiner "eigenen Fantasien und Ängste" konfrontiert.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
"Ein Roman, der auf sehr unheimliche und beunruhigende Weise in die eigene Lebenswirklichkeit zielt." Felicitas von Lovenberg, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.07.09
"Glavinic evoziert meisterhaft das Grauen in unschuldig banalen Situationen, das ungewollt Mörderische in scheinbar harmlos bösen Gedanken, und er staffiert "Das Leben der Wünsche" mit einem eindrucksvoll dichten Netz von symbolischen Unheimlichkeiten aus." Franz Haas, Neue Zürcher Zeitung, 19.08.09
"Aus diesem Panikraum gibt es kein Entkommen. Ein verstörender, ergreifender Roman, der sich, wie jedes Meisterwerk, auf vielen Ebenen lesen lässt. Ein großer Liebesroman und als solcher ein Glaubensbekenntnis. Ein Panikraum und ein Horrortrip aus nächster Nähe." Felicitas von Lovenberg, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.08.09
"Die Eröffnungssequenz dieses seltsamen, dieses magisch zwischen Realität und Traum flirrenden Romans öffnet die Büchse der Pandora. (...) Glavinic ist ein bestechender Stilist." Ulrich Rüdenauer, Frankfurter Rundschau, 25.08.09
"Ein fesselnder, ein faustischer Roman über den Sündenfall der Erkenntnis." Tobias Becker, KulturSpiegel, 26.09.09
"Glavinic evoziert meisterhaft das Grauen in unschuldig banalen Situationen, das ungewollt Mörderische in scheinbar harmlos bösen Gedanken, und er staffiert "Das Leben der Wünsche" mit einem eindrucksvoll dichten Netz von symbolischen Unheimlichkeiten aus." Franz Haas, Neue Zürcher Zeitung, 19.08.09
"Aus diesem Panikraum gibt es kein Entkommen. Ein verstörender, ergreifender Roman, der sich, wie jedes Meisterwerk, auf vielen Ebenen lesen lässt. Ein großer Liebesroman und als solcher ein Glaubensbekenntnis. Ein Panikraum und ein Horrortrip aus nächster Nähe." Felicitas von Lovenberg, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.08.09
"Die Eröffnungssequenz dieses seltsamen, dieses magisch zwischen Realität und Traum flirrenden Romans öffnet die Büchse der Pandora. (...) Glavinic ist ein bestechender Stilist." Ulrich Rüdenauer, Frankfurter Rundschau, 25.08.09
"Ein fesselnder, ein faustischer Roman über den Sündenfall der Erkenntnis." Tobias Becker, KulturSpiegel, 26.09.09
»Thomas Glavinic ist ein wunderbarer Geschichtenschreiber, der dem Leser Ausschnitte aus dem Leben erzählt, wie es wirklich und wahrhaftig ist. [...] Thomas Glavinic gelingt hier ein komplexer Roman - fantastisch erzählt und inszeniert für jeden, der ungewöhnlicher Literatur viel abgewinnen kann.« Susann Fleischer, literaturmarkt.info 04.04.2011