Ein Rückblick von Frauen, die zwischen den Kriegen geboren wurden
In den Erfahrungen der Frauen, die zwischen den Weltkriegen geboren wurden, spiegelt sich das Bild eines Jahrhunderts. Sie erlebten die Weimarer Republik, Hitler und den Zweiten Weltkrieg, die Vertreibung, die Nachkriegsjahre mit ihren Versorgungsengpässen. Dann wurden im Osten der Sozialismus und im Westen die Marktwirtschaft aufgebaut.
Als die 68er, die Emanzipation und die sexuelle Revolution die Gesellschaft veränderten, hatten diese Frauen schon das halbe Leben hinter sich und mussten sich fragen lassen, warum sie so und nicht anders gelebt haben. Da mussten wir eben die Zähne zusammenbeißen, sagen sie oft. Claudia Seifert ordnet die Erinnerungen ein in die Geschichte der Zeit und lässt sie durch Familienfotos, Schlagertexte und andere Zeugnisse anschaulich werden.
In den Erfahrungen der Frauen, die zwischen den Weltkriegen geboren wurden, spiegelt sich das Bild eines Jahrhunderts. Sie erlebten die Weimarer Republik, Hitler und den Zweiten Weltkrieg, die Vertreibung, die Nachkriegsjahre mit ihren Versorgungsengpässen. Dann wurden im Osten der Sozialismus und im Westen die Marktwirtschaft aufgebaut.
Als die 68er, die Emanzipation und die sexuelle Revolution die Gesellschaft veränderten, hatten diese Frauen schon das halbe Leben hinter sich und mussten sich fragen lassen, warum sie so und nicht anders gelebt haben. Da mussten wir eben die Zähne zusammenbeißen, sagen sie oft. Claudia Seifert ordnet die Erinnerungen ein in die Geschichte der Zeit und lässt sie durch Familienfotos, Schlagertexte und andere Zeugnisse anschaulich werden.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.02.2009Hinweis
ÜBERLEBENSBERICHTE. Wer waren unsere Großmütter? Was haben sie erlebt, als sie noch jung waren? Oft kann man sich gar nicht vorstellen, dass die eigene Oma einmal ein junges Mädchen gewesen ist. Die Journalistin Claudia Seifert präsentiert ein engagiertes und unprätentiöses Projekt: Sie lässt die Großmütter selbst sprechen. Seiferts oral history entfaltet ihren Reiz im Fragmentarischen: "Nur bruchstückhaft lässt sich das Gewesene wiederbeleben." Die Biographien dieser zwischen 1911 und 1931 geborenen Erzählerinnen kristallisieren sich um die Katastrophen des vorigen Jahrhunderts. Die Berichte sprechen gleichermaßen durch das, was sie schildern, wie durch das, was sie aussparen. In kleinen Facetten nähern sich die Frauen der großen Geschichte, in der sie überlebten, weil sie zupackten und nicht grübelten. Nicht wenige Erzählerinnen fühlten sich ermutigt, ihre Erlebnisse des Krieges in diesem Buch zum ersten Mal zur Sprache zu bringen. Das lebenslange Schweigen ist bei vielen derjenigen, die durch die Katastrophe gingen, ein von Kindesbeinen an erlerntes Verhalten. Claudia Seifert zeigt, dass es sich lohnt, genau und einfühlsam zu fragen, damit die eigenen Vorfahren nicht Fremde ohne persönliche Geschichte bleiben. (Claudia Seifert: "Das Leben war bescheiden schön". Ein Rückblick von Frauen, die zwischen den Kriegen geboren wurden. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2008. 320 S., Abb., br., 16,90 [Euro].)
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Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
ÜBERLEBENSBERICHTE. Wer waren unsere Großmütter? Was haben sie erlebt, als sie noch jung waren? Oft kann man sich gar nicht vorstellen, dass die eigene Oma einmal ein junges Mädchen gewesen ist. Die Journalistin Claudia Seifert präsentiert ein engagiertes und unprätentiöses Projekt: Sie lässt die Großmütter selbst sprechen. Seiferts oral history entfaltet ihren Reiz im Fragmentarischen: "Nur bruchstückhaft lässt sich das Gewesene wiederbeleben." Die Biographien dieser zwischen 1911 und 1931 geborenen Erzählerinnen kristallisieren sich um die Katastrophen des vorigen Jahrhunderts. Die Berichte sprechen gleichermaßen durch das, was sie schildern, wie durch das, was sie aussparen. In kleinen Facetten nähern sich die Frauen der großen Geschichte, in der sie überlebten, weil sie zupackten und nicht grübelten. Nicht wenige Erzählerinnen fühlten sich ermutigt, ihre Erlebnisse des Krieges in diesem Buch zum ersten Mal zur Sprache zu bringen. Das lebenslange Schweigen ist bei vielen derjenigen, die durch die Katastrophe gingen, ein von Kindesbeinen an erlerntes Verhalten. Claudia Seifert zeigt, dass es sich lohnt, genau und einfühlsam zu fragen, damit die eigenen Vorfahren nicht Fremde ohne persönliche Geschichte bleiben. (Claudia Seifert: "Das Leben war bescheiden schön". Ein Rückblick von Frauen, die zwischen den Kriegen geboren wurden. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2008. 320 S., Abb., br., 16,90 [Euro].)
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"Der chronologisch aufgebaute Band bettet die Rückblenden in geschichtliche Analysen der einzelnen Epochen ein. Wichtige Ereignisse erscheinen schlaglichtartig. Ein Geschichtsbuch mit besonderer Faszination."
Westfälischer Anzeiger 10.01.2009
Westfälischer Anzeiger 10.01.2009