Die zwölfjährige Ji-li scheint als herausragende Schülerin und Klassensprecherin eine glänzende Zukunft vor sich zu haben. Da beginnt in China die Kulturrevolution. Von einem Tag auf den anderen sind gute Noten eine Schande, ehemals schlechte Schüler werden zu Wortführern, auch außerhalb der Schule. Als begeisterte Anhängerin Maos setzt Ji-li alles daran, bei der Umsetzung seiner Ideen zu helfen. Doch sie und ihre Familie besitzen den falschen Klassenstatus, sie sind wohlhabend. Ji-li wird deshalb von früheren Freunden gedemütigt, ihre Familie von Nachbarn denunziert. Als eines Tages sogar ihr Vater verhaftet wird, steht Ji-li vor einer großen Gewissensfrage: Wird sie ihren eigenen Vater verraten und damit die ganze Familie? Oder wird sie die Kraft haben, sich diesem Druck zu widersetzen, und ihre eigene Zukunft in der Kommunistischen Partei auf Spiel setzen?
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Für Cathrin Kahlweit ist das vorliegende "politische Jugendbuch" schwerverdauliche Kost: Die Autorin setze politisches Wissen voraus, das viele Jugendliche schlicht nicht hätten. Worum geht es? Ein 12-jähriges Mädchen erlebt die chinesische Kulturrevolution- zunächst als "zuversichtlicher; begabter Teenager", der dann -weil ihre Eltern über Grundbesitz verfügen- mit seiner Familie untergeht, resümiert die Rezensentin. Exemplarisch soll der dargestellte Werdegang des Mädchens laut Kahlweit aufzeigen, wie die politische Führung Chinas "die Zuversicht einer ganzen Generation" zerstört hätte. Das Gesamturteil der Rezensentin: Zwar eindrucksvoll, aber für Jugendliche wohl zu schwierig.
© Perlentaucher Medien GmbH
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