Die Zürcher Bewegung 1980 ist auf der Strasse entstanden und hat sich meist auf der Strasse abgespielt. Doch die Auseinandersetzung fand auch in den Medien statt. Um eine Gegenöffentlichkeit herzustellen, produzierten Mitglieder der >Bewegig< Flugblätter, Filme, Aktionen. Insbesondere dienten Eisbrecher und brecheisen/brächise vom Oktober 1980 bis Mai 1981 als Bewegungszeitungen. Mit einer Auflage von 20'000 Exemplaren waren sie kurzfristig äußerst erfolgreich. Dieses Buch untersucht Entstehung, Funktion, Mittel und Wirkung der beiden Wochenzeitungen. Es basiert auf zahlreichen Gesprächen mit Zeitzeug:innen, auf Archivrecherchen sowie der genauen Lektüre und Betrachtung der Zeitungstexte und -bilder. Neben Informationen über Aktionen der Bewegung und Repressionen des Staats hat der Eisbrecher zahlreiche ästhetische Mittel ausprobiert, um das Zürcher Packeis aufzubrechen: das sprichwörtlich gewordene Müllern, die Übersteigerung herkömmlicher Haltungen, oder die satirische Umwandlung von vorherrschenden Sprechweisen. Das von einer jüngeren Generation der Bewegten gestaltete brecheisen verwendete brachialere Mittel und druckte häufig Texte zur subjektiven Befindlichkeit der Schreibenden ab. Darin zeigte sich auch eine Veränderung des politischen Umfeld und der Bewegung: von der Lust zu Repression und Frust. Dieses Buch ist ein Forschungsbeitrag zu einer Protestbewegung der jüngeren Schweizer Geschichte ebenso wie eine immer wieder vergnügliche Lektüre.
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