In der vorliegenden Untersuchung wird mit der "Theorie des Lesens" ein Erklärungsmodell formuliert und expliziert, durch das das Auftreten (oder Nicht-Auftreten) eines bestimmten Leseverhaltens bei Kindern beschrieben und interpretiert werden kann. Die komplexen Bedingungen (Faktoren) und sozialen Interdependenzen der Freizeit von Kindern werden durch eine Vielzahl von Variablen erfasst und zu Hypothesen verknüpft, die sich auf der Grundlage einer statistisch relevanten Untersuchungspopulation wahrscheinlichkeitstheoretisch untersuchen und überprüfen lassen. Es zeigt sich, dass das Leseverhalten vielfältig mit anderen Merkmalen der sozialen Realität funktional verknüpft ist und nur in diesem Kontext hinreichend theoretisch erklärt werden kann.