Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2, Universität Wien, 0 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Es ist die Einführung eines idealen Helden, welcher früher der Beste und Vornehmste war und auch jetzt noch als Maßstab und Orientierungshilfe gilt. König Biterolfs Beschreibung ist dabei so angelegt, als wäre er des Autors Antwort auf den vorbildlichen König Artus.
Je nachdem ob dem Publikum der Inhalt des Biterolf und Dietleib bereits bekannt war, oder ob es sich dabei um einen für sie völlig neuen Text handelte, lassen sich daraus zweierlei Erwartungshaltungen erschließen. In letzterem Fall präsentierte man den Zuhörern ein höfisches Epos, das einiges an Neuem und Erstaunlichem berichten kann. Es handelt von einem edlen, freigiebigen König und seiner Vorbildlichkeit. Wenn man dann noch den Hinweis in Betracht zieht, dass es sich dabei um eine Erzählung handelt, deren bloßes Zuhören schon eine positive Wirkung auf die Hörerschaft hat, müssen die Menschen im Publikum zu dem Schluss kommen, dass dieses Epos nicht nur in der Literaturtradition der höfischen Epik steht. Es wird gewissermaßen ein zweiter König Artus thematisiert.
Dieser Aussagegehalt der Verse 1 38 gilt selbstverständlich auch, wenn das Publikum das Gedicht bereits einmal hörte, oder wenigstens ein gewisses Maß an Hintergrundinformationen innehatte. Das Verständnis dieser Verse wird dann aber radikal verändert. Es wird vom Auditorium eine Reflexion darüber erwartet, wie die Verarbeitung heldenepischer Stoffe aus der Sicht eines höfischen Literaturkonzepts vonstatten geht. Die Zuschauer werden gezwungen, sich vom Erzählten und vom zugrundeliegenden Stoff zu distanzieren und neue Möglichkeiten des Verstehens auszuprobieren.
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Je nachdem ob dem Publikum der Inhalt des Biterolf und Dietleib bereits bekannt war, oder ob es sich dabei um einen für sie völlig neuen Text handelte, lassen sich daraus zweierlei Erwartungshaltungen erschließen. In letzterem Fall präsentierte man den Zuhörern ein höfisches Epos, das einiges an Neuem und Erstaunlichem berichten kann. Es handelt von einem edlen, freigiebigen König und seiner Vorbildlichkeit. Wenn man dann noch den Hinweis in Betracht zieht, dass es sich dabei um eine Erzählung handelt, deren bloßes Zuhören schon eine positive Wirkung auf die Hörerschaft hat, müssen die Menschen im Publikum zu dem Schluss kommen, dass dieses Epos nicht nur in der Literaturtradition der höfischen Epik steht. Es wird gewissermaßen ein zweiter König Artus thematisiert.
Dieser Aussagegehalt der Verse 1 38 gilt selbstverständlich auch, wenn das Publikum das Gedicht bereits einmal hörte, oder wenigstens ein gewisses Maß an Hintergrundinformationen innehatte. Das Verständnis dieser Verse wird dann aber radikal verändert. Es wird vom Auditorium eine Reflexion darüber erwartet, wie die Verarbeitung heldenepischer Stoffe aus der Sicht eines höfischen Literaturkonzepts vonstatten geht. Die Zuschauer werden gezwungen, sich vom Erzählten und vom zugrundeliegenden Stoff zu distanzieren und neue Möglichkeiten des Verstehens auszuprobieren.
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