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Wir hatten alles, was das Herz begehrt. Wir hatten Frauen die Fülle, wir hatten zu trinken, wir hatten Stürme, die mit achtzig Seemeilen Geschwindigkeit dahinfegten. Wir brauchten nichts, merci, hebe dich hinweg ¿ Auf unserer Insel gab es weder Baum noch Strauch. Wie ein in Schutt zerfallenes Gebirge sah sie aus, und ringsum keuchten die Klippen in der Brandung. Tag und Nacht aber donnerte es, horch! Das war das Meer. Es wehte, immerfort schrie der Wind, und wenn ein Mensch über die Heide ging, so flatterte er wie eine zerfetzte Fahne. Zu jeder Stunde bei Tag und bei Nacht schrillten die…mehr

Produktbeschreibung
Wir hatten alles, was das Herz begehrt. Wir hatten Frauen die Fülle, wir hatten zu trinken, wir hatten Stürme, die mit achtzig Seemeilen Geschwindigkeit dahinfegten. Wir brauchten nichts, merci, hebe dich hinweg ¿ Auf unserer Insel gab es weder Baum noch Strauch. Wie ein in Schutt zerfallenes Gebirge sah sie aus, und ringsum keuchten die Klippen in der Brandung. Tag und Nacht aber donnerte es, horch! Das war das Meer. Es wehte, immerfort schrie der Wind, und wenn ein Mensch über die Heide ging, so flatterte er wie eine zerfetzte Fahne. Zu jeder Stunde bei Tag und bei Nacht schrillten die Möwen, denn ihnen gehörte Insel und Meer. Manchmal versank die Insel buchstäblich unter ihrem markerschütternden, feilenden Lärm. Wenn ich da draußen bei den Klippen schwamm, so reckten sie unruhig die weißen Köpfe, es waren ihrer drei, fünf, zehn, aber sobald ich näher kam, waren es Hunderte, Tausende. Sie umkreisten mich schrillend wie eine wetternde Wolke und mich erfaßte eine mystische Furcht, denn es waren ihrer so viele. Sie schreien noch oft in meinen Träumen. En route! Das Großsegel donnert und wir jagen dahin. Unsere Muskeln sind hart und unsere Herzen stählern und klingend ¿ ¿ ¿
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Autorenporträt
Bernhard Kellermann, ein Sohn des Fürther Magistratssekretärs Friedrich Kellermann und seiner Frau Margareta Katharina geb. Pfeiffer nahm 1899 an der Technischen Hochschule in München sein Studium auf, später studierte er Germanistik und Malerei. Ab 1904 machte er sich einen Namen als Romanautor, als eines seiner frühen Werke, Yester und Li, außerordentlichen Erfolg erreichte und bis 1939 insgesamt 183 Auflagen erlebte.