Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Anglistik - Literatur, Note: 1,3, Zeppelin University Friedrichshafen (Kultur- und Kommunikationswissenschaften), Veranstaltung: Multidisziplinäre Case Studies - Formexperimente in der Literatur, Sprache: Deutsch, Abstract: Virginia Woolf zählt zu den Autoren, die Anfang des 20. Jahrhunderts mit der Form des Romans experimentierten, um die Möglichkeiten von Literatur auszuweiten, das Selbstverständnis und die Aufgaben von Literatur neu zu definieren. Trotzdem schreibt sie nach wie vor Prosa in "traditioneller" Schreibweise. Hat sie damit auch das Neue negiert?In ihrem wohl radikalsten Bruch mit jeglicher traditionellen Erzähltechnik, ihrem Werk "The Waves", verzichtete sie auf einen berichtenden Erzähler und ein nachzuvollziehende Handlung, konstruierte es stattdessen fast ausschließlich aus den inneren Monologe der sechs Protagonisten. Wenn man die Dekonstruktion der Form als Folge einer fortschreitenden Ausdifferenzierung und einesKomplexitätszuwachses des Kunst- und Literatursystems im Sinne Niklas Luhmanns begreift, ist das Schreiben in "herkömmlichen" Schreibweise dann als Rückkehr zur Tradition oder vielleicht doch als Fortentwicklung zu verstehen? Auffallend ist, dass Woolf in der literaturgeschichtlichen und -theoretischen Literatur vor allem im Zusammenhang mit ihrer Entwicklung des experimentellen Romans genannt wird, ihre anderen Arbeiten finden vergleichsweise wenig Beachtung. Wurden sie für unbedeutend, vielleicht reaktionär gehalten? Entstanden sie, weil die Schriftstellerin in einer Sackgasse angelangt waren? Diesen Fragen sollen anhand der Betrachtung von Texten der Schriftstellerin als auch von Wertungen der Literaturkritik zu den experimentellen als auch nicht-experimentellen Werken nachgegangen werden.
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