Sorbische Dichtung von den Anfängen bis zur Gegenwart. Nachw. v. Christian Prunitsch Herausgegeben:Lorenc, Kito;Übersetzung:Wawrik, Albert; Domascyna, Roza
Sorbische Dichtung von den Anfängen bis zur Gegenwart. Nachw. v. Christian Prunitsch Herausgegeben:Lorenc, Kito;Übersetzung:Wawrik, Albert; Domascyna, Roza
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Autorenporträt
Kito Lorenc, geboren 1938 in der Lausitz, Slawistik-Studium in Leipzig, danach am sorbischen Forschungsinstitut in Bautzen, später dort als Dramaturg beim sorbischen Folklore-Ensemble. Seit 1979 freiberuflicher Schriftsteller. Publikationmehrerer sorbisch- und/oder deutschsprachiger Gedichtbände. Bekannt geworden als Lyriker im slawischen Sprachraum. Seit 1973 betreut er die Reihe "Serbska poezija", 1981 Herausgabe des "Sorbisches Lesebuches". Literarische Preise; Ehrengast der Villa Massimo in Rom (1993), Hermann-Hesse-Stipendiat in Calw (1997), ist Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste. 2009 erhielt Kito Lorenc den Lessing-Preis.
Rezensionen
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Eine "bestechende Anthologie" erblickt Rezensentin Ilma Rakusa in diesem von Kito Lorenc herausgegebenen Band, der sorbische Dichtung in ihrer gesamten Vielfalt von den Anfängen bis heute vorstellt. Wie sie berichtet, können die Sorben, die nie über einen eigenen Staat verfügten, auf eine mehrhundertjährige literarische Tradition zurückblicken. Gerade die zeitgenössischen, durchwegs zweisprachigen sorbischen Dichter seien sich ihrer insularen Situation bewusst. Mit "Verve" und bisweilen auch mit "Wehmut" schrieben sie gegen Assimilation und Gedächtnisverlust an. "Berührend" findet Rakusa etwa, wie Róza Domascyna die doppelte Optik nutze, um ihre Muttersprache im Prisma des Deutschen aufleben zu lassen. Rakusa vergleicht die Lektüre von Lorencs Anthologie mit einem Gang durch Geschichte und Geografie eines Volkes, "das sich wie wenige über seine Sprache definiert und auf seine Dichter vital angewiesen ist".