Vier Männer werden tot aufgefunden - vor ihrer Ermordung grausam gefoltert und verstümmelt. In seinem Bemühen, der Polizei zu helfen, befindet sich der klinische Psychologe Tony Hill plötzlich in einer Situation, mit der er nicht gerechnet hat: Er könnte das nächste Opfer sein!
`Ungeheuer fesselnd!` (Minette Walters)
`Ungeheuer fesselnd!` (Minette Walters)
Faszinierend ab der ersten Seite
In diesem ersten Roman, der das Duo Tony Hill und Carol Jordan gemeinsam im Einsatz gegen das Verbrechen zeigt, hat McDermid alles aufgeboten was der sympathischen Schottin an Mitteln zur Verfügung steht, um ihre Leserschaft von der ersten Seite an zu fesseln.
Das was den bedauernswerten Opfern der schrecklichen Verbrechen zustößt, ist so grauenvoll, dass man kaum die Augen abwenden mag von den Schilderungen – die jedoch in den entscheidenden Momenten abbrechen und den Rest der Phantasie des Lesers überlassen (was ja zuweilen noch schlimmer ist als der detailreichste Polizeibericht ...).
Gleichzeitig ist das Handeln der Ermittlungsbehörden so unglaublich und dabei doch durchaus vorstellbar (selbst wenn McDermid „Verhalten und Einstellung bestimmter Berufsgruppen“ im Vorwort ausdrücklich als „aus romangestalterischer Notwendigkeit“ so und nicht anders dargestellt bezeichnet), dass sich für den aufmerksamen Leser schon nach wenigen Seiten eine drohende Katastrophe abzeichnet.
Der Psychologe und die attraktive Polizistin
Eine ganze Reihe Männer wird regelrecht abgeschlachtet. Die einzige Gemeinsamkeit der Opfer scheint dabei der Fundort ihrer Leichen zu sein – stets hat sie der Mörder in stadtbekannten Schwulen-Gegenden abgelegt.
Dass es sich um einen Serienkiller handeln könnte, wollen die Verantwortlichen der Polizei zunächst kaum glauben – erst als kein anderer Schluß mehr möglich ist, wird der klinische Psychologe Anthony Hill hinzugezogen. Ihm zur Seite stellt man als Verbindungsbeamten die attraktive Detective Inspector Carol Jordan – die es im Kreis ihrer Kollegen allein schon aufgrund ihres Geschlechts nicht einfach hat.
Obwohl die beiden sich recht sympathisch finden, will der Funke nicht so recht überspringen, was in erster Linie daran liegt, dass jeder mit seinen eigenen Problemen bezüglich gescheiterter Beziehungen in der Vergangenheit zu kämpfen hat. Natürlich kommen sich Tony und Carol im Verlauf der Handlung dann doch irgendwie näher – eine Entwicklung die besonders reizvoll ist, ruft man sich die lachenden Äußerungen McDermids in einem Interview ins Gedächtnis, in dem sie bekennt: „Für mich sind alle meine Figuren wie alte Freunde – bis auf Carol. Auf die bin ich einfach nur scharf!“
Auch der Täter kommt zu Wort
Alles in allem bricht sich der unnachahmliche Humor der Erfolgsautorin auch in dieser Geschichte über die finsteren Abgründe einer gepeinigten, kranken menschlichen Seele Bahn – aber eher unterschwellig, nicht als vorherrschendes Element.
Das ist eindeutig der psychologische Aspekt der ganzen Angelegenheit – aus ganz vielen unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet. So kommt neben Ermittlern und Medien auch der Täter selbst zu Wort – in Form eines von einem Ich-Erzähler verfaßten Tagebuches, das die Ereignisse chronologisch schildert, allerdings beginnend zu einem früheren Zeitpunkt als die tatsächliche Handlung. Dies wiederum führt dazu, dass die beiden Ebenen für den Leser zeitversetzt sind und dabei alle offenen Fragen elegant beantwortet werden.
Atemberaubende Geschichte - zu Recht 1995 bester englischer Krimi
Und während sich Stück für Stück die Erkenntnisse von Polizei und Psychologe zu einem erkennbaren Bild zusammenfügen, nähert sich unaufhaltsam der unausweichliche, dabei jedoch nicht weniger erschreckende Höhepunkt.
Ein furioses, blutrünstiges Finale setzt den Schlußpunkt hinter einer atemberaubenden Geschichte, die der Autorin völlig zu Recht den Preis des besten englischen Kriminalromans des Jahres 1995 eingetragen hat.
Wer McDermid nicht kennt, wird nach der Lektüre dieses Buches alle ihre anderen haben wollen. Wer die Autorin bereits schätzt, kommt an diesem Werk nicht vorbei.
(Michaela Pelz, www.krimi-forum.de)
In diesem ersten Roman, der das Duo Tony Hill und Carol Jordan gemeinsam im Einsatz gegen das Verbrechen zeigt, hat McDermid alles aufgeboten was der sympathischen Schottin an Mitteln zur Verfügung steht, um ihre Leserschaft von der ersten Seite an zu fesseln.
Das was den bedauernswerten Opfern der schrecklichen Verbrechen zustößt, ist so grauenvoll, dass man kaum die Augen abwenden mag von den Schilderungen – die jedoch in den entscheidenden Momenten abbrechen und den Rest der Phantasie des Lesers überlassen (was ja zuweilen noch schlimmer ist als der detailreichste Polizeibericht ...).
Gleichzeitig ist das Handeln der Ermittlungsbehörden so unglaublich und dabei doch durchaus vorstellbar (selbst wenn McDermid „Verhalten und Einstellung bestimmter Berufsgruppen“ im Vorwort ausdrücklich als „aus romangestalterischer Notwendigkeit“ so und nicht anders dargestellt bezeichnet), dass sich für den aufmerksamen Leser schon nach wenigen Seiten eine drohende Katastrophe abzeichnet.
Der Psychologe und die attraktive Polizistin
Eine ganze Reihe Männer wird regelrecht abgeschlachtet. Die einzige Gemeinsamkeit der Opfer scheint dabei der Fundort ihrer Leichen zu sein – stets hat sie der Mörder in stadtbekannten Schwulen-Gegenden abgelegt.
Dass es sich um einen Serienkiller handeln könnte, wollen die Verantwortlichen der Polizei zunächst kaum glauben – erst als kein anderer Schluß mehr möglich ist, wird der klinische Psychologe Anthony Hill hinzugezogen. Ihm zur Seite stellt man als Verbindungsbeamten die attraktive Detective Inspector Carol Jordan – die es im Kreis ihrer Kollegen allein schon aufgrund ihres Geschlechts nicht einfach hat.
Obwohl die beiden sich recht sympathisch finden, will der Funke nicht so recht überspringen, was in erster Linie daran liegt, dass jeder mit seinen eigenen Problemen bezüglich gescheiterter Beziehungen in der Vergangenheit zu kämpfen hat. Natürlich kommen sich Tony und Carol im Verlauf der Handlung dann doch irgendwie näher – eine Entwicklung die besonders reizvoll ist, ruft man sich die lachenden Äußerungen McDermids in einem Interview ins Gedächtnis, in dem sie bekennt: „Für mich sind alle meine Figuren wie alte Freunde – bis auf Carol. Auf die bin ich einfach nur scharf!“
Auch der Täter kommt zu Wort
Alles in allem bricht sich der unnachahmliche Humor der Erfolgsautorin auch in dieser Geschichte über die finsteren Abgründe einer gepeinigten, kranken menschlichen Seele Bahn – aber eher unterschwellig, nicht als vorherrschendes Element.
Das ist eindeutig der psychologische Aspekt der ganzen Angelegenheit – aus ganz vielen unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet. So kommt neben Ermittlern und Medien auch der Täter selbst zu Wort – in Form eines von einem Ich-Erzähler verfaßten Tagebuches, das die Ereignisse chronologisch schildert, allerdings beginnend zu einem früheren Zeitpunkt als die tatsächliche Handlung. Dies wiederum führt dazu, dass die beiden Ebenen für den Leser zeitversetzt sind und dabei alle offenen Fragen elegant beantwortet werden.
Atemberaubende Geschichte - zu Recht 1995 bester englischer Krimi
Und während sich Stück für Stück die Erkenntnisse von Polizei und Psychologe zu einem erkennbaren Bild zusammenfügen, nähert sich unaufhaltsam der unausweichliche, dabei jedoch nicht weniger erschreckende Höhepunkt.
Ein furioses, blutrünstiges Finale setzt den Schlußpunkt hinter einer atemberaubenden Geschichte, die der Autorin völlig zu Recht den Preis des besten englischen Kriminalromans des Jahres 1995 eingetragen hat.
Wer McDermid nicht kennt, wird nach der Lektüre dieses Buches alle ihre anderen haben wollen. Wer die Autorin bereits schätzt, kommt an diesem Werk nicht vorbei.
(Michaela Pelz, www.krimi-forum.de)