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Thomas Macho führt uns in einen spannenden philosophischen Diskurs über die Grenzen der Fairness. Denn gilt einerseits Alle Menschen sind gleich, so gilt ebenso Das Leben ist ungerecht. Krankheiten, Behinderungen, Lebensdauer und Todesarten stellen die sozialpolitischen Ideale der Gerechtigkeit infrage. Was nützen Arbeitszeitausgleich, Kindergeld und Renten, Versicherungen und Bausparkredite, wenn manche Menschen schon als Kinder sterben, andere dagegen ein Jahrhundert womöglich in Glück und Reichtum erleben dürfen? Diese und weitere Fragen stellt der bekannte Philosoph Thomas Macho einer…mehr

Produktbeschreibung
Thomas Macho führt uns in einen spannenden philosophischen Diskurs über die Grenzen der Fairness. Denn gilt einerseits Alle Menschen sind gleich, so gilt ebenso Das Leben ist ungerecht. Krankheiten, Behinderungen, Lebensdauer und Todesarten stellen die sozialpolitischen Ideale der Gerechtigkeit infrage. Was nützen Arbeitszeitausgleich, Kindergeld und Renten, Versicherungen und Bausparkredite, wenn manche Menschen schon als Kinder sterben, andere dagegen ein Jahrhundert womöglich in Glück und Reichtum erleben dürfen? Diese und weitere Fragen stellt der bekannte Philosoph Thomas Macho einer Welt, die zwar den Begriff Gerechtigkeit kennt, deren Realität jedoch eine andere ist. Er stellt die Solidarität der Sterblichen, ein Fundament der Demokratie, zur Diskussion und sucht Antworten und neue Wege.
Autorenporträt
Thomas Macho 1952 in Wien geboren; Studium der Philosophie, Musikwissenschaft und Pädagogik an der Universität Wien. Seit 1993 Professor für Kulturgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin, seit 2009 Gründungsdirektor des Instituts für Kulturwissenschaft. Zahlreiche Publikationen, u. a. "Menschen - Tiere - Maschinen" (2010)
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 14.02.2011

Hoffnungsträger

Wenn man heute Gerechtigkeit als Imperativ begreift, muss man zwangsläufig ein Statistiker, Prognostiker und Zufallsberechner sein. Thomas Macho, Kulturwissenschaftler und Philosoph, versucht das Korsett dieser stur rationalistischen Denkweise zum Platzen zu bringen und formuliert zu Anfang seines kurzen Buches eine fast schon verklärte und daher sehr sympathische Hypothese: "Gerechtigkeit ist keine Tabelle und kein Rechenexempel - sondern eine Göttin, eine Sehnsucht, eine Utopie." Herrlich! Wie diese Utopie sich entwickelt, etabliert und wieder vernichtet, zeigt Macho anachronistisch mit Blick auf John Rawls, Heidegger, Beckett, Bloch, Blumenberg, Nietzsche - und besonders eindrücklich in der Gegenüberstellung von Descartes (Theodizee bejahend) und Pascal (Gottesbeweis verneinend). Besonders Letzterer steht in dem Buch als einer der ersten brillanten Größen eines abgründigen Zeitalters da, in dem unser Strampeln gegen die Geschichte und das Hadern mit dem Schicksal wie Sisyphosarbeit erscheint: "Sorglos eilen wir in den Abgrund, nachdem wir etwas vor uns aufgebaut, das uns hindert, ihn zu sehen." Auch wenn Macho Ungerechtigkeitsaporien nicht auflöst - er zeigt sie auf luzide Weise auf. Und schließlich vermag der abschließende Satz aus Toni Morrisons "Menschenkind" dem Leser ja auch einige aufbauende Perspektiven an die Hand zu geben. Denn: "Wir brauchen ein Morgen." (Thomas Macho: "Das Leben ist ungerecht". Unruhe bewahren. Residenz Verlag, St. Pölten 2010. 99 S., br., 16,90 [Euro].) toku

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