Anja und ihre beste Freundin Milka wachsen in den Achtzigerjahren am Stadtrand von Moskau auf. In den Sommermonaten streifen sie durch die Maispflanzen, suchen wilde Erdbeeren und fangen Grillen als Glücksbringer. Und während ihre Eltern gekennzeichnet sind von den Entbehrungen der Vergangenheit, verlieben sich die beiden in die Hymnen von Freddie Mercury und das Raunen einer verheißungsvollen Zukunft.
Als Anjas Jugend ein jähes Ende nimmt, versucht sie noch vor dem Fall des Eisernen Vorhangs, sich in den USA eine neue Heimat aufzubauen. Doch durch das Sehnsuchtsland ihrer Jugend streifen die Geister ihrer Vergangenheit.
Mit der eindringlichen Geschichte einer unerschütterlichen Freundinnenschaft erzählt Kristina-Gorcheva Newberry vom Aufwachsen in einem Staat kurz vor dem Zerfall.
Als Anjas Jugend ein jähes Ende nimmt, versucht sie noch vor dem Fall des Eisernen Vorhangs, sich in den USA eine neue Heimat aufzubauen. Doch durch das Sehnsuchtsland ihrer Jugend streifen die Geister ihrer Vergangenheit.
Mit der eindringlichen Geschichte einer unerschütterlichen Freundinnenschaft erzählt Kristina-Gorcheva Newberry vom Aufwachsen in einem Staat kurz vor dem Zerfall.
»Eine Jugend in Moskau in unschuldigeren Zeiten: Ein mitreißender Coming-of-Age-Roman, der in den letzten Jahren der Sowjetunion spielt.« Katharina Granzin TAZ
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Nicht nur bezüglich der Handlung fühlt sich Rezensentin Christiane Pöhlmann durch Kristina Gorcheva-Newberrys Roman an Anton Tschechow erinnert. In deutlicher Anlehnung an dessen Stück "Der Kirschgarten" erzählt die Autorin von einem Apfelgarten, der in eine Luxusimmobilie verwandelt werden soll, und von der Protagonistin Anja, die (wie auch die Autorin selbst, weiß Pöhlmann) während der Zeit der Perestroika aufwuchs. Wie Gorcheva davon erzähle, zwar oft in traurigem Tonfall, aber manchmal auch humorvoll, findet die Kritikerin "atmosphärisch überzeugend"; besonders gut gefallen ihr stark "akzentuierte" Szenen. Leider habe die Autorin wie Tschechow aber Probleme mit der großen Form, befindet sie: der erste und der zweite Romanteil, die zeitlich einige Jahre auseinanderliegen, geraten ihr zu unzusammenhängend, und auch andere Lücken, beispielsweise im über die Jahre stark veränderten Blick der Protagonistin auf Russland, wisse Gorcheva-Newberry nicht recht "zu stopfen". Schließlich bleibe auch die Perestroika an sich etwas blass in Gorcheva-Newberrys Beschreibungen - die Kritikerin wirkt insgesamt nicht recht überzeugt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 03.09.2022Die Äpfel in Nachbars Garten
In ihrem Roman "Das Leben vor uns" porträtiert Kristina Gorcheva-Newberry die Generation Perestroika
Diesmal ist es ein Apfelgarten, der den Untergang einer Gesellschaft in einer Weise symbolisieren soll, wie es schon einmal ein Kirschgarten getan hat. Zwischen seiner Umwandlung in eine Luxusimmobilie und der jenes Kirschgartens in eine Datschensiedlung liegen über einhundert Jahre, ein Gattungssprung und ein Tonartwechsel: Anton Tschechow hat sein Stück von 1903, den "Kirschgarten", eine Komödie genannt, Kristina Gorcheva-Newberry spricht im Roman "Das Leben vor uns" von viel "schädlicher Traurigkeit", die das Ringen um das Spekulationsobjekt "Apfelgarten" begleitet.
Gorcheva-Newberry macht kein Hehl daraus, dass ihr Tschechows Drama als Bezugspunkt dient. Die vier jugendlichen Hauptfiguren Anja, Milka, Lopatin und Trifonow lesen das Stück im Unterricht und diskutieren darüber in ihrer Freizeit. Ihre Namen sind an die Personen im Drama angelehnt, die Handlung folgt im Kern dem Stück. Die Kenntnis des Folientextes ist jedoch keine Voraussetzung für die Lektüre, denn im deutlich längeren ersten Abschnitt des zweiteiligen Romans zeichnet Gorcheva-Newberry mosaikhaft - und damit auch in Tschechow'scher Manier - ein umfassendes Bild des Alltags in Moskau während der letzten Jahren vor Gorbatschows Regierungsantritt.
Die Eltern der Icherzählerin Anja sind politisch engagiert, vertreten aber jeweils eine andere Sicht: Der Vater ist überzeugter Kommunist, nach Breschnews Tod stöhnt er: "Wir haben ein Imperium gebaut. Wer wird es jetzt, da Breschnew tot ist, regieren? Wer wird es vor dem Westen schützen?" Die Mutter dagegen sieht endlich eine Chance, die Zeit der Stagnation zu überwinden und mehr Freiheit zu erfahren. Die bei ihnen wohnende Oma hat die Leningrader Blockade überlebt und dämmert in einer eigenen Welt dahin. Das alles ist atmosphärisch überzeugend und packend gemacht, auch die Freundschaft zwischen Anja und Milka ist plastisch und kurzweilig, teils sogar witzig geschildert. Je stärker Gorcheva-Newberry die Szene oder den Moment akzentuiert, desto besser ist sie.
Das führt zurück zu Tschechow. Selbst wenn er schwächelt, ist er nie schlecht. Sein Schwachpunkt dürfte die längere Form sein. Nicht von ungefähr hat er keinen Roman vorgelegt, sind weniger überzeugende Texte oft die längeren. In der "Tragödie auf der Jagd" fehlen etwa die Ambivalenzen und Subtilitäten, die er sonst so meisterlich zu gestalten weiß.
Letzten Endes nimmt auch Gorcheva-Newberry die Hürde des Romans nicht souverän. Der erste Teil schließt mit Milkas Tod. Anja fällt in eine tiefe Depression, später in studentische Arbeitswut, um schließlich in die USA zu gehen. Sie soll Russland erst zwanzig Jahre später wieder besuchen. Dieser Aufenthalt wird im kürzeren zweiten Teil geschildert. Die zeitliche Lücke weiß Gorcheva-Newberry erzählerisch nicht wirklich zu stopfen. Überlegte sich die jugendliche Anja noch, sie wolle viel reisen, um dann möglichst "auf etwas Unangenehmes oder Abscheuliches zu stoßen, damit ich Russland mehr lieben und schätzen konnte", so weiß sie zwanzig Jahre später über ihr Land: "Es war ein Gefängnis, Mama. Eine Diktatur." Woher der Sinneswandel rührt, bleibt völlig offen.
Dem Roman tut das nicht gut, weil weitere Aussagen die fehlende Figurenzeichnung unterstreichen. Kurz vor den Abschlussprüfungen hält Anja fest, dass die in Geschichte ausfällt, denn wie "sich herausstellte, hatten wir nämlich keine Geschichte mehr: Die Vergangenheit unseres Landes musste gründlich revidiert oder sogar völlig neu geschrieben werden." Nach Begeisterung klingt das nicht, und tatsächlich hält sie zwanzig Jahre später fest, welche Schrecken die Russen überleben mussten: "Die Revolution, die Kriege, die stalinistischen Säuberungen. Die Perestroika." Ihre eigentlich freiheitsliebende, für die Zivilgesellschaft eintretende Mutter stößt ins gleiche Horn: Im Land mochte früher vieles im Argen gelegen haben, aber es "florierte - in den Naturwissenschaften, den Künsten, der Landwirtschaft. Das haben wir alles verloren. Es gibt keinen Stolz mehr und auch keine Liebe." Die grauenvollen Erfahrungen mit dem "wilden Kapitalismus" führen zu einem Generalverdacht gegen alles, was aus dem Westen kommt, selbst gegen ihren amerikanischen Bilderbuchschwiegersohn.
Die Autorin widmet ihr Buch der Generation Perestroika, die "verloren, übersehen, vergessen" worden ist. Es ist auch ihre, denn sie dürfte nur wenig älter sein als Anja, und auch sie emigrierte in die USA. Gorcheva-Newberry schildert aber weder die eigentliche Perestroika noch die furchtbaren Jahren unter Jelzin. Als Anja wieder nach Moskau kommt, übergibt Putin gerade Medwedew das Staffelholz. Von der alten Clique lebt nur noch Lopatin, der schon immer gemeckert hat: "Verdammte Intelligenzija", und jetzt sicher ist: "Wenn der Dritte Weltkrieg ausbricht, werden die Russen ihm folgen. Sie werden für ihn sterben, so wie früher für Stalin." Wehmütig hält Anja ihm gegenüber fest: "Man hat uns das Leben gestohlen."
Ohne Frage mussten die vier Figuren auf sehr schmerzhafte Weise erwachsen werden. Aber ob das durch die spezifischen politischen Umstände wirklich zu erklären ist? Noch dazu, wenn diese eigentlich ausgeblendet werden? Diese erzählerische Schwäche gibt jedoch - vielleicht ungewollt - Aufschluss über die Entstehung bestimmter Narrative, die heute in Russland traurige Gültigkeit haben. CHRISTIANE PÖHLMANN
Kristina Gorcheva- Newberry: "Das Leben vor uns". Roman.
Aus dem Englischen von Claudia Wenner. Verlag C. H. Beck, München 2022. 359 S., geb., 25,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
In ihrem Roman "Das Leben vor uns" porträtiert Kristina Gorcheva-Newberry die Generation Perestroika
Diesmal ist es ein Apfelgarten, der den Untergang einer Gesellschaft in einer Weise symbolisieren soll, wie es schon einmal ein Kirschgarten getan hat. Zwischen seiner Umwandlung in eine Luxusimmobilie und der jenes Kirschgartens in eine Datschensiedlung liegen über einhundert Jahre, ein Gattungssprung und ein Tonartwechsel: Anton Tschechow hat sein Stück von 1903, den "Kirschgarten", eine Komödie genannt, Kristina Gorcheva-Newberry spricht im Roman "Das Leben vor uns" von viel "schädlicher Traurigkeit", die das Ringen um das Spekulationsobjekt "Apfelgarten" begleitet.
Gorcheva-Newberry macht kein Hehl daraus, dass ihr Tschechows Drama als Bezugspunkt dient. Die vier jugendlichen Hauptfiguren Anja, Milka, Lopatin und Trifonow lesen das Stück im Unterricht und diskutieren darüber in ihrer Freizeit. Ihre Namen sind an die Personen im Drama angelehnt, die Handlung folgt im Kern dem Stück. Die Kenntnis des Folientextes ist jedoch keine Voraussetzung für die Lektüre, denn im deutlich längeren ersten Abschnitt des zweiteiligen Romans zeichnet Gorcheva-Newberry mosaikhaft - und damit auch in Tschechow'scher Manier - ein umfassendes Bild des Alltags in Moskau während der letzten Jahren vor Gorbatschows Regierungsantritt.
Die Eltern der Icherzählerin Anja sind politisch engagiert, vertreten aber jeweils eine andere Sicht: Der Vater ist überzeugter Kommunist, nach Breschnews Tod stöhnt er: "Wir haben ein Imperium gebaut. Wer wird es jetzt, da Breschnew tot ist, regieren? Wer wird es vor dem Westen schützen?" Die Mutter dagegen sieht endlich eine Chance, die Zeit der Stagnation zu überwinden und mehr Freiheit zu erfahren. Die bei ihnen wohnende Oma hat die Leningrader Blockade überlebt und dämmert in einer eigenen Welt dahin. Das alles ist atmosphärisch überzeugend und packend gemacht, auch die Freundschaft zwischen Anja und Milka ist plastisch und kurzweilig, teils sogar witzig geschildert. Je stärker Gorcheva-Newberry die Szene oder den Moment akzentuiert, desto besser ist sie.
Das führt zurück zu Tschechow. Selbst wenn er schwächelt, ist er nie schlecht. Sein Schwachpunkt dürfte die längere Form sein. Nicht von ungefähr hat er keinen Roman vorgelegt, sind weniger überzeugende Texte oft die längeren. In der "Tragödie auf der Jagd" fehlen etwa die Ambivalenzen und Subtilitäten, die er sonst so meisterlich zu gestalten weiß.
Letzten Endes nimmt auch Gorcheva-Newberry die Hürde des Romans nicht souverän. Der erste Teil schließt mit Milkas Tod. Anja fällt in eine tiefe Depression, später in studentische Arbeitswut, um schließlich in die USA zu gehen. Sie soll Russland erst zwanzig Jahre später wieder besuchen. Dieser Aufenthalt wird im kürzeren zweiten Teil geschildert. Die zeitliche Lücke weiß Gorcheva-Newberry erzählerisch nicht wirklich zu stopfen. Überlegte sich die jugendliche Anja noch, sie wolle viel reisen, um dann möglichst "auf etwas Unangenehmes oder Abscheuliches zu stoßen, damit ich Russland mehr lieben und schätzen konnte", so weiß sie zwanzig Jahre später über ihr Land: "Es war ein Gefängnis, Mama. Eine Diktatur." Woher der Sinneswandel rührt, bleibt völlig offen.
Dem Roman tut das nicht gut, weil weitere Aussagen die fehlende Figurenzeichnung unterstreichen. Kurz vor den Abschlussprüfungen hält Anja fest, dass die in Geschichte ausfällt, denn wie "sich herausstellte, hatten wir nämlich keine Geschichte mehr: Die Vergangenheit unseres Landes musste gründlich revidiert oder sogar völlig neu geschrieben werden." Nach Begeisterung klingt das nicht, und tatsächlich hält sie zwanzig Jahre später fest, welche Schrecken die Russen überleben mussten: "Die Revolution, die Kriege, die stalinistischen Säuberungen. Die Perestroika." Ihre eigentlich freiheitsliebende, für die Zivilgesellschaft eintretende Mutter stößt ins gleiche Horn: Im Land mochte früher vieles im Argen gelegen haben, aber es "florierte - in den Naturwissenschaften, den Künsten, der Landwirtschaft. Das haben wir alles verloren. Es gibt keinen Stolz mehr und auch keine Liebe." Die grauenvollen Erfahrungen mit dem "wilden Kapitalismus" führen zu einem Generalverdacht gegen alles, was aus dem Westen kommt, selbst gegen ihren amerikanischen Bilderbuchschwiegersohn.
Die Autorin widmet ihr Buch der Generation Perestroika, die "verloren, übersehen, vergessen" worden ist. Es ist auch ihre, denn sie dürfte nur wenig älter sein als Anja, und auch sie emigrierte in die USA. Gorcheva-Newberry schildert aber weder die eigentliche Perestroika noch die furchtbaren Jahren unter Jelzin. Als Anja wieder nach Moskau kommt, übergibt Putin gerade Medwedew das Staffelholz. Von der alten Clique lebt nur noch Lopatin, der schon immer gemeckert hat: "Verdammte Intelligenzija", und jetzt sicher ist: "Wenn der Dritte Weltkrieg ausbricht, werden die Russen ihm folgen. Sie werden für ihn sterben, so wie früher für Stalin." Wehmütig hält Anja ihm gegenüber fest: "Man hat uns das Leben gestohlen."
Ohne Frage mussten die vier Figuren auf sehr schmerzhafte Weise erwachsen werden. Aber ob das durch die spezifischen politischen Umstände wirklich zu erklären ist? Noch dazu, wenn diese eigentlich ausgeblendet werden? Diese erzählerische Schwäche gibt jedoch - vielleicht ungewollt - Aufschluss über die Entstehung bestimmter Narrative, die heute in Russland traurige Gültigkeit haben. CHRISTIANE PÖHLMANN
Kristina Gorcheva- Newberry: "Das Leben vor uns". Roman.
Aus dem Englischen von Claudia Wenner. Verlag C. H. Beck, München 2022. 359 S., geb., 25,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Über der Lektüre beginnt alles andere ringsherum zu versinken, denn wiederum die ganze Welt spiegelt sich in dem Roman."
NDR, Annemarie Stoltenberg
"Kristina Gorcheva-Newberry spinnt das Treiben der letzten Generation Sowjetjugend in so leuchtenden Farben und funkelnden Details aus, wie es nur eine kann, die live dabei gewesen ist. Von Sowjetnostalgie kann dabei keine Rede sein. Vielmehr liegt ein zärtlicher Hauch von Trauer über allem."
taz, Katharina Granzin
"Mit großer Genauigkeit und poetischer, bildreicher Sprache zeichnet Gorcheva-Newberry einen Mikrokosmos der russischen Gesellschaft unter wechselnden politischen Vorzeichen."
Deutschlandfunk Kultur, Olga Hochweis
"Eine Geschichte vom Aufbruch in Zeiten des Zerfalls."
FOCUS
"Selten sind solch berückend intime Mädchenszenen geschrieben worden wie in diesem Roman"
Die Presse, Katrin Tiwald
"Mit Herzblut geschrieben"
Die Rheinpfalz, Gabriele Weingartner
"Ein epischer, fesselnder Roman."
Südwest Presse
"Wie Tschechow beschreibt Gorcheva-Newberry gesellschaftlichen Wandel und Untergang einer Epoche - nur eben hundert Jahre später."
Abendzeitung, Roberta De Righi
"Tiefschürfendes, erhellendes Debüt"
Börsenblatt, Matthias Glatthor
Die dichte Atmosphäre, die Trauer über den Verlust der alten Heimat und der leise Humor, der da und dort aufblitzt, macht diesen Roman zu einer lohnenden und durchaus durch die Dramatik der Geschehnisse auch durchaus spannenden Lektüre."
Kleine Zeitung Lesezeichen Newsletter, Karin Waldner-Petutschnig
"Absolut lesenswerter Erstling, der mit vielen literarischen Anspielungen und Zitaten glänzt und als explizit politischer Roman gelesen werden sollte ... ein Buch, das Staunen macht, ein Roman, der perfekt in diese wirre und ungewisse Zeit passt."
Neue Württembergische Zeitung, Erik Lim
NDR, Annemarie Stoltenberg
"Kristina Gorcheva-Newberry spinnt das Treiben der letzten Generation Sowjetjugend in so leuchtenden Farben und funkelnden Details aus, wie es nur eine kann, die live dabei gewesen ist. Von Sowjetnostalgie kann dabei keine Rede sein. Vielmehr liegt ein zärtlicher Hauch von Trauer über allem."
taz, Katharina Granzin
"Mit großer Genauigkeit und poetischer, bildreicher Sprache zeichnet Gorcheva-Newberry einen Mikrokosmos der russischen Gesellschaft unter wechselnden politischen Vorzeichen."
Deutschlandfunk Kultur, Olga Hochweis
"Eine Geschichte vom Aufbruch in Zeiten des Zerfalls."
FOCUS
"Selten sind solch berückend intime Mädchenszenen geschrieben worden wie in diesem Roman"
Die Presse, Katrin Tiwald
"Mit Herzblut geschrieben"
Die Rheinpfalz, Gabriele Weingartner
"Ein epischer, fesselnder Roman."
Südwest Presse
"Wie Tschechow beschreibt Gorcheva-Newberry gesellschaftlichen Wandel und Untergang einer Epoche - nur eben hundert Jahre später."
Abendzeitung, Roberta De Righi
"Tiefschürfendes, erhellendes Debüt"
Börsenblatt, Matthias Glatthor
Die dichte Atmosphäre, die Trauer über den Verlust der alten Heimat und der leise Humor, der da und dort aufblitzt, macht diesen Roman zu einer lohnenden und durchaus durch die Dramatik der Geschehnisse auch durchaus spannenden Lektüre."
Kleine Zeitung Lesezeichen Newsletter, Karin Waldner-Petutschnig
"Absolut lesenswerter Erstling, der mit vielen literarischen Anspielungen und Zitaten glänzt und als explizit politischer Roman gelesen werden sollte ... ein Buch, das Staunen macht, ein Roman, der perfekt in diese wirre und ungewisse Zeit passt."
Neue Württembergische Zeitung, Erik Lim
Rezensentin Sonja Zekri scheint etwas skeptisch angesichts dieser Tschechow-Anverwandlung von Kristina Gorcheva-Newberry. Es mit dem großen Dichter aufzunehmen und sein eigenes Romandebüt an den "Kirschgarten" anzulehnen, ist ein Wagnis, gibt Zekri zu bedenken. Wenn die Autorin also ein paar vitale Teenager den Anbruch der Perestroika durchleben lässt, erkennt Zekri zwar den "enzyklopädischen Aufwand" an, der der Leserin die russische Kultur und Warenwelt sowie die russische Traurigkeit nahebringt, der so thematisierte Fatalismus in der russischen Gesellschaft erscheint Zekri allerdings als fragwürdige "Tschechow-Trivialisierung".
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