Dreh- und Angelpunkt von Georges Perecs Kultklassiker ist ein Pariser Mietshaus, das in 99 Kapiteln ebenso viele Zimmer vorstellt, und deren exakt 1467 Figuren zählendes Personal (Bewohner und Besucher, Vorgänger und Liebhaber, Verwandte und Verflossene...) an einem Roman sondergleichen weben, an Romanen im Plural. Unwiderstehlich hineingezogen in ergreifende, tragische, witzige, unwahrscheinliche, verrückte Erzählungen lesen wir von Einsamkeit und Verstrickung, Scheitern und Glück und dabei stets große Literatur. Das Leben. Gebrauchsanweisung entwirft ein kaleidoskopisches Panorama, ein kunstvoll gestaltetes Puzzle der menschlichen Existenz.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Fast schon feierlich liest sich Stefan Zweifels große Besprechung dieses im Grunde unübersetzbaren "Grab- und Mahnmals einer radikalen Literatur-Literatur", das seine Existenz im Deutschen nur der "Sprachspielmacht" von Pérecs deutschem Übersetzer Eugen Helmlé und natürlich dem Engagement des kleinen Diaphanes Verlags verdanke. Zweifel lässt noch einmal Revue passieren, wie Pérec, der seine Mutter in Auschwitz verlor, sich selbst strikteste sprachliche Zwänge auferlegte, um seine Romane zu schaffen: Romane ohne den Buchstaben E oder im Gegenteil mit dem E als einzigem Vokal. Der vorliegende Roman aber, so Zweifel, basiert auf einem noch viel komplexeren Regelwerk, das zum Bedauern des Kritikers aber weder in der französischen noch in der deutschen Ausgabe offengelegt wird. So irrt er fasziniert durch das Labyrinth des in dem Roman geschilderten Hauses und das Leben eines Künstlers, der das Verschwinden seines Werks praktiziert und von der "zweckfreien Vollkommenheit des Nutzlosen" träumt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Ein Buch, das man jedes Jahr mindestens einmal lesen sollte.« Harry Rowohlt