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Der Autor hat in den 90er Jahren des letzten Jahrtausends etwa 10 Jahre in Irland gelebt. In dieser Zeit wurden auch die Erzählungen dieses ersten Bandes der Erzählreihe niedergeschrieben. Es geht um das traditionelle Geschichtenerzählen der alten Zeit in Irland. Die Idee dazu kam bei einem Geschichtenerzähler Festival in dem westirischen Städtchen Kiltimagh, dem er hier zum ersten Mal beiwohnte. Seine Anregungen holte er sich aber aus den Erzählungen der Menschen an den knisternden Torffeuern, die zu den Geschichten eine mystische Atmosphäre zauberten.Die erste Erzählung in diesem Band…mehr

Produktbeschreibung
Der Autor hat in den 90er Jahren des letzten Jahrtausends etwa 10 Jahre in Irland gelebt. In dieser Zeit wurden auch die Erzählungen dieses ersten Bandes der Erzählreihe niedergeschrieben. Es geht um das traditionelle Geschichtenerzählen der alten Zeit in Irland. Die Idee dazu kam bei einem Geschichtenerzähler Festival in dem westirischen Städtchen Kiltimagh, dem er hier zum ersten Mal beiwohnte. Seine Anregungen holte er sich aber aus den Erzählungen der Menschen an den knisternden Torffeuern, die zu den Geschichten eine mystische Atmosphäre zauberten.Die erste Erzählung in diesem Band beginnt in Lil´s Bar, eins seiner beiden Lieblingspubs, bei einem knisternden Torffeuer. Wo sonst? Erzählt wird die Geschichte einer seltsamen Begegnung mit einem alten Mann, der einen ebenso seltsamen Wunsch äußert. Dem aufmerksamen Leser wird nicht entgehen, dass der Erzähler sich selbst begegnet.In Joyce´s Bar, das zweite seiner Lieblingspubs, ist dem Autor die Idee zur Titelgeschichte entstanden, an einem der Tage eines Storyteller-Festivals, sein erstes in diesem Lande. Auch die Geschichte von Saóirse und Méabh beginnt am Wochenende eines Storyteller-Wettbewerbs.Der Autor erzählt über die sechzehnjährige Saóirse aus ihrer Perspektive. Sie ist ein irisches Nomadenmädchen, welches zum ersten Mal unbegleitet in die Stadt darf. In Irland nennen sie die Nomaden Tinker oder Traveller, das reisende Volk. Die Nomaden selbst ziehen die Bezeichnung Traveller vor und nennen sich selbst Pavee. Pavee sind ethnisch selbst Iren und historisch durch sozioökonomische Prozesse aus der Mehrheitsbevölkerung herausgefallen. In der Zeit, bevor es moderne Medien gab, spielten sie eine wichtige Rolle bei der Verbreitung von Neuigkeiten, Geschichten und Musik. Auch der Irish Folk geht maßgeblich auf sie zurück. Die irische Kultur wäre also ohne sie nicht das, was sie heute ist. Die Pavee lebten in großen Familienverbünden, meist in Wagengruppen zusammen. In der irischen Gesellschaft gab es tiefe Vorurteile gegenüber diesem Teil ihres Volkes. So ist auch die kleine Episode in Kiltimagh aus der Sicht Saóirse zum Beginn der Erzählung vom Autor so erlebt worden, nur war er auf der anderen Seite, in diesem Laden. Die alte Méabh ist die Big Mama in ihrem Familienverband und war auch bei anderen Familien der Pavees hochgeachtet. Nicht nur für Saóirse war sie unbedingtes Vorbild. Man nennt sie die 'Alte Méabh', wobei mit 'Alte' weniger ihre Lebensjahre als ihre Weisheit gemeint sind. Ihre Autorität nährt sich nicht aus Strenge, sondern aus ihrer gütigen Weisheit. Die Erzählung ist die Geschichte von Saóirse und Méabh.Den Abschluss macht in der dritten Erzählung ein Geschichtenerzähler, der das Geschichtenerzählen verlernt hatte.Er verbrachte eine Nacht im Joyce´s und erlangte, wie durch Zauberei, seine Fähigkeit zurück. Zuvor aber wird er, ganz zu seinem Entsetzen, unvermittelt in die Rolle eines Scharfrichters genötigt. Er soll einen Gattenmord ahnden. Warten wir einmal ab, wieviel Mystik und Zauberei wirklich dabei war.
Autorenporträt
Erich Romberg wurde 1950 in Nordrhein-Westfalen geboren und wuchs im Ruhrgebiet auf. In seiner Erinnerung sind noch zerbombte Häuser der Nachkriegszeit, die er mit seinem Vater aufsuchte, um Dachbalken für Feuerholz herauszuholen. Die Familie kam gerade so über die Runden. Dann kam die Wirtschaftswunderzeit und in der Erinnerung verschwinden nach und nach die Ruinen und die vielen freien Felder wurden mit neuen Häusern bedeckt. Von der Volksschule blieb ihm nur in Erinnerung, dass die meisten Lehrer die Kinder prügelten und ein Referendar ihn als guten Aufsatzschreiber entlarvte. Er erinnert sich noch heute daran, dass es einen Aufsatz über einen Waldspaziergang vorlesen durfte, weil der Referendar ihn so toll fand. Das tat gut, denn der Klassenlehrer hielt ihn für dumm. Zum Sitzenbleiben hatte es aber nie gereicht. Nach einer Handwerkslehre zog es den Aufsatzschreiber zur Schule zurück, einem Abendgymnasium im Ruhrgebiet. Hier lernte er staunend die schönen Dinge des Geistes kennen. Obwohl er eigentlich etwas ganz anderes machen wollte, hat er Physik studiert. Als Physiker forschte er eine Weile in verschiedenen Bereichen und wurde zuletzt Gutachter für Umwelt und Klima. Schreiben hatte ihn die ganze Zeit begleitet, es war ein Bedürfnis, Gefühle in Lyrik und Geschichten zu packen. Er lernte die Eigendynamik kennen, die Gedichte und Geschichten annehmen, wenn man sie einfach aufschreibt. Sie entwickeln ein Eigenleben und der Schreibende weiß vorher nicht, was am Ende herauskommt, so war es zumindest bei ihm. Spontan, wie er seine Geschichten schrieb, beendete er auch sein bisheriges Leben und zog nach Irland, das er in den zwei Jahren davor im Urlaub mit dem Fahrrad umrundete. Bei seinem ersten Urlaub lernte er Kiltimagh kennen. Von einem irischen Freund aus Deutschland mietete er nach seinem 2. Urlaub in Irland gleich für fünf Jahre das Haus in Kiltimagh. Dort fand er Muße zum Schreiben und Windsurfen, was er gleichermaßen gerne machte. Veröffentlichen stand damals noch nicht auf der Agenda. Heute lebt der Autor mit seiner Frau und seinem minderjährigen Sohn in einem Dorf in Sachsen-Anhalt. Der Gedanke, seinem Sohn Bücher zu hinterlassen erschien ihm zunehmend reizvoll. Von seinem eigenen Vater weiß der Autor kaum etwas. Seinen physikereigenen Manuskript-Chaos mochte er seinem Sohn nicht zumuten. Daher hat er jetzt begonnen ¿ gegen seine Physikernatur, Liebe zum Chaos ¿ Ordnung in seine Manuskripte zu bringen. Dies ist des zweite Buch dieser Reihe.