Das literarische Nachtstück wird durch E.T.A. Hoffmanns Nachtstücke nicht zureichend erfaßt. Zahlreiche Nachtstücke unterscheiden sich von denen Hoffmanns thematisch und stofflich, mit Rückgriffen auf die Trivialromantik. Ihre Erzählintention zeigt sich unter anderem in Vor- oder Nachworten und Motti, deren Gestus sich Hoffmannscher Phantastik widersetzt. Bei den untersuchten Texten handelt es sich um Romane und Erzählungen der Unterhaltungsliteratur, die das Repertoire des zeitgenössischen Liebesromans und des Ritter-, Räuber- und Schauerromans romantisch unterlegen und anreichern. Das Nachtstück variiert bekannte Erzählformen im Hinblick auf eine nachtseitige Thematik, die es sensationell oder erotisch aufbereitet.