Wer ist schuldig am Tod des Unternehmensberaters Michael Fallon? Der kauzige Inspektor Gatling hat einen heiklen Fall zu lösen, denn eigentlich scheint alles nach Plan zu laufen bei der Lodestar Inc. Wie jedes Jahr hatte sich das Führungsteam von Lodestar in einem netten Landhotel getroffen, um bei einer großen Management-Besprechung zu klären, welchen neuen Managementtrend man verfolgen will: Total Quality, Reengineering, Empowerment oder Kundenfokussierung ... und gerade nachdem man mit rauchenden Köpfen die Frage diskutiert hat, warum der letzte Managementtrend sich wider Erwarten noch nicht in finanziellen Ergebnissen niederschlägt - wird plötzlich der geschliffene junge Unternehmensberater, der das Meeting moderiert hatte, tot aufgefunden. Mit einer "Mords-Geschichte" erklärt der bekannte Managementguru und Qualitätsexperte John Guaspari anschaulich, warum Manager und Belegschaft durch ihre verbissene Suche nach dem neuesten Trend oft die wichtigsten Elemente für ein en deuerhaften Wandel im Unternehmen übersehen.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 11.11.2001Ein Mord im Management
Der Autor John Guaspari riskiert etwas. Er versucht seine Management-Theorie zur Steigerung des Kundennutzens in einen Wirtschaftskrimi zu packen. Nun ist Guaspari laut Klappentext nicht nur einer der "führenden Experten für Qualität und Customer Value", sondern sogar einer der "neuen Qualitätsgurus". Ein Krimiautor ist er aber leider nicht. Entsprechend hölzern sind die Dialoge, der Plot wirkt konstruiert und banal. Die Erkenntnisse werden zum Teil mit der Holzhammer-Methode vermittelt. Wer also einen guten Wirtschaftskrimi lesen will, sollte das Werk meiden. Instruktiver ist der Anhang, in dem der Autor Managementtheorien entzaubert und auf den Kern reduziert, um dann auf sein Spezialthema zu kommen, den sogenannten Kunden-Nutzen-Effekt. Die Kernthese ist vergleichsweise schlicht, deshalb aber noch nicht falsch: "Wenn Menschen sich bemühen, ihren Kunden möglichst großen Nutzen zu liefern, gewinnen sie daraus Energie - und zwar nachhaltig." Und diese These behält auch Gültigkeit, so der Autor und Unternehmensberater, wenn neue Managementtrends in Mode kommen. In diesem Teil fühlt sich Guaspari offensichtlich heimisch, was zur wohltuenden Konsequenz hat, daß er auch recht süffig geschrieben ist. Der Leser gewinnt praktische Anregungen, ohne sich durch dröge Texte arbeiten zu müssen. So bleibt das Urteil zwiespältig. Die Kriminalgeschichte ist nicht gut, der Managementteil ist nicht schlecht. Fazit: Irgendwie erreicht der Kundenprofi den Kunden dann doch nicht.
wvp.
John Guaspari: Das letzte Meeting. 32 DM
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Der Autor John Guaspari riskiert etwas. Er versucht seine Management-Theorie zur Steigerung des Kundennutzens in einen Wirtschaftskrimi zu packen. Nun ist Guaspari laut Klappentext nicht nur einer der "führenden Experten für Qualität und Customer Value", sondern sogar einer der "neuen Qualitätsgurus". Ein Krimiautor ist er aber leider nicht. Entsprechend hölzern sind die Dialoge, der Plot wirkt konstruiert und banal. Die Erkenntnisse werden zum Teil mit der Holzhammer-Methode vermittelt. Wer also einen guten Wirtschaftskrimi lesen will, sollte das Werk meiden. Instruktiver ist der Anhang, in dem der Autor Managementtheorien entzaubert und auf den Kern reduziert, um dann auf sein Spezialthema zu kommen, den sogenannten Kunden-Nutzen-Effekt. Die Kernthese ist vergleichsweise schlicht, deshalb aber noch nicht falsch: "Wenn Menschen sich bemühen, ihren Kunden möglichst großen Nutzen zu liefern, gewinnen sie daraus Energie - und zwar nachhaltig." Und diese These behält auch Gültigkeit, so der Autor und Unternehmensberater, wenn neue Managementtrends in Mode kommen. In diesem Teil fühlt sich Guaspari offensichtlich heimisch, was zur wohltuenden Konsequenz hat, daß er auch recht süffig geschrieben ist. Der Leser gewinnt praktische Anregungen, ohne sich durch dröge Texte arbeiten zu müssen. So bleibt das Urteil zwiespältig. Die Kriminalgeschichte ist nicht gut, der Managementteil ist nicht schlecht. Fazit: Irgendwie erreicht der Kundenprofi den Kunden dann doch nicht.
wvp.
John Guaspari: Das letzte Meeting. 32 DM
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