Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts, Note: 1,0, Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Todesanalyse Heideggers findet sich im ersten Kapitel des zweiten Abschnitts von "Sein und Zeit". Insofern kann ihr eine Scharnierfunktion zugesprochen werden: Sie nimmt einerseits Probleme, die im ersten Abschnitt auftauchen, auf und bereitet ihre Lösung vor. Andererseits ist die Analyse selbst von einiger Bedeutung, da sie einen neuartigen Blick auf den Tod liefert. Mit einer gewissen Berechtigung könnte behauptet werden, dass diese Analyse zwar eine Analyse des Todes ist, sie aber eigentlich als ein Zentralstück einer Philosophie des Lebens dienen könnte. Dies erklärt die Motivation für die vorliegende Arbeit. Da die Analyse des Todes sich in der Mitte von "Sein und Zeit" findet, scheint eine kurze Zusammenfassung des ersten Teiles wie auch der Einleitung unumgänglich, um sie wirklich zu verstehen. Verschärft wird das Verständnisproblem noch dadurch, dass Heidegger Neologismen bildet, die sich häufig nicht von selbst verstehen. Insofern sei zunächst ein kurzer Abriss von "Sein und Zeit" gegeben, in welchem die wichtigsten Begriffe in ihrem Gesamtzusammenhang vorgestellt werden. Heideggers zentrales Anliegen ist, die Frage nach dem Sinn von Sein zu stellen, d. h., eine neuartige Ontologie, die er Fundamentalontologie nennt, zu gründen. Die Frage nach dem Sinn von Sein könnte im ersten Moment als Frage: Was ist das Sein? verstanden werden. Gleichwohl verbietet sich dieses Verständnis, da "ist" eine Konjugation des Infinitivs "sein" ist. Folglich würde man eine petitio principii begehen, wenn die letztgenannte Frage gestellt würde. Sofern nun eine Frage gestellt wird, muss der Blick auf denjenigen gerichtet werden, welcher die Frage stellt, auch darum, weil derjenige, welcher die Frage stellt, natürlich über ein gewisses Vorverständnis des Fragebereichs verfügen muss. Der Fragesteller sind zunächst wir oder allgemeiner der Mensch. Heidegger spricht nun allerdings nicht vom Menschen, sondern stattdessen vom Dasein, vor allem, weil er vermeiden will, dass seine Schrift als Anthropologie verstanden wird. Wie schon gesagt, zeichnet sich das Dasein dadurch aus, dass es über ein Vorverständnis des Seins, was Heidegger auch durchschnittliches Seinsverständnis nennt, verfügt. Dieses Vorverständnis drückt sich darin aus, dass es dem Dasein in seinem Sein um sein Sein geht. Dem Dasein ist sein Sein nicht gleichgültig, es kümmert sich um sich.
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