Die alte "Art Pen" -Tinte gibt´s nicht mehr. Ein herber Schlag ins Antlitz aller Cartoonisten. Stephan Katz hat vorgesorgt: Als er hörte, daß die "Anna Amalia" brennt, schnappte er sich sämtliche Tiegel, Näpfe und Joghurtbecher, deren er habhaft werden konnte, und reiste nach Weimar, um möglichst viel Löschwasser aufzufangen. Ihm deuchte, daß sich in diesem Wasser Druckerschwärzepartikel aus alten Werken angereichert haben könnten, z.B. von Wieland, Herder, Goldt, Klopstock, Goethe und wie die auch alle geheißen haben mögen. Zuhause dämpfte er das Löschwasser ein, wodurch er zu einer ganz vortrefflichen Tinte gelangte, mit der Passagen des hier vorliegenden Druckerzeugnisses zumindest rein theoretisch hätten gezeichnet werden können.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Von Katz und Goldt nichts Neues, und das ist auch gut so, findet Christian Gasser nach einem kurzen Exkurs über die Entstehung dieser merkwürdigen und "kongenialen" Text/Bild-Produktionsgemeinschaft. Die Comics wiesen die bewährten Eigenschaften der Katz und Goldt Produkte auf: "mehrdeutig und unprätentiös", mit präzisen Beobachtungen und mit überraschenden Assoziationsketten, die einen "vernünftigen Unsinn" zelebrieren. All das glaubt Gasser bereits aus den Kolumnen zu kennen, registriert aber, dass Max Goldt im Zusammenspiel mit Stefan Katz einen noch abstruseren und spielerisch von Einfall zu Einfall vagabundierenden Humor pflegt. Wie immer vermeiden es die Comics, eine zwingende Schlusspointe anzusteuern, die zum Schenkelklopfen einladen würde: Sie "lösen sich sanft auf, und ihr Witz schwebt lange weiter", so der amüsierte Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
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