Vor 70 Jahren eröffnete am 25. Dezember 1951 in der Johannesgasse 4 das Metro-Kino. Der Architekt Robert Kotas hatte das dort befi ndliche Theater für die städtische Kinobetriebsanstalt Kiba umgebaut. Mit Holzvertäfelungen, Balkon, Logen und Lustern war es eines der schönsten Kinos in Wien – und das ist es heute noch. Zur Eröffnung lief damals das spektakuläre Technicolor-Abenteuer KÖNIG SALOMONS DIAMANTEN. Das Metro etablierte sich als Unterhaltungskino im Zentrum der Stadt, in dem bei Premieren die österreichische Prominenz zu Gast war. Nachdem das Filmarchiv Austria das Kino 2002 übernahm, erfuhr es maßgebliche Veränderungen. Es wurde zum Programmkino des Archivs mit historischen Schwerpunkten des österreichischen Films. Nicht zuletzt fi nden dort zahlreiche Filmfestivals statt, wie die Viennale, die das Haus schon seit den 1970er-Jahren bespielt. Nach einem Ausbau mit einem weiteren Saal und Ausstellungsfl ächen ist es schließlich seit 2015 das heutige METRO Kinokulturhaus, das 2019 um die Filmbuchhandlung SATYR erweitert wurde. Das Metro-Jubiläumsbuch versammelt nicht nur 70 Jahre Geschichte des Kinos. Es blickt zurück auf fast zwei Jahrhunderte Wiener Unterhaltungskultur in der Johannesgasse 4. Es führt ins 19. Jahrhundert, als die BesucherInnen im »Neuen Elysium« – dem Keller des ehemaligen Klosters St. Anna – um die Welt reisten. Und es beleuchtet die Ära der Theater, darunter das »Moderne Theater« der 1920er-Jahre und Leon Epps »›Die Insel‹ in der Komödie« der Nachkriegsjahre. Mit Textbeiträgen von Angela Heide, Ernst Kieninger, Jan-Hendrik Müller, Michael Omasta, Birgit Peter, Norbert Philipp, Ursula Storch, Florian Widegger und Martina Zerovnik sowie einem Fotoessay von Lisa Rastl.