Irenie ist 15 Jahre alt, vor fünf Jahren verschwindet ihre Mutter spurlos und ihr Vater rückt nicht damit raus, was mit ihr passiert ist. Doch eines Tages entdeckt Irenie auf dem Dachboden eine Kiste mit Liebesbriefen, die ihre Mutter geschrieben hat. Jedoch nicht an ihren Vater....
So viel zur
groben Geschichte. Ich muss gestehen, ich war anfangs skeptisch, denn die Geschichte beginnt aus der…mehrIrenie ist 15 Jahre alt, vor fünf Jahren verschwindet ihre Mutter spurlos und ihr Vater rückt nicht damit raus, was mit ihr passiert ist. Doch eines Tages entdeckt Irenie auf dem Dachboden eine Kiste mit Liebesbriefen, die ihre Mutter geschrieben hat. Jedoch nicht an ihren Vater....
So viel zur groben Geschichte. Ich muss gestehen, ich war anfangs skeptisch, denn die Geschichte beginnt aus der Ich-Perspektive der 15-jährigen Irenie. "Nicht schon wieder ein Pseudo-Teenie-Buch", dachte ich, musste dann aber schnell merken, dass sich Irenie gar nicht wie eine 15-jährige benimmt. Man hat das Gefühl man begleitet eine junge Frau, die mindesten 27 ist. Seit dem Verschwinden ihrer Mutter kümmert sie sich ganz allein um den Haushalt und kocht jeden Tag für ihren Vater. Ab dem zweiten Kapitel wird dann abwechselnd aus ihrer Sicht (in der Ich-Perspektive) und dann aus Sicht ihres Vaters (in der dritten Person) berichtet, was mir ziemlich gut gefallen hat. Man hat einen viel breiteren Blickwinkel über das gesamte Geschehen erhalten.
Die Geschichte des verliebten Pärchens, dass sich nicht kriegen konnte, aber nie aufgehört hat, einander zu lieben, ist eigentlich ziemlich kitschig und hätte sehr schnell auf Groschenromanniveau abfallen können, zumindest bei mir gibt es da einen sehr schmalen Grad, was ich als glaubhaft empfinde und was dann ins Kitschige abdriftet, daher bin ich immer noch überrascht, wie gut es die Autorin hingekriegt hat, mich von der Geschichte zu fesseln. Sie hat es geschafft, dass sich mein Bild und meine Vorstellung der einzelnen Figuren im Laufe des Lesens komplett geändert haben. Anfangs empfand ich James als unsymphatischen Charakter, dann empfang ich vor allem Verständnis und Mitleid. Bei Yasmeen war es genau umgekehrt. Und obwohl die Textzeilen am Anfang jeden Kapitels sehr rührselig waren, empfand ich sie nicht als aufgesetzt, sondern habe sie gerne gelesen, als Einblick in die Briefe, die sich Ahmed und Yasmeen geschrieben haben. Auch sehr gut fand ich, wie die Autorin die pakistanischen Einflüsse mit eingeflochten hat und wie Gerichte und traditionelle Eigenheiten vermittelt wurden. Insgesamt ein sehr gutes Buch, das ich jedem empfehlen kann, der einige Abende in die Welt von Pakistan und mysteriöser Liebesgeschichten eintauchen will. Einen Stern Abzug gibt es dennoch, ich fand Irenie als verantwortungsbewusste und extrem Erwachsene 15-jährige absolut unglaubwürdig und das hat mich beim Lesen dann doch gestört.