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Magisterarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Musik - Sonstiges, Note: 1,85, Universität Lüneburg, Veranstaltung: Studiengang Angewandte Kulturwissenschaften, Sprache: Deutsch, Abstract: Die deutsche Jugendmusikbewegung, die sich im ersten Drittel des zwanzigsten Jahr- entwickelte, ist außerhalb von Fachkreisen erstaunlich unbekannt, und mit ihr einer ihrer wichtigsten Protagonisten: Fritz Jöde, von Haus aus Musikpädagoge, später einflußreicher Professor an der staatlichen Akademie für Kirchen- und Schulmusik, erfolgreicher Organisator und Impulsgeber auf dem Gebiet der schulischen…mehr

Produktbeschreibung
Magisterarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Musik - Sonstiges, Note: 1,85, Universität Lüneburg, Veranstaltung: Studiengang Angewandte Kulturwissenschaften, Sprache: Deutsch, Abstract: Die deutsche Jugendmusikbewegung, die sich im ersten Drittel des zwanzigsten Jahr- entwickelte, ist außerhalb von Fachkreisen erstaunlich unbekannt, und mit ihr einer ihrer wichtigsten Protagonisten: Fritz Jöde, von Haus aus Musikpädagoge, später einflußreicher Professor an der staatlichen Akademie für Kirchen- und Schulmusik, erfolgreicher Organisator und Impulsgeber auf dem Gebiet der schulischen Musikpädagogik und der außerschulischen Vermittlung von Musik, von Zeitgenossen viel gelobt und heftig kritisiert. Erstaunlich und auch bedauerlich ist diese Unkenntnis deshalb, weil ausschlaggebende Impulse aus dieser Bewegung bis heute für das musikalische Leben und die Anschauungsweise von Musik in unserer Gesellschaft wirksam sind. Ziel der Jugendmusikbewegung war die Neubelebung der Laienmusik bzw. die Schaffung einer neuen Volksmusik. Viele inzwischen selbstverständlich scheinende Dinge stammen aus der Jugendmusikbewegung: Die Blockflöte - heute eines der üblichsten Instrumente für die musikalische Früherziehung - wurde damals neu entdeckt; die musikalische Früherziehung selbst entspringt Bemühungen Jödes. Auch die Gitarre als Gebrauchsinstrument für jedermann wurde damals aus der Laute entwickelt. Die Vorstellung, daß Musizieren dem Menschen förderlich sei und die Möglichkeit dazu kein Statussymbol höherer Klassen, sondern jedem erreichbar sein sollte, entstand in jener Zeit und ist heute eine fast allgemeingültige Forderung, inzwischen sogar gestützt von neueren Erkenntnissen aus der Hirnforschung. 1 Jöde gründete auf der Basis dieser Ideen unter anderem die ersten Volks- und Jugendmusikschulen, aus denen sich die heutigen Musikschulen entwickelten.Die Jugendmusikbewegung wurde zu ihrer Zeit nicht nur von ihren Anhängern, sondern durchaus auch von ihren Kritikern für wichtig genug gehalten, um einer ernsthaften Auseinandersetzung würdig zu sein. Daß sie heute gar nicht mehr im öffentlichen Bewußtsein vorhanden ist, hängt zum Teil wahrscheinlich mit der heftigen Kritik zusammen, die ab den fünfziger Jahren an ihr geübt wurde; der prominenteste dieser Kritiker war Theodor W. Adorno. 2Es wurden zudem immer mehr Stimmen laut, die der Jugendmusikbewegung bzw. ihren Protagonisten vorwarfen, der nationalsozialistischen Bewegung zugearbeitet zu haben, [...]
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