Tatort Schwarzes Venn In der neuen Reihe Achterland Krimi wird das deutsch-niederländische Grenzgebiet zum Schauplatz illegaler Machenschaften Schmutzige Geschäfte, Mord, eine spurlos verschwundene Französin und ein Dorfpolizist, der seine dunkle Vergangenheit im Moor begraben glaubt ... nein, die Stille des Grenzgebietes mit seinen Venn- und Moorgegenden ist trügerisch und nicht jeder traditionsreiche Bauernhof ist ein ehrenwertes Agrarunternehmen. Das suggeriert der soeben in der Achterland Verlagscompagnie erschienene Kriminalroman „Das Moor schweigt nie“. Der in Münster lebende Autor Georg Bühren siedelt seinen spannenden Krimi in einem kleinen Grenzort bei Vreden an. Dort, im westmünsterländischen Aarloh, steht Martin Gerwink, der „Beamte im Bezirksdienst“, selten vor unüberwindlichen Problemen. Nur sein eigener Fall ist nicht lösbar. Aber der liegt 33 Jahre zurück, und niemand in seinem beschaulichen Grenzdorf ahnt etwas davon. Nicht einmal sein Bruder Walter, ebenfalls Polizist und Hauptkommissar im Grenzübergreifenden Polizeiteam (GPT) in Borken. Mit dem Tod des örtlichen Großbauern ist Unruhe ins Dorf gekommen. Bernhard Droste-Terhahn hatte zu Lebzeiten mit seinen zahlreichen Nebengeschäften und Kontakten die Gegend wie ein Gutsherr beherrscht. Sein Tod hinterlässt ein Vakuum, das sein Sohn Werner nicht ausfüllen kann. Merkwürdige Dinge ereignen sich: Besorgte Bürger berichten dem Dorfpolizisten von nächtlichen Lichtern über dem Moor und fragen nach dem Sinn einer Privatmiliz, die neuerdings auf dem Droste-Hof im Einsatz sein soll. Beunruhigender für Martin Gerwink ist allerdings die Ankündigung des Freizeitarchäologen und Schatzsuchers Heiner Wienkämper. Der will seinem Hobby nun auch im Schwarzen Venn nachgehen - dort, wo Gerwink vor über 30 Jahren seine dunkle Vergangenheit begraben hat. Aber wo liegt eigentlich dieses Aarloh? Wenngleich das Landleben ebenso kenntnisreich wie humorvoll geschildert ist und die Umgebung mit ihren Mooren und Schmuggelpfaden an der „grünen“ deutsch-niederländischen Grenze ziemlich genau beschrieben wird, sucht das Navi diesen Ort vergeblich. „Aarloh besteht im Grunde aus mehreren Gemeinden“, erklärt der Autor. „Es kam mir nicht unbedingt darauf an, alle Schauplätze genau in Ammeloe, Lünten, Borken oder Vreden lokalisierbar zu machen. Ich finde, in einem regionalen Kriminalroman sollte zwar die Atmosphäre authentisch beschrieben sein, aber die Spur des Mörders muss nicht unbedingt durch das eigene Wohnzimmer des Lesers laufen. Letztlich bleibt ein Krimi immer eine erfundene Geschichte, und die braucht vor allem eine gewisse Schärfe und eine spannende Handlung.“ Georg Bühren ist selbst auf dem Land aufgewachsen, in einer Bauerschaft im Norden des Kreises Steinfurt. Als Redakteur des Westdeutschen Rundfunks gestaltete er zahlreiche regionale Funk- und Fernsehbeiträge und war zuletzt auch für die Krimireihe ARD Radio Tatort zuständig. Das stille Moor bewahrt nicht immer seine Geheimnisse und was es preisgibt, erzählt manchmal längst vergessene Geschichten. Die Schatten der Vergangenheit reichen auch in diesem Fall bis in die Gegenwart und stellen das kleine, ehemals ruhige Dorf völlig auf den Kopf. Der Autor versteht es, die Fäden seiner Geschichte so geschickt zu verknüpfen, dass sich die Handlung am Ende zu einem Thriller steigert, der den Leser nicht loslässt. Und es geht weiter, ein zweiter Band ist schon in Arbeit. „Meine Aarloh-Figuren beschäftigen mich immer noch täglich“, erzählt der Autor, „ich möchte selbst gern wissen, wie es mit dem Dorfpolizisten Martin Gerwink weitergeht. Manchmal wird die eigene Phantasie ja von der Wirklichkeit überholt: jüngste polizeiliche Erkenntnisse in den Niederlanden belegen, dass die inzwischen vielfach leerstehenden Scheunen und Gebäude von dubiosen, oft illegalen Geschäftemachern angemietet werden. Verbrechen und Betrügereien sind durch das digitale Netzwerk nahezu unkontrollierbar geworden und machen auch vor abgelegenen Grenzregionen nicht Halt, manchmal spiegelt sich das Große auch im Kleinen.“