Mit "DAS LEBEN, WIE ES NUN MAL IST" legt Willi Haan eine sehr eindrucksvolle Autobiografie vor. Mit seiner sehr präzisen Beobachtungsgabe lässt er uns daran teilnehmen, wie man in der Nachkriegszeit aufwuchs und sich die BRD allmählich zum Wirtschaftswunderland entwickelte. Er spannt einen Bogen über die Zeit seiner Kindheit bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2010.Highlight des Buches sind aber ohne Zweifel die Schilderungen und Analysen seiner Auslandseinsätze im Rahmen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit. Für den DED arbeite Willi Haan zwischen 1973 und 1977 in Algerien und Peru. Für die Friedrich-Ebert-Stiftung war er zwischen 1978 und 2010 in Kenia, Angola, Peru, Kolumbien, Chile, Bolivien, Honduras und Brasilien tätig.Genau diese Beschreibung der Auslandsarbeit deutscher Organisationen macht dieses Buch so wertvoll. Über die Anfangsjahre des DED und den Wandel in der Arbeit einer politischen Stiftung liegen bisher nur wenige Publikationen vor. Umso spannender ist es nachzuvollziehen, wie sich die deutsche Entwicklungspolitik und die Projektpraxis langsam entwickelte. Über "Trial and Error" zu den Anfängen der immer komplexer werdenden Planungs- und Evaluierungsinstrumente, die die Arbeit heute dominieren.(Heiner Naumann).