Der Roman erzählt von einer Gruppe junger Rebellen, die nach dem Vorbild der Bonnot-Bande Geld für einen Bergarbeiterstreik beschafft. Als die Aktion blutig ausgeht, wird sie vom anarchistischen Komitee verurteilt, und die Gruppe macht auf eigene Rechnung weiter. In der Spirale von Illegalität und Kriminalität gefangen, bricht ihre Gemeinschaft auseinander. Neid entsteht, Einsamkeit, Verrat. Der Held hat ein Leben voller Fehlschläge und Frustrationen hinter sich und keine Perspektive vor sich. Träume und Phantasien von Liebe sind kurze Illusionen. Einziger Ausweg aus seinem Sklavenleben scheint ihm "das Böse". Sein selbstzerstörerischer Amoklauf ist durch nichts mehr aufzuhalten.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Alex Rühle musste schon schlucken, als er diesen neu aufgelegten Noir-Klassiker von Léo Malet las: Ganz schön krass für seine Zeit! Wenn Malet von Jean Fraiger erzählt, der im Paris der vierziger Jahre aus blanker Gewaltlust zum mehrfachen Mörder wird, dann kleidet er diese "grimmige Raserei" in keine Weltanschauung, kein moralisches Korsett und keine Kritik an der "kalten Verlogenheit der Zeit", warnt Rühle, der die reine Destruktion besonders heftig empfand, weil Malet Fraiger aus der Ich-Perspektive Fraigers erzählt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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