"Dieses Buch zu lesen ist eine radikale Erfahrung. Ein leuchtender Text über zerbrechenden Schmerz und die Schönheit der Selbstversöhnung", so Gabriele von Arnim. Dieses Buch bricht die SchamWas für eine Entdeckung - es braucht ein ganzes Leben, um einen solchen Text zu schreiben. "Die Geschichte erschien mir viele Jahre lang gänzlich unerheblich." Von diesem Satz aus erzählt die heute siebzigjährige Helene Bracht von einer über Jahrzehnte verschütteten Erfahrung, die sie mit sehr vielen Frauen und vielen Männern teilt: der, dass es auf dem Lebensweg mit der Liebe und der Sexualität nicht nur gut und einvernehmlich zuging. Wie liebt und begehrt man, wenn Verletzendes verborgen hinter einem liegt? Wie lebt und liebt man immer weiter? Fulminant ein Tabu brechend und dabei einzigartig gewitzt und souverän erzählt dieser Text vom Missbrauch - und seinen Grenzen. Diese Bilanz wird Denkweisen verändern und vielen Menschen viel bedeuten.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensentin Meredith Haaf hofft, dass mit Büchern wie diesem Essay der Psychologin Helene Bracht nun endlich eine breitere Auseinandersetzung mit dem schwierigen Thema Kindesmissbrauch beginnt. Wir erfahren, dass Bracht im Grundschulalter selbst Missbrauch durch einen Nachbarn erfahren hat - dabei habe es für das Kind eine Ambivalenz zwischen der Gewalt und dem Gefühl, mit dem Täter eine Art Beziehung zu haben und eine wie auch immer verdrehte Zuwendung zu erfahren, gegeben. Die Eltern hätten sich vor allem geschämt, nachdem die Taten ans Licht kamen. Intellektuell und gefühlsnah zugleich erzählt Bracht davon, nicht immer Opfer sein zu wollen, ruft Luhmann und Ernaux auf, setzt sich mit klassischen Motiven auseinander, so Haaf. Fast lakonisch beschreibe die Autorin die Folgen des Erlebten für ihr Beziehungs- und Liebeserleben als einen "Mangel an Trittsicherheit." Für die Kritikerin ein alarmierendes, aber auch bedeutendes Buch.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Dieser literarische Essay ist kein Buch, das mit irgendetwas abrechnet oder sonst wie Ordnung stiftend in den Diskurs eingreift. Kühl und zugleich aufwühlend, verkopft und zugleich geradezu körperwarm erzählt und sortiert Bracht vielmehr Gefühl und Verhalten.« Meredith Haaf, Süddeutsche Zeitung, 22.03.25 »Ein glasklares, radikales und irrwitzig fesselndes Buch über weibliches Begehren, über Liebesversuche, Täter und Opfer, über Sexualität und Schuldumkehr, Machtmissbrauch und Selbstermächtigung, Manipulation, Unterwerfung und Verstellung.« Julia Kospach, Falter, 21.03.25 »Bracht ist eine psychologisch und zeitgeschichtlich tiefe Betrachtung gelungen, wie Missbrauch geschehen und sich fortsetzen kann. Ihr Buch bringt die festgefahrene Sexismus-Debatte einen wertvollen Schritt weiter. Es ist auch ihr Ton, der diese neue Betrachtung ermöglicht. Ein Ton, der nicht mit Beschämung, sondern mit Interesse auf den Menschen und seine Widersprüche zugeht.« Lena Karger, Welt am Sonntag, 02.03.25 »Ein Hybrid aus Sachbuch und Literatur: offen und ungeschönt, klug und subtil. Indem Helene Bracht die eigenen Erfahrungen intimen Scheiterns und Verfehlens schildert, erzählt sie zugleich eine kleine Sexualgeschichte der Bundesrepublik. Die Missbrauchs-Debatte wird ohne 'Das Lieben danach' nicht mehr auskommen.« Wolfgang Schneider, Tagesspiegel, 25.02.25 »Ein intensives, toll geschriebenes, berührendes und immer wieder ermutigendes Buch. Sehr inspirierend.« Maria-Christina Piwowarski, blauschwarzberlin - der Literaturpodcast, 21.02.25 »Diese Sprache, die hat mich wirklich beeindruckt: in ihrer Präzision, in ihrer Eleganz. ... Man kann aus der Lektüre wirklich ungemein viel mitnehmen.« Anne Kohlick, Deutschland Funk Kultur, Studio 9, 19.02.25 »Helene Bracht dringt in ihrem bemerkenswerten Debüt Schicht um Schicht in die Geschichte ihres Liebens vor - ein Buch wie ein Wunder.« Stefanie Jaksch, Buchkultur, 01.01.25 "Klar und mit scharfem Blick, aber immer empathisch beschreibt sie den Einfluss auf die fragilen Konstrukte unseres Liebes- und Beziehungslebens. Ein wirklich lesenswertes Buch." Pia Masurczak, SWR Kultur am Morgen, 27.02.25