Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nationalsozialismus, II. Weltkrieg, Note: 1,0, Technische Universität Dresden (Institut für Geschichte), Veranstaltung: Vom Königsweg zur Sackgasse: Industrieller Wohnungsbau in der DDR als symbolisches Schlachtfeld des Kalten Krieges, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Auswirkungen des Kleinsiedlungsprogramms sind unter dem Strich als marginal zu klassifizieren, was jedoch im Kontext der betriebenen Aufrüstungspolitik und entsprechenden Mittelrestriktionen auch gar nicht anders möglich war. Gemessen an seiner bautechnischen Implementierung müssen die propagierten Ziele - 100000 Kleinsiedlerstellen und mehr pro Jahr - als Phantastereien bezeichnet werden. Wollte man im Laufe der weiteren Jahrzehnte drei bis vier Millionen gewerbliche Arbeiter umsiedeln und dauerhaft auf dem Land sesshaft machen, so gelang trotz einer Schwerpunktverlagerung im Kleinsiedlungsbau von Großstädten hin zu Mittelstädten und kleineren Gemeinden zwischen 1933 und 1939 die reichsweite Fertigstellung von lediglich 130000 bis 150000 Kleinsiedlerstellen, welche mitnichten die intendierte nachhaltige Veränderung der Raumstruktur erwirken konnten. Unter den gegeben Umständen - einer in führenden politischen NS-Kreisen insgesamt als nachrangig ange-sehenen Relevanz der Wohnungspolitik sowie daraus resultierenden finanziellen und materiellen Restriktionen - muss es als vollends irrationales Ziel der Nationalsozialisten angesehen werden, qua Rückkehr zur "Alten Einfachheit" die Umkehr des säkularen Trends der Verstädterung anzustreben. Doch selbst entsprechende Impulse zu dessen Abschwächung setzte man nicht nachhaltig genug.
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