Am 12. August 1944 jährt sich zum 70. Mal der Tag des Massakers im toskanischen Sant`Anna di Stazzema, bei dem Soldaten der SS mindestens 560 Menschen, größtenteils Frauen, Kinder und Alte, ermordeten.
Zu diesem Anlass erscheinen erstmals in deutscher Sprache die Erinnerungen von Enio Mancini, in denen er das Leben in dem kleinen Dorf während des Krieges, die Aufnahme der vielen Flüchtlingsfamilien und schließlich die Ereignisse des 12. August 1944 beschreibt. Mancini überlebte als Sechsjähriger mit seiner Familie das Massaker, weil ein deutscher Soldat in die Luft geschossen hatte.
Viele Historiker und Journalisten haben inzwischen über Sant'Anna di Stazzema geschrieben, aber Mancinis Bericht erzählt erstmals die Geschichte aus der Perspektive eines Augenzeugen.
Enio Mancini, der zu den wenigen Kindern gehörte, die das Massaker überlebten, hat jahrelang die Berichte der Überlebenden und viele Erinnerungsstücke gesammelt. Dank deines Engagements konnte schließlich 1991 im ehemaligen Schulgebäude von Sant`Anna das Historische Museum des Widerstands eröffnet werden, dessen Leiter er bis 2006 war.
Mancini war einer der Ersten, die sich ausdrücklich für Versöhnung einsetzten. Er betreute zahlreiche Besuchergruppen, darunter auch viele Schüler und Studenten aus Deutschland, denen er die Geschichte des lange Zeit vergessenen Dorfes erzählte. Außerdem war er häufig in Deutschland zu Gast.
Juristisch blieb das Massaker ungesühnt: Bis 1994 hielt die italienische Justiz die Dokumente dazu in einem 'Schrank der Schande' verborgen. Die schließlich 2005 in Abwesenheit der Angeklagten in Italien ergangenen Urteile gegen zehn ehemalige SS-Männer wurden nie vollstreckt, da Deutschland seine Staatsangehörigen nicht auslieferte und die Anträge auf Übernahme der Vollstreckung unbearbeitet bleiben.
Die Staatsanwaltschaft Stuttgart stellte ihre Ermittlungen gegen acht noch lebende Beschuldigte 2012 ein. Gegen die Einstellung läuft einKlageerzwingungsverfahren, das bei Erfolg aber nur noch den ehemaligen Kompaniechef Gerhard Sommer betreffen wird.
Mit Beiträgen von Christiane Kohl und Maren Westermann, der juristischen Einordnung von Gabriele Heinecke sowie einer Untersuchung des Historikers Carlo Gentile.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Zu diesem Anlass erscheinen erstmals in deutscher Sprache die Erinnerungen von Enio Mancini, in denen er das Leben in dem kleinen Dorf während des Krieges, die Aufnahme der vielen Flüchtlingsfamilien und schließlich die Ereignisse des 12. August 1944 beschreibt. Mancini überlebte als Sechsjähriger mit seiner Familie das Massaker, weil ein deutscher Soldat in die Luft geschossen hatte.
Viele Historiker und Journalisten haben inzwischen über Sant'Anna di Stazzema geschrieben, aber Mancinis Bericht erzählt erstmals die Geschichte aus der Perspektive eines Augenzeugen.
Enio Mancini, der zu den wenigen Kindern gehörte, die das Massaker überlebten, hat jahrelang die Berichte der Überlebenden und viele Erinnerungsstücke gesammelt. Dank deines Engagements konnte schließlich 1991 im ehemaligen Schulgebäude von Sant`Anna das Historische Museum des Widerstands eröffnet werden, dessen Leiter er bis 2006 war.
Mancini war einer der Ersten, die sich ausdrücklich für Versöhnung einsetzten. Er betreute zahlreiche Besuchergruppen, darunter auch viele Schüler und Studenten aus Deutschland, denen er die Geschichte des lange Zeit vergessenen Dorfes erzählte. Außerdem war er häufig in Deutschland zu Gast.
Juristisch blieb das Massaker ungesühnt: Bis 1994 hielt die italienische Justiz die Dokumente dazu in einem 'Schrank der Schande' verborgen. Die schließlich 2005 in Abwesenheit der Angeklagten in Italien ergangenen Urteile gegen zehn ehemalige SS-Männer wurden nie vollstreckt, da Deutschland seine Staatsangehörigen nicht auslieferte und die Anträge auf Übernahme der Vollstreckung unbearbeitet bleiben.
Die Staatsanwaltschaft Stuttgart stellte ihre Ermittlungen gegen acht noch lebende Beschuldigte 2012 ein. Gegen die Einstellung läuft einKlageerzwingungsverfahren, das bei Erfolg aber nur noch den ehemaligen Kompaniechef Gerhard Sommer betreffen wird.
Mit Beiträgen von Christiane Kohl und Maren Westermann, der juristischen Einordnung von Gabriele Heinecke sowie einer Untersuchung des Historikers Carlo Gentile.
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