Diese Hommage an zwei außergewöhnliche Menschen basiert auf den Gesprächen, die Haddon Klingberg Jr. über Jahre mit den Frankls und deren Freunden und Kollegen führte. Er beschreibt ihre Lebenswege, bevor sie sich kennen lernten, und ihre 52 gemeinsamen Jahre.
Das Buch skizziert die Grundzüge der Logotherapie und greift Kontroversen auf, die Viktor Frankls Thesen und Argumentationen hervorriefen. Klingbergs Schilderung eröffnet eine neue Sicht auf Elly und Viktor Frankls Leben und ihren Beitrag zu einer besseren Welt.
Viktor E. Frankl (1905-1997), der Begründer der Existenzanalyse und der Logotherapie, war bereits vor dem Krieg Arzt am Wiener Rothschildspital. Im September 1942 wurde er nach Theresienstadt deportiert. Im Oktober 1944 wurde er nach Auschwitz und anschließend nach Kaufering verlegt und erlebte die Befreiung im April 1945 in einem Nebenlager.
Danach schrieb er in nur wenigen Tagen das Buch ...trotzdem Ja zum Leben sagen, millionenfach nachgedruckt und in 27 Sprachen übersetzt. Frankls Werk war eine Antwort auf den Schrecken des Holocaust, dem seine erste Frau und seine Familie zum Opfer gefallen waren. Elly Schwindt, seine zweite Frau, half ihm, die Bruchstücke seines Lebens wieder zusammenzufügen. Nach ihrer Heirat 1947 führten die Frankls ein Leben voller Hoffnung und Zuversicht. Sie wurden nicht müde, gegen die Herrschaft materialistischer Wertvorstellungen zu kämpfen und andere zu ermuntern, nach einem Sinn in ihrem Leben zu suchen. Dieses Buch gewährt Einblick in diese von Liebe und intensiver geistiger Erfahrung geprägten Beziehung.
Das Buch skizziert die Grundzüge der Logotherapie und greift Kontroversen auf, die Viktor Frankls Thesen und Argumentationen hervorriefen. Klingbergs Schilderung eröffnet eine neue Sicht auf Elly und Viktor Frankls Leben und ihren Beitrag zu einer besseren Welt.
Viktor E. Frankl (1905-1997), der Begründer der Existenzanalyse und der Logotherapie, war bereits vor dem Krieg Arzt am Wiener Rothschildspital. Im September 1942 wurde er nach Theresienstadt deportiert. Im Oktober 1944 wurde er nach Auschwitz und anschließend nach Kaufering verlegt und erlebte die Befreiung im April 1945 in einem Nebenlager.
Danach schrieb er in nur wenigen Tagen das Buch ...trotzdem Ja zum Leben sagen, millionenfach nachgedruckt und in 27 Sprachen übersetzt. Frankls Werk war eine Antwort auf den Schrecken des Holocaust, dem seine erste Frau und seine Familie zum Opfer gefallen waren. Elly Schwindt, seine zweite Frau, half ihm, die Bruchstücke seines Lebens wieder zusammenzufügen. Nach ihrer Heirat 1947 führten die Frankls ein Leben voller Hoffnung und Zuversicht. Sie wurden nicht müde, gegen die Herrschaft materialistischer Wertvorstellungen zu kämpfen und andere zu ermuntern, nach einem Sinn in ihrem Leben zu suchen. Dieses Buch gewährt Einblick in diese von Liebe und intensiver geistiger Erfahrung geprägten Beziehung.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 29.10.2002Hinweis
SINNERFÜLLT. "Wer ein Warum zum Leben hat, erträgt fast jedes Wie." Dieses Nietzsche-Zitat war der Leitsatz Viktor Frankls (1905 bis 1997), des Begründers der dritten Schule der Psychotherapie. Schon als Gymnasiast suchte der Sohn einer Wiener jüdischen Familie Kontakt zu den berühmten Vätern der Seelenforschung. Als junger Arzt distanzierte er sich von Freud und Adler, therapierte Selbstmordkandidaten und begann, seine Theorie vom "Willen zum Sinn" aufzustellen. Sein Leidensweg durch mehrere Konzentrationslager, in denen seine Eltern und seine erste Frau ermordet wurden, festigte seine Überzeugung, daß nur der Glaube an einen Lebenssinn ein Weiterleben ermöglicht. Haddon Klingberg Jr., Schüler Frankls und heute Professor in Chicago, nennt seine Biographie des verehrten Lehrers - die erste überhaupt - eine "unverhohlen von Sympathie getragene Darstellung". Über mehrere Jahre führte er lange Gespräche mit Viktor Frankl und seiner Frau Elly, bereiste alle Schauplätze ihres Lebens. Dem Nichthistoriker gelingt es, die Umwälzungen des frühen zwanzigsten Jahrhunderts in knappen, lebhaften und verständlichen kulturgeschichtlichen Panoramen um die Lebensgeschichte Frankls herumzubauen. Manchmal stört es, wenn er Frankls Erinnerungen gleich allzu eifrige Deutungen hinterherschiebt: "Ein frühreifes Kind fragt hier bereits nach Sinn und Zweck." Nicht zu befriedigen vermag der Versuch, einleitend Frankls Methode der Logotherapie darzustellen. Seelenfrieden, Ausgeglichenheit und ein gutes Gewissen versprechen auch andere Lebenshilfeangebote, von deren "Religion des positiven Denkens und der unbegrenzten Möglichkeiten des Menschen" sich Frankl deutlich absetzt. Was mit Schlagworten vom "Leiden als Teil menschlicher Erfahrung" und von der für ein sinnerfülltes Leben notwendigen "spirituellen Freiheit und Verantwortung" gemeint sein kann, vermittelt weitaus eindrücklicher der Lebensweg des Psychiaters. (Haddon Klingberg, Jr.: "Das Leben wartet auf Dich". Elly & Viktor Frankl. Aus dem Amerikanischen von G. Gockel, S. Schuhmacher und R. Seuß. Deuticke Verlag, Wien/Frankfurt am Main 2002. 491 S., geb., 24,90 [Euro].)
zerp.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
SINNERFÜLLT. "Wer ein Warum zum Leben hat, erträgt fast jedes Wie." Dieses Nietzsche-Zitat war der Leitsatz Viktor Frankls (1905 bis 1997), des Begründers der dritten Schule der Psychotherapie. Schon als Gymnasiast suchte der Sohn einer Wiener jüdischen Familie Kontakt zu den berühmten Vätern der Seelenforschung. Als junger Arzt distanzierte er sich von Freud und Adler, therapierte Selbstmordkandidaten und begann, seine Theorie vom "Willen zum Sinn" aufzustellen. Sein Leidensweg durch mehrere Konzentrationslager, in denen seine Eltern und seine erste Frau ermordet wurden, festigte seine Überzeugung, daß nur der Glaube an einen Lebenssinn ein Weiterleben ermöglicht. Haddon Klingberg Jr., Schüler Frankls und heute Professor in Chicago, nennt seine Biographie des verehrten Lehrers - die erste überhaupt - eine "unverhohlen von Sympathie getragene Darstellung". Über mehrere Jahre führte er lange Gespräche mit Viktor Frankl und seiner Frau Elly, bereiste alle Schauplätze ihres Lebens. Dem Nichthistoriker gelingt es, die Umwälzungen des frühen zwanzigsten Jahrhunderts in knappen, lebhaften und verständlichen kulturgeschichtlichen Panoramen um die Lebensgeschichte Frankls herumzubauen. Manchmal stört es, wenn er Frankls Erinnerungen gleich allzu eifrige Deutungen hinterherschiebt: "Ein frühreifes Kind fragt hier bereits nach Sinn und Zweck." Nicht zu befriedigen vermag der Versuch, einleitend Frankls Methode der Logotherapie darzustellen. Seelenfrieden, Ausgeglichenheit und ein gutes Gewissen versprechen auch andere Lebenshilfeangebote, von deren "Religion des positiven Denkens und der unbegrenzten Möglichkeiten des Menschen" sich Frankl deutlich absetzt. Was mit Schlagworten vom "Leiden als Teil menschlicher Erfahrung" und von der für ein sinnerfülltes Leben notwendigen "spirituellen Freiheit und Verantwortung" gemeint sein kann, vermittelt weitaus eindrücklicher der Lebensweg des Psychiaters. (Haddon Klingberg, Jr.: "Das Leben wartet auf Dich". Elly & Viktor Frankl. Aus dem Amerikanischen von G. Gockel, S. Schuhmacher und R. Seuß. Deuticke Verlag, Wien/Frankfurt am Main 2002. 491 S., geb., 24,90 [Euro].)
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