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Kopftuch und Minirock gehören in Istanbul zum Straßenbild, und im Südosten des Landes trägt man eine Frau zu Grabe, die gesteinigt wurde, weil sie ihr eigenes Leben führen wollte. Die Türkei ist ein Land der Widersprüche. Um zu verstehen, wohin sich das Land zwischen Europa und Asien bewegt, muss man seine Menschen erzählen lassen. So findet man Hoffnung bisweilen auch in der entlegensten Provinz, wo ein paar Grundschüler ihr Dorf in die Moderne katapultieren wollen. Die Türkei hat in den letzten fünf Jahren große Umbrüche erlebt, Tabus werden gebrochen, und man spricht über dunkle Seiten der…mehr

Produktbeschreibung
Kopftuch und Minirock gehören in Istanbul zum Straßenbild, und im Südosten des Landes trägt man eine Frau zu Grabe, die gesteinigt wurde, weil sie ihr eigenes Leben führen wollte. Die Türkei ist ein Land der Widersprüche. Um zu verstehen, wohin sich das Land zwischen Europa und Asien bewegt, muss man seine Menschen erzählen lassen. So findet man Hoffnung bisweilen auch in der entlegensten Provinz, wo ein paar Grundschüler ihr Dorf in die Moderne katapultieren wollen. Die Türkei hat in den letzten fünf Jahren große Umbrüche erlebt, Tabus werden gebrochen, und man spricht über dunkle Seiten der Geschichte. Istanbul bezaubert durch Kontraste, grelle Zeugnisse der Moderne im Spiegel einer zweitausendjährigen Geschichte locken Künstler aus aller Welt an. Aber zwischen teuren Bars am Bosporus und schmutzigen Slums blüht auch die Illegalität. Für Prostituierte aus Osteuropa wird Europas Pforte zum Goldenen Tor zur Hölle. Christiane Schlötzer hat das Land an Europas Südostgrenze bereist und erzählt Geschichten von seinem Aufbruch.
Autorenporträt
Christiane Schlötzer, 1954 in München geboren, Studium der Kommunikationswissenschaft, Politik und Wirtschaftsgeografie, Absolventin der Deutschen Journalistenschule. Erste Aufenthalte in der Türkei ab 1981. Als Korrespondentin in Istanbul schrieb sie ab 2001 Reportagen aus der Türkei, Griechenland und Zypern für die »Süddeutsche Zeitung« und den »Tages-Anzeiger« Zürich. Seit 2006 ist sie stellvertretende Ressortleiterin Außenpolitik der Süddeutschen Zeitung.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 12.09.2006

Viele Mutproben
Von SZ-Autoren: Reportagen aus der Türkei von Christiane Schlötzer
Als die Türkin Fethiye Cetin von der eigenen Großmutter erfuhr, dass diese eigentlich Armenierin sei, traf sie die Enthüllung wie ein Schock. „Das Mädchen mit dem falschen Namen” ist der Titel eines Reportagen-Bandes von Christiane Schlötzer, der jetzt im Picus-Verlag erschienen ist. In 28 Geschichten erzählt die langjährige Türkei-Korrespondentin der Süddeutschen Zeitung aus einem Land der Widersprüche, das sich seit langem von Europa angezogen fühlt und dann doch immer wieder dem Westen den Rücken zudreht. Die Türkei, so die Autorin, inzwischen stellvertretende Außenpolitikchefin der SZ, bietet viele Gelegenheiten für Mutproben. Mut brauchte beispielsweise die Schülerin Sema Tasar, als sie ihre Folterer anzeigte. Courage zeigt der Karikaturist, der zeichnet, wie die Leute auf der Straße reden. Die Reportagen richten ihren Blick aber nicht nur auf türkische Tabus. Sie interessieren sich auch für Mythen und ganz normale Menschen, beschreiben die Schönheit des Bosporus wie die türkische Lust am Busreisen. Und sie beantworten die Frage: Warum funktioniert das Leben in der Mega-Metropole Istanbul so gut?
CHRISTIANE SCHLÖTZER: Das Mädchen mit dem falschen Namen. Türkische Tabus. Picus, Wien 2006. 176 Seiten, 14,90 Euro.
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