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Birgit Vanderbeke ist eine der wichtigsten deutschen Autorinnen der Gegenwart. Voll hintergründigem Humor erzählt sie Liebes- und Familiengeschichten, in denen sich fast beiläufig die Geschichte der Bundesrepublik widerspiegelt. In ihren Büchern stellt sie die trügerische Idylle einer Kleinfamilie auf den Prüfstand, erkundet, warum die Welt von Männer und Frauen oft nicht dieselbe ist oder schildert den wagemutigen Schritt einer Frau, die in Frankreich ein neues Leben beginnt. Birgit Vanderbeke ist eine begnadete Schriftstellerin, sie erzählt mit großer Leichtigkeit und in einem unverwechselbaren Stil.…mehr

Produktbeschreibung
Birgit Vanderbeke ist eine der wichtigsten deutschen Autorinnen der Gegenwart. Voll hintergründigem Humor erzählt sie Liebes- und Familiengeschichten, in denen sich fast beiläufig die Geschichte der Bundesrepublik widerspiegelt. In ihren Büchern stellt sie die trügerische Idylle einer Kleinfamilie auf den Prüfstand, erkundet, warum die Welt von Männer und Frauen oft nicht dieselbe ist oder schildert den wagemutigen Schritt einer Frau, die in Frankreich ein neues Leben beginnt. Birgit Vanderbeke ist eine begnadete Schriftstellerin, sie erzählt mit großer Leichtigkeit und in einem unverwechselbaren Stil.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.02.2021

Keine Ausflucht auf die Metaebene

"Jede Ähnlichkeit mit lebenden / oder toten Personen / ist zufällig und von der Autorin / nicht beabsichtigt." Ein Satz, wie er sonst auf Kinoleinwänden prangt, stand diesem schmalen Buch voran. Und wer da nicht schon ein ungutes Gefühl bekam, bekam es eine Seite später: "Es ist natürlich kein Zeichen gewesen, wie wir hinterher manchmal gesagt haben, es ist ein ungutes Omen gewesen."

Dass unsere Deutschlehrerin gerade Birgit Vanderbekes "Das Muschelessen" für unsere zehnte Klasse aussuchte, war, sagte ich mir hinterher, ein Zeichen gewesen. Die Erzählstimme war jung und weiblich wie wir; sie lebte in einer patriarchalen Welt, wie wir, Schülerinnen einer Klosterschule; sie in Ost-, wir in Westdeutschland. Ein Text, der brachial die Abgründe einer Familie freilegte und uns schonungslos vor Gedankengänge stellte, die viele vielleicht gar nicht betreten wollten (oder: sollten). Eine Lektüre, über die wir schwer mit Abstand sprechen konnten, weil jede von uns natürlich wusste: Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen waren vorhanden. Stilmittelanalysen wurden hier selbst zum Euphemismus, und Ausflüchte auf Metaebenen konnten nur den Kern treffen. Die vorangestellte Allusion hätte nicht perfekter sein können als für unsere Klasse.

Als das "Muschelessen" im Müll endete, wich das ungute einem befreienden Gefühl. Nicht (nur), weil die Lektüre endlich vorbei war, sondern weil sie uns antrug: Illusionen müssen nicht gewahrt werden.

Caroline Jebens

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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