Das Melanchthonhaus am Marktplatz im Zentrum Brettens dient dem Gedenken an den bedeutendsten Sohn der Stadt. An der Stelle, an der das 1689 vollkommen zerstörte Geburtshaus stand, wurde zum 400. Geburtstag das Melanchthonhaus errichtet. Der reich bebilderte Band schildert in zwölf Beiträgen die Entstehungsgeschichte des historisierenden Bauwerks und belegt seine kunsthistorische Bedeutung sowie seinen stadtgeschichtlichen Stellenwert. Außerdem beleuchtet er den zeitgenössischen Kontext des Reformationsgedenkens mit seinen vielfältigen Denkmälern und Gedenkstätten in Deutschland um 1900. Dabei wird deutlich, wie mutig das Brettener Unternehmen bereits zu seiner Entstehungszeit war: Nicht ein „blutleeres“ Denkmal, sondern eine lebendige Stätte der Auseinandersetzung mit dem Leben und der Lehre des großen Reformators sollte entstehen.