Als er gerade dienstlich in Bern ist, erreicht den Zürcher Bibliothekar Ernst ein offensichtlich irregeleiteter Anruf. Am anderen Ende der Leitung ist eine ihm unbekannte Frau, die ihn anfleht, umgehend zu ihr zu kommen. Aus einer Augenblickslaune heraus begibt sich Ernst zu der nahe gelegenen Adresse. Dort erwartet ihn eine alte Frau und drückt ihm ein Päckchen in die Hand mit der Bitte, es zu verwahren, damit es nicht in falsche Hände gerate. Zu seiner eigenen Verblüffung kommt Ernst der Bitte nach. Als er das Päckchen bei sich zu Hause öffnet, entdeckt er eine alte Handschrift, die er als ein Exemplar des "Abrogans" erkennt, eines lateinisch-althochdeutschen Wörterbuchs, das als ältestes deutschsprachiges Buch überhaupt gilt. Sollte es sogar das bisher verschollene Original sein? Was, fragt sich Ernst, hat es mit diesem Fund auf sich? Und was soll er jetzt am besten tun ...
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
"Für Satire zu ernst, für Ernst zu albern" und dann trägt die Hauptfigur auch noch den Namen Ernst, der ihr zum Imperativ geworden zu sein scheint, wie das eben bei Bibliothekaren so ist, echauffiert sich Rezensent Paul Jandl. Witzig findet er das, im Gegensatz zum Schenkel klopfenden Autor, natürlich nicht, genauso wenig wie die ungeheuerliche Geschichte, die sich um diese Hauptfigur entspinnt: Eine unbekannte Abschrift des ältesten deutschen Buches taucht auf, der Bibliothekar wird verwechselt, Nachforschungen werden betrieben, eine Großmutter stirbt, eine Liebe wird wieder hergestellt und am Ende ist natürlich alles paletti. Ja, wenn es wenigstens nur das wäre - die Klischees und Albernheiten werden jedoch erst durch schwerwiegende Logikfehler und die überaus betuliche, plumpe Sprache so richtig unerträglich, lässt Jandl durchblicken. Dieses Buch ist weder lustig, noch interessant, sondern einfach: gar nichts, meint er.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Spannend wie ein Krimi!« Nicola Steiner / SRF 1 Literaturclub