Annemarie Schwarzenbach, 1908 geboren, ist eine der interessantesten Frauengestalten dieses Jahrhunderts: Sie war schön, reich, begabt und lesbisch. Sie trat bereits früh als Schriftstellerin mit einem Roman, Erzählungen und Reiseberichten hervor. Doch sie fühlte sich als Heimatlose und rastlos Getriebene, ständig auf der Flucht vor der dominanten Mutter und auf der Suche nach einer gefestigten Liebesbeziehung. Sie reiste nach Persien, Afrika und Afghanistan, tauchte in das Berliner Nachtleben der zwanziger Jahre ein, berichtete als Journalistin aus der Sowjetunion und den USA. Sie verkehrte mit Künstlern und Intellektuellen ihrer Zeit. Doch konnte sie ihre selbstzerstörerische Melancholie nicht überwinden. 1942 starb sie an den Folgen eines Unfalls.