Masterarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Didaktik - Geschichte, Note: 1,0, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Geschichtswissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Der Mittelalterunterricht in der Sekundarstufe I steht vor vielfältigen Herausforderungen, insbesondere hinsichtlich der Vermittlung von historischem Wissen und dem Aufbau historischer Kompetenzen bei den Schülerinnen und Schülern (SuS). Die Epoche des Mittelalters wird oft von Vorurteilen und Klischees geprägt, und viele SuS haben nur begrenzte Kenntnisse darüber. Diese Problematik wird verstärkt durch die zeitlichen und inhaltlichen Begrenzungen, denen der Mittelalterunterricht unterliegt, sowie durch die Dominanz zeitgeschichtlicher Themen. Die vorliegende Arbeit setzt sich zum Ziel, die Ziele eines zeitgemäßen Mittelalterunterrichts in der Sekundarstufe I zu untersuchen und Wege aufzuzeigen, wie diese in der Praxis umgesetzt werden können. Dabei wird insbesondere die Förderung eines kritisch-reflektierten Geschichtsbewusstseins, der Erwerb historischer Kompetenzen sowie die Herleitung eines Gegenwartsbezugs aus dem Mittelalter beleuchtet. Zudem wird das Potenzial des Mittelalterunterrichts für das interkulturelle Lernen und die Entwicklung eines differenzierten Verständnisses von Alterität analysiert. Ein Schwerpunkt der Arbeit liegt auf der Betrachtung des Lehnswesens im Mittelalterunterricht. Diese Thematik wird kritisch hinterfragt und in Bezug auf aktuelle Forschungsdiskurse sowie die Lehrpläne in Berlin und Brandenburg untersucht. Weiterhin erfolgt eine detaillierte Analyse der Darstellung des Lehnswesens in modernen Schulgeschichtsbüchern, um Einblicke in bestehende Vermittlungspraktiken zu gewinnen. Die Erkenntnisse aus diesen Analysen fließen zusammen in eine Diskussion über Perspektiven für die Unterrichtspraxis. Es werden praxisnahe Leitlinien entwickelt, die Lehrkräften dabei helfen sollen, den Mittelalterunterricht zeitgemäß und effektiv zu gestalten. Dabei wird nicht nur die Vermittlung des Lehnswesens, sondern auch der generelle Mittelalterunterricht in den Blick genommen. Abschließend bietet die Arbeit ein Fazit und einen Ausblick, in dem die gewonnenen Erkenntnisse zusammengefasst und mögliche Implikationen für die zukünftige Gestaltung des Mittelalterunterrichts diskutiert werden.
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