"Ein Tolstoi, Balzac oder Pérez Galdós unserer Tage." (Die Welt)
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Mit der Herausgabe des "Magischen Labyrinths" hat sich der Eichborn Verlag nicht nur einer überfälligen Herausforderung angenommen, sondern offensichtlich auch einer Herzensangelegenheit, glaubt Sebastian Handke, so sorgsam findet er die Edition und so gelungen die interpretierende Übersetzung von Albrecht Buschmann und Stefanie Gerhold. Aber genau so hat es Max Aubs sechsbändiges Epos über den Spanischen Bürgerkrieg auch verdient, in dem Handke ebenso ein literarisches Panorama, wie auch das Porträt einer Gesellschaft im Ausnahmezustand erblickt. Zentrales Motiv im Romanzyklus sei der Verrat, schildert Handke, der Konflikt zwischen aufrichtiger Freundschaft und ideologischer Solidarität. Denn das Sterben im Spanischen Bürgerkrieg war "eine Sache der Zivilisten", durch Denunziation und standrechtliche Erschießungen. So werden neben den Schlachtfeldern die Tertulias zum zweiten Kriegsschauplatz, Versammlungen in Cafes, bei denen Kommunisten, Sozialisten, Republikaner und Anarchosyndikalisten ihre ideologischen Reviere abstecken. Aubs distanzierter, niemals engagierter Tonfall, seine schneidende Dialoge tragen dem nicht nur Rechnung, sondern machen das "Magische Labyrinth" auf wundersame Weise zu einem "buchstäblich humanistischen Text".
© Perlentaucher Medien GmbH
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