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Auf der Suche nach verlorener und nach neuer Identität fanden Staat und Gesellschaft des 19. Jahrhunderts zum Mittelalter. Je revolutionärer die Staatsbildung gewesen war, desto größer war der Bedarf an Traditionsstiftung. Die Pflege "vaterländischer" Geschichte und historischer Malerei, die dichterische und architektonische Beschwörung einer als Einheit gefeierten Kultur des Mittelalters wollte Traditionsbrüche heilen, Säkularisierung des Denkens mildern, Entfremdung in der Arbeitswelt versöhnen, schließlich den neuen Nationalstaat als Vollendung, als historische Teleologie feiern.
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Produktbeschreibung
Auf der Suche nach verlorener und nach neuer Identität fanden Staat und Gesellschaft des 19. Jahrhunderts zum Mittelalter. Je revolutionärer die Staatsbildung gewesen war, desto größer war der Bedarf an Traditionsstiftung. Die Pflege "vaterländischer" Geschichte und historischer Malerei, die dichterische und architektonische Beschwörung einer als Einheit gefeierten Kultur des Mittelalters wollte Traditionsbrüche heilen, Säkularisierung des Denkens mildern, Entfremdung in der Arbeitswelt versöhnen, schließlich den neuen Nationalstaat als Vollendung, als historische Teleologie feiern.

Für das Großherzogtum Baden und seine Nachbarländer am Oberrhein lassen sich diese Tendenzen beispielhaft analysieren.

Gerade am Oberrhein hatte die napoleonische Neuordnung Mitteleuropas die Verhältnisse gründlich verändert.
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Autorenporträt
Jürgen Krüger ist Professor für Kunstgeschichte an der Universität Karlsruhe.