Wie viele Menschen wurden nicht schon durch eine Bach'sche Fuge oder eine Mozart-Arie in tiefster Seele berührt? Doch Musik verleiht nicht nur individuellen Empfindungen Sprache, sie ist auch Ausdruck kollektiver Gefühle, charakteristischer Befindlichkeiten einer Zeit. Große Komponisten wie Bach, Mozart, Beethoven oder Schumann haben Entwicklungen der kollektiven Psyche vorweggenommen und in der Folge sogar kulturelle und gesellschaftliche Veränderungen ausgelöst, so die These des Buches. Anhand ausgewählter Stücke wie u. a. Bachs "Passacaglia", Beethovens späten Klaviersonaten oder Schumanns "Kinderszenen" zeigt der Jung'sche Analytiker in eindrucksvoller Weise, warum und wie diese großen Werke mit ihren archetypischen Strukturen zum Wegbereiter für eine neue Zeit wurden. Ein origineller, hochkompetenter Beitrag zur Psychohistorie der Musik. Jörg Rasche analysiert ausgewählte Werke der Musikgeschichte aus Sicht der Jung'schen Psychologie.