Das italienische Nationaldenkmal war im Laufe seiner über fünfzig- jährigen Baugeschichte sowohl in architektonischer Hinsicht als auch in Bezug auf die von ihm verkörperten Inhalte erheblichen Modi- fikationen unterworfen gewesen. Ursprünglich als überdimensionales Historienbild mit antipäpstlichen Zügen geplant wurde das Denkmal schliesslich "dehistorisiert". Historisch-konkrete Aussagen wichen idealeren Inhalten. Mit der Beisetzung des "Unbekannten Soldaten" von 1921 wurde eine innerhalb der Denkmalsgeschichte völlig neue Dimension nationaler Selbstdarstellung erreicht. Die diese Ver- änderungen bedingenden historischen, politischen, philosophischen und künstlerischen Gründe werden analysiert.