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Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1,3, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Germanistisches Institut), Veranstaltung: (Nicht-)Wissen erzählen. Das Modell Vorgeschichte in der Literatur des 19. Jahrhunderts., Sprache: Deutsch, Abstract: Ziel dieser Arbeit ist es, zu untersuchen, welchen Einfluss die Rahmenstruktur auf das Unheimliche der Erzählung ausübt, wenn die Binnenhandlungen als Vorgeschichte betrachtet werden. Dazu wird der Fokus auf drei verschiedene Analyseschwerpunkte gelegt, die in folgenden…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1,3, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Germanistisches Institut), Veranstaltung: (Nicht-)Wissen erzählen. Das Modell Vorgeschichte in der Literatur des 19. Jahrhunderts., Sprache: Deutsch, Abstract: Ziel dieser Arbeit ist es, zu untersuchen, welchen Einfluss die Rahmenstruktur auf das Unheimliche der Erzählung ausübt, wenn die Binnenhandlungen als Vorgeschichte betrachtet werden. Dazu wird der Fokus auf drei verschiedene Analyseschwerpunkte gelegt, die in folgenden Untersuchungsfragen zusammengefasst sind und als Leitfaden dieser Arbeit dienen: Welche Bedeutung und Funktion nehmen die Dynamisierung der Handlungsstruktur, das Nicht-Wissen und die intradiegetische Angst im Erzählprozess des Unheimlichen ein? Welche neuen Deutungsansichten ergeben sich aus diesem Perspektivwechsel?Unheimlich ist, "wenn die Grenze zwischen Phantasie und Wirklichkeit verwischt", so schreibt es Freud in seinen Ausführungen über das Unheimliche im Jahr 1941. Das Unheimliche ist also etwas, "das real vor uns hintritt, was wir bisher für phantastisch gehalten haben". Für die Unterhaltungsindustrie und vor allem auch für die Gesellschaft stellt diese Verflechtung einen ganz besonderen Reiz dar und so zeigt sich in den letzten Jahrzehnten ein zunehmender Trend zum unheimlichen Unterhaltungsgenre. Die Zahl an klassischen Mystery-Serien und -Filmen oder Fantasy-Büchern hat sich vervielfacht. Insbesondere die Produktionen, deren Protagonisten oder Antagonisten Untote wie Vampire und Zombies oder fantastische Monster darstellen, gewinnen konstant an Beliebtheit.Dieses Interesse ist jedoch nichts Neuartiges, denn bereits vor mehr als 150 Jahren wurde das unheimliche Erzählen beherrscht. Thomas Degering spricht sogar von "einer der unheimlichsten und beunruhigendsten Novellen, die jemals geschrieben wurde". Gemeint ist Jeremias Gotthelfs wohl bekanntestes Werk Die schwarze Spinne (1842). Doch wie gelingt es Gotthelf diese bemerkenswert unheimliche Atmosphäre zu schaffen? Ein besonderes strukturelles Merkmal dieser Novelle ist die Kombination aus Rahmen und Binnenhandlungen. Auch die Rahmenerzählung als Stilmittel zu nutzen, ist kein unbekanntes Phänomen, sondern findet seinen Ursprung Jahrhunderte zuvor. Bereits die Geschichtenerzähler von Tausendundeiner Nacht (8. Jh.) nutzten die Unwissenheit des Zuhörers (und der Protagonisten), um den Spannungsbogen möglichst lang zu halten und immer wieder für überraschende Entwicklungen zu sorgen. Auch wenn populäre Produktionen noch heute auf dieses stilistische Phänomen zurückgreifen, feiert die Rahmenerzählung im 19. Jahrhundert ihre Blütezeit.
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