Jörg Krogull liefert eine sorgsam recherchierte, kritische und biografisch basierte Darstellung aus der Perspektive von Dr. James Mitchell über das "Enhanced Interrogation Techniques Program", kurz EIT. Ein dokumentarisch sorgfältig, teils investigativ recherchierter Beitrag zum historischen Verständnis eines der umstrittensten Elemente des Krieges gegen den Terror. Die Leser begleiten Krogull in die geheimen Black Sites und Zellen von Terroristen und Terrorverdächtigen und erhalten eine brisante Aufklärung zu den umstrittenen EITs. Größtenteils übernimmt Krogull aus dramaturgischen Gründen in der ersten Person Singular - als Alter Ego - die Rolle Mitchells. Er schildert als Ich-Erzähler, vergleichbar mit der Form eines permanenten Interviews, die Vorgänge. Eine spannende, komplexe und direkte Form, schriftstellerische Aspekte mit autobiografischen Zügen zu kombinieren. Mitchell verhörte persönlich dreizehn der ranghöchsten Gefangenen in US-Gewahrsam, darunter Abu Zubaydah sowie Abd al-Rahim al-Nashiri. Und natürlich Khalid Sheikh Mohammed (KSM), den Drahtzieher der Terroranschläge vom 11. September 2001. Mitchell erhielt Informationen, die seiner Ansicht nach entscheidend für den Sieg im Krieg gegen Al-Kaida und die Entwicklung einer Strategie zur Bekämpfung des IS und des gesamten radikalen Islam (Dschihad / Daesh) sind. Von den ersten Momenten des Verhörprogramms bis zu brisanten Details zu den Black Sites. Beleuchtet werden die unmittelbaren Auswirkungen und die Kontroverse um die EIT. Hinterfragt wird Mitchells Ansicht, dass EIT, wenn sie korrekt angewendet werden, nützlich sind, um Gefangene zur Zusammenarbeit zu bewegen, und wenn sie falsch angewendet werden, kontraproduktiv sind. Außerdem wird geschildert, wie es ist, eine mehrere Jahre dauernde kritische Mission im Auftrag der US-Regierung zu übernehmen, um danach fast ein Jahrzehnt lang von Kongressuntersuchungen und Staatsanwaltschaften verfolgt zu werden. Das Mitchell Narrativ ist intensiv in seiner Detailgenauigkeit, tiefgründig und aufschlussreich. Es folgt argumentativ der These, dass es notwendig ist, starke Maßnahmen zu ergreifen, um sich gegen Dschihadisten, die nicht weniger als das globale fundamental-islamistische Kalifat anstreben, zu verteidigen, und die westliche Welt ohne diese Maßnahmen, auch Jahrzehnte nach den Terroranschlägen vom 9/11, unsicher ist und bleibt.
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