Der Mordfall von Seewen im Kanton Solothurn aus dem Jahr 1976, bei dem fünf Menschen an einer Waldhütte mit einer Winchester getötet wurden, ist das größte unaufgeklärte Verbrechen der Schweiz. Jacques Nordmann nimmt diese Fäden auf, indem er die polizeilichen Ermittlungen minutiös nachvollzieht und die Beziehungen der Mordopfer rekonstruiert, bevor er den Tathergang detailliert beschreibt. Die sprachlich unaufgeregte und genaue Analyse steht dabei in einer faszinierenden Spannung zu dem dargestellten, unfassbaren Geschehen. Der Autor greift zu einem überraschenden Mittel: Er schildert den Fünffach-Mord und seine Vorgeschichte aus Tätersicht, indem er die losen Fäden der bisherigen Ermittlung überzeugend in den bekannten Tathergang einarbeitet. Die Lösung des Mordfalls von Seewen ist damit an einem neuen, vielleicht seinem letzten Meilenstein angekommen.
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