Die Arbeit untersucht Thomas Manns schriftstellerische Technik der Gestaltung von Romanfiguren nach Quellen, Vorbildern und Modellen und verwendet zur Beschreibung dieses Verfahrens den Begriff »Porträt«. Sie geht von der Tatsache aus, dass Thomas Mann auf autobiographische Erfahrungen und Erinnerungen an Verwandte, Freunde, Kollegen oder Zeitgenossen zurückgegriffen sowie Figuren, Szenerien und selbst kleinste Details nach Bildvorlagen gestaltet hat. Bei der Untersuchung der verschiedenen Schnittstellen zwischen gesellschaftlicher Wirklichkeit und literarischer Fiktion wird deutlich, dass das…mehr
Die Arbeit untersucht Thomas Manns schriftstellerische Technik der Gestaltung von Romanfiguren nach Quellen, Vorbildern und Modellen und verwendet zur Beschreibung dieses Verfahrens den Begriff »Porträt«. Sie geht von der Tatsache aus, dass Thomas Mann auf autobiographische Erfahrungen und Erinnerungen an Verwandte, Freunde, Kollegen oder Zeitgenossen zurückgegriffen sowie Figuren, Szenerien und selbst kleinste Details nach Bildvorlagen gestaltet hat. Bei der Untersuchung der verschiedenen Schnittstellen zwischen gesellschaftlicher Wirklichkeit und literarischer Fiktion wird deutlich, dass das künstlerische Mittel des Porträts nicht nur jeweils dazu beiträgt, die einzelnen Schichten der sinnhaften Struktur zu konstituieren, sondern ein integraler Bestandteil des Romans ist.
Thomas Schneider, geboren und aufgewachsen in Berlin. Von 1991 bis 1998 Studium der Neueren Deutschen Philologie an der Technischen Universität Berlin und der Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin mit dem Abschluss Magister Artium. Promotion zum Doktor der Philosophie, die wissenschaftliche Aussprache erfolgte im Mai 2004.
Inhaltsangabe
1;Thomas Schneider;4 2;Quellen, Vorbilder und Modelle in Thomas Manns;4 3;Vorwort;6 4;Inhalt;8 5;1. Beginn;12 5.1;1.1 Phänomen und Problem;12 5.2;1.2 Porträt und Literatur;20 5.3;1.3 Forschung und Fragen;26 5.4;1.4 Material und Methode;32 6;2. Christian, Bilse und Schopenhauer;40 6.1;2.1 Ein trauriger Vogel;40 6.2;2.2 Das Trugbild eines Mannes;47 6.3;2.3 Bogenlinien und Kreise;53 7;3. Kunstverständnis um die Jahrhundertwende;63 7.1;3.1 Kein Augenmensch;63 7.2;3.2 Leuchtete München?;70 7.3;3.3 Humanistische Prüderie;75 8;4. Bilder, Quellen und Studien;81 8.1;4.1 Malerisch-Bildmäfliges;81 8.2;4.2 Eine empörende Sensation;86 8.3;4.3 Operngläser und Kartenhäuser;93 9;5. Repräsentativer Realismus;102 9.1;5.1 Überpersönliches;102 9.2;5.2 Nicht Individuen, sondern Masken;111 9.3;5.3 Solche Späfle;116 10;6. Porträts im Doktor Faustus;124 10.1;6.1 Thematische Ebene;124 10.2;6.2 Gesellschaftliche Ebene;155 10.3;6.3 Figürliche Ebene;172 10.4;6.4 Persönliche Ebene;195 10.5;6.5 Künstlerische Ebene;210 10.6;6.6 Diabolische Ebene;232 11;7. Auswertung;248 11.1;7.1 Radikale Autobiographie;248 11.2;7.2 Wahre Symbolik?;254 11.3;7.3 Porträthaftigkeit;259 12;8. Schluss;266 13;Literatur;270 14;Anhang: Porträts im Doktor Faustus;293