Das Mittelspiel, die nur unscharf abgegrenzte Phase zwischen Eröffnung und Endspiel, ist für die meisten Schachspieler der bedeutsamste und faszinierendste Teil der Partie. Ungleich den anderen Partiephasen, die von Theoriekenntnissen und Systematik beherrscht sind, kann sich insbesondere im Mittelspiel die Kreativität des Spielers entfalten. Dieser ist stetig gefordert, die Gesetze positionsgemäßen Vorgehens und die Elemente der Taktik auf immer neue Spielsituationen anzuwenden. Erst relativ spät ist eine systematisch-logische Behandlung des Mittelspiels versucht worden. Das 1922 in englischer Erstauflage publizierte Buch von Snosko-Borowski gilt als dasjenige, das sich erstmals dieser Thematik in einer gründlichen Analyse angenommen hat. Ein Buch, zu dem Capablanca einst bemerkte, es sei nahezu das einzige zum Thema, das er einer Lektüre für wert erachte. Dieser Klassiker, 1926 in deutscher Übersetzung erschienen, bietet Einsteigern auch heute noch eine klare und solide Einführung in den Partieabschnitt, von dem der Autor sagt: "Das Mittelspiel ... ist das eigentliche Schach; das Schach mit all seinen Möglichkeiten, seinen Angriffen, Verteidigungen, Opfern, usw." Für die vorliegende Neuauflage wurde der Text gründlich durchgesehen und korrigiert, dabei Übersetzungsfehler oder missverständliche Darstellungen ausgeräumt. Der Gewinn an Lesbarkeit und Eingängigkeit des Textes wird allen Schach-Schülern zugutekommen, die anhand dieses Lehrbuchs grundlegende Einsichten zur Führung des Mittelspiels erwerben wollen.
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