Ein literarisches Ereignis nicht nur für Kinder.
Als Jade, Opale und Ambre am vierzehnten Geburtstag die zu ihren Namen passenden Steine überreicht bekommen, wird ihnen bewusst, dass ihnen eine große Aufgabe bevorsteht. Eine Aufgabe, die sie nur gemeinsam lösen können. Und doch heißt es, sie seien Gegnerinnen.
Zögernd machen sie sich auf den Weg: Ein Orakel soll ihnen die alte Prophezeiung deuten, die mit ihren Namenssteinen verwoben ist. Dazu müssen sie jedoch die ihnen bekannte Welt verlassen – und sehen sich unvermutet hineingezogen in eine Fehde von größter Tragweite.
Welche von ihnen wird den Erwählten finden, der das Land von seinem Joch befreit? Welche von ihnen wird die Gabe erkennen, die allein dem Land zu neuem Leben verhilft? Und welche von ihnen ist gefährlich wie der Tod? Eine spannende Lesereise steht jedem bevor, der Jade, Opale und Ambre auf ihren Abenteuern begleitet.
Eine Reise voll überraschender Wendungen, phantastischer Lebewesen und großer Herausforderungen. Eine Reise aber auch in das innerste Wesen eines Menschen und zum Kern, der die Welt zusammenhält: der Hoffnung.
In ihrem erstaunlich vielschichtigen Roman entwirft die erst vierzehnjährige Autorin Flavia Bujor mit spielender Leichtigkeit neue Welten und entwickelt einen Spannungsbogen, der den Leser mitreißt bis zum märchenhaften Ende.
Als Jade, Opale und Ambre am vierzehnten Geburtstag die zu ihren Namen passenden Steine überreicht bekommen, wird ihnen bewusst, dass ihnen eine große Aufgabe bevorsteht. Eine Aufgabe, die sie nur gemeinsam lösen können. Und doch heißt es, sie seien Gegnerinnen.
Zögernd machen sie sich auf den Weg: Ein Orakel soll ihnen die alte Prophezeiung deuten, die mit ihren Namenssteinen verwoben ist. Dazu müssen sie jedoch die ihnen bekannte Welt verlassen – und sehen sich unvermutet hineingezogen in eine Fehde von größter Tragweite.
Welche von ihnen wird den Erwählten finden, der das Land von seinem Joch befreit? Welche von ihnen wird die Gabe erkennen, die allein dem Land zu neuem Leben verhilft? Und welche von ihnen ist gefährlich wie der Tod? Eine spannende Lesereise steht jedem bevor, der Jade, Opale und Ambre auf ihren Abenteuern begleitet.
Eine Reise voll überraschender Wendungen, phantastischer Lebewesen und großer Herausforderungen. Eine Reise aber auch in das innerste Wesen eines Menschen und zum Kern, der die Welt zusammenhält: der Hoffnung.
In ihrem erstaunlich vielschichtigen Roman entwirft die erst vierzehnjährige Autorin Flavia Bujor mit spielender Leichtigkeit neue Welten und entwickelt einen Spannungsbogen, der den Leser mitreißt bis zum märchenhaften Ende.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.09.2003Wenn alle Dichter Mädchen wären
So jung schreiben wir nicht mehr zusammen: Flavia Bujors Orakel
Ein literarisches Wunderkind ist Flavia Bujor gewiß nicht. Sie wurde aber so behandelt, oder besser gesagt: gehandelt, und das hat prächtig geklappt. Wochenlang stand der Roman der französischen Schülerin auf der "Spiegel"-Bestsellerliste. Im Alter von dreizehn Jahren hatte sie einen Roman geschrieben und in Lieferungen an die Mitschüler verteilt. Eine Verlegerin entdeckte sie, und nun wird die Schülerin als Frühtalent herumgereicht. In Frankreich fand man es aufregend, daß ein so dicker Roman von einem so jungen Mädchen kam, und entsprechend stark interessierten sich die französischen Medien - für das Mädchen. Ein Erfolg wurde das Buch deshalb in Frankreich nicht. In Deutschland dagegen läuft der Verkauf sehr zur Zufriedenheit des Verlags. Mehr als dreißigtausend Exemplare sind bislang über die Ladentische gegangen. "Nein, richtig gut ist es natürlich nicht", räumt eine Buchhändlerin ein, die es mehrfach verkauft hat. "Aber dafür, daß sie so jung ist, ist es doch ganz ordentlich."
Die Jugend der Autorin als nahezu einziges Verkaufsargument und Werbemittel - das scheint zumindest hierzulande bestens zu funktionieren. Aber wird eine Geschichte allein dadurch besser, daß sie von einer Vierzehnjährigen stammt? Doch nur, wenn wir - falls hier nicht wirklich ein Wunderkind am Werke ist - darin etwas über ihre Generation, ihr Lebensgefühl, ihre Welt erfahren. Dies dann so zu beschreiben, daß nicht nur der eigene Verwandtschafts- und Freundeskreis Grund hat, sich dafür zu interessieren, ist schon schwer genug und gelingt dementsprechend selten, etwa vor einigen Jahren dem damals sechzehnjährigen Benjamin Lebert mit "Crazy".
Beim Lesen eines Fantasy-Romans aber, wie Flavia Bujor ihn geschrieben hat, möchten die Leser einfach nur gut bedient werden, genau wie beim Brötchenkauf. Ist das Brötchen verbrannt, läßt sich gewöhnlich kein Kunde von der Information zum Kauf bewegen, es sei von einem Kind gebacken worden. Nun sieht man dem "Orakel von Oonagh" im Gegensatz zum Brötchen von außen keine Mängel an. Alle, die es zumindest teilweise gelesen haben, sprechen reflexartig von der Jugend der Autorin. Was bleibt, wenn wir diese Entschuldigung einmal nicht gelten lassen?
Nicht viel: Eine Geschichte mit der Fantasy-notorischen "Queste", in diesem Fall einer Art Rettungsreise dreier junger Mädchen, die auf den üblichen Kampf des Guten gegen das Böse hinsteuert. Die drei sind mit Zaubersteinen ausgestattet, und wenn sie diese gleichzeitig drücken, passiert etwas. Hinzu kommen Zufälle und Zauberkräfte, die das Geschehen vorantreiben, wenn es von alleine nicht schlüssig weiterkommen kann, also fast auf jeder Buchseite. Kern, Botschaft und Ziel der Geschichte ist es, die Hoffnung als solche hochleben zu lassen: Immer wieder gerät eines der Mädchen in eine hoffnungslose Lage, dann hofft sie trotzdem, dann wird schließlich denn auch alles gut. Dasselbe gilt für eine immer wieder eingeschobene Parallelgeschichte über eine Vierzehnjährige, die in einem Pariser Krankenhaus ihrem Tod entgegendämmert.
Einige wenige originelle Ideen sind Flavia Bujor gekommen, darunter die, den Tod als kleines Mädchen darzustellen, das schmollend in den Streik getreten ist. Auch die Besetzung der tragenden positiven Rollen mit Mädchenfiguren ist ungewöhnlich im Fantasy-Genre, in dem meistens noch die Jungs die Helden geben. Womöglich gefällt das den wohl überwiegend jungen Leserinnen, die sich durch die langatmige Handlung mit den vielen umständlichen Namen hangeln. Bis zum Ende kann das ohnehin nur aushalten, wer Bujors Stil schätzt: blumig, gefühlig, verschmockt. Aber vielleicht ist gerade dies ihre Art, das Lebensgefühl einer bestimmten Altersgruppe anzusprechen. Mädchen, die zum sehnsuchtsvollen Schwärmen neigen, werden hier satt.
So etwas geht vorbei. Auch Flavia Bujor wird älter. Sie will weiter schreiben, hat sie verkündet, aber nicht mehr Fantasy-Literatur. All dies deutet darauf hin, daß sie demnächst weniger beachtet - und besser schreiben wird.
MONIKA OSBERGHAUS
Flavia Bujor: "Das Orakel von Oonagh". Aus dem Französischen übersetzt von Roseli und Saskia Bontjes van Beek. List Verlag, München 2003. 316 S., geb., 18,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
So jung schreiben wir nicht mehr zusammen: Flavia Bujors Orakel
Ein literarisches Wunderkind ist Flavia Bujor gewiß nicht. Sie wurde aber so behandelt, oder besser gesagt: gehandelt, und das hat prächtig geklappt. Wochenlang stand der Roman der französischen Schülerin auf der "Spiegel"-Bestsellerliste. Im Alter von dreizehn Jahren hatte sie einen Roman geschrieben und in Lieferungen an die Mitschüler verteilt. Eine Verlegerin entdeckte sie, und nun wird die Schülerin als Frühtalent herumgereicht. In Frankreich fand man es aufregend, daß ein so dicker Roman von einem so jungen Mädchen kam, und entsprechend stark interessierten sich die französischen Medien - für das Mädchen. Ein Erfolg wurde das Buch deshalb in Frankreich nicht. In Deutschland dagegen läuft der Verkauf sehr zur Zufriedenheit des Verlags. Mehr als dreißigtausend Exemplare sind bislang über die Ladentische gegangen. "Nein, richtig gut ist es natürlich nicht", räumt eine Buchhändlerin ein, die es mehrfach verkauft hat. "Aber dafür, daß sie so jung ist, ist es doch ganz ordentlich."
Die Jugend der Autorin als nahezu einziges Verkaufsargument und Werbemittel - das scheint zumindest hierzulande bestens zu funktionieren. Aber wird eine Geschichte allein dadurch besser, daß sie von einer Vierzehnjährigen stammt? Doch nur, wenn wir - falls hier nicht wirklich ein Wunderkind am Werke ist - darin etwas über ihre Generation, ihr Lebensgefühl, ihre Welt erfahren. Dies dann so zu beschreiben, daß nicht nur der eigene Verwandtschafts- und Freundeskreis Grund hat, sich dafür zu interessieren, ist schon schwer genug und gelingt dementsprechend selten, etwa vor einigen Jahren dem damals sechzehnjährigen Benjamin Lebert mit "Crazy".
Beim Lesen eines Fantasy-Romans aber, wie Flavia Bujor ihn geschrieben hat, möchten die Leser einfach nur gut bedient werden, genau wie beim Brötchenkauf. Ist das Brötchen verbrannt, läßt sich gewöhnlich kein Kunde von der Information zum Kauf bewegen, es sei von einem Kind gebacken worden. Nun sieht man dem "Orakel von Oonagh" im Gegensatz zum Brötchen von außen keine Mängel an. Alle, die es zumindest teilweise gelesen haben, sprechen reflexartig von der Jugend der Autorin. Was bleibt, wenn wir diese Entschuldigung einmal nicht gelten lassen?
Nicht viel: Eine Geschichte mit der Fantasy-notorischen "Queste", in diesem Fall einer Art Rettungsreise dreier junger Mädchen, die auf den üblichen Kampf des Guten gegen das Böse hinsteuert. Die drei sind mit Zaubersteinen ausgestattet, und wenn sie diese gleichzeitig drücken, passiert etwas. Hinzu kommen Zufälle und Zauberkräfte, die das Geschehen vorantreiben, wenn es von alleine nicht schlüssig weiterkommen kann, also fast auf jeder Buchseite. Kern, Botschaft und Ziel der Geschichte ist es, die Hoffnung als solche hochleben zu lassen: Immer wieder gerät eines der Mädchen in eine hoffnungslose Lage, dann hofft sie trotzdem, dann wird schließlich denn auch alles gut. Dasselbe gilt für eine immer wieder eingeschobene Parallelgeschichte über eine Vierzehnjährige, die in einem Pariser Krankenhaus ihrem Tod entgegendämmert.
Einige wenige originelle Ideen sind Flavia Bujor gekommen, darunter die, den Tod als kleines Mädchen darzustellen, das schmollend in den Streik getreten ist. Auch die Besetzung der tragenden positiven Rollen mit Mädchenfiguren ist ungewöhnlich im Fantasy-Genre, in dem meistens noch die Jungs die Helden geben. Womöglich gefällt das den wohl überwiegend jungen Leserinnen, die sich durch die langatmige Handlung mit den vielen umständlichen Namen hangeln. Bis zum Ende kann das ohnehin nur aushalten, wer Bujors Stil schätzt: blumig, gefühlig, verschmockt. Aber vielleicht ist gerade dies ihre Art, das Lebensgefühl einer bestimmten Altersgruppe anzusprechen. Mädchen, die zum sehnsuchtsvollen Schwärmen neigen, werden hier satt.
So etwas geht vorbei. Auch Flavia Bujor wird älter. Sie will weiter schreiben, hat sie verkündet, aber nicht mehr Fantasy-Literatur. All dies deutet darauf hin, daß sie demnächst weniger beachtet - und besser schreiben wird.
MONIKA OSBERGHAUS
Flavia Bujor: "Das Orakel von Oonagh". Aus dem Französischen übersetzt von Roseli und Saskia Bontjes van Beek. List Verlag, München 2003. 316 S., geb., 18,- [Euro].
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"Eine fantasievolle, unglaublich spannende Geschichte, eine Sensation. Dem Leser ergeht es wie mit Harry Potter: Man kann einfach nicht aufhören zu lesen." (Berliner Kurier)