"Wir sind zu Ihnen gekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass heute Ihre Ausreise möglich geworden ist." Mit diesem für tausende Flüchtlinge aus der DDR erlösenden Satz des damaligen Bundesaußenministers Hans-Dietrich Genscher am 30. 9. 1989 ist das Palais Lobkowicz, Sitz der Deutschen Botschaft in Prag, seitdem untrennbar verbunden.
Überraschend ist die historische Rolle dieses barocken Kleinods nicht. Seit mehr als 300 Jahren herrscht ein buntes Treiben in dem prächtigen Palais auf der Prager Kleinseite: Grafen und Fürsten wandeln durch die Hallen, Ludwig van Beethoven denken wir uns als Gast im Haus, Kaiser Franz Josef steigt die Treppe hinauf zu festlichem Empfang und auch der Präsident der jungen Tschechoslowakei T. G. Masaryk wird in dem Palast zum Bankett erwartet. Längst ist das Gemäuer im Besitz des Staates, als sich hier nach Unter-zeichnung des "Prager Vertrages" anno 1974 deutsche Diplomaten niederlassen. Argwöhnisch vom kommunistischen Geheimdienst beäugt, bewährt sich die Mission als Stätte der Freiheit für Regimekritiker und Dissidenten. Im Abendrot des Kalten Krieges richten sich dann die Fernsehkameras der Welt auf die von tausenden Flüchtlingen belagerte Botschaft - in den denkwürdigen Tagen von 1989 verbinden mit dem Palast unzählige Deutsche aus der DDR, aber auch Tschechen, die Hoffnung auf ein besseres Morgen.
In diesem reich illustrierten Band wird der Werdegang des Palastes und dessen Bedeutung als Botschaftssitz geschildert, immer die deutsch-tschechischen Beziehungen im Blickfeld. Das Palais Lobkowicz ist nicht nur ein Schauplatz deutscher Geschichte. Es ist viel mehr, nämlich ein symbolträchtiger Ort der Freiheit, der uns Kraft und Zuversicht für die Zukunft geben soll.
Überraschend ist die historische Rolle dieses barocken Kleinods nicht. Seit mehr als 300 Jahren herrscht ein buntes Treiben in dem prächtigen Palais auf der Prager Kleinseite: Grafen und Fürsten wandeln durch die Hallen, Ludwig van Beethoven denken wir uns als Gast im Haus, Kaiser Franz Josef steigt die Treppe hinauf zu festlichem Empfang und auch der Präsident der jungen Tschechoslowakei T. G. Masaryk wird in dem Palast zum Bankett erwartet. Längst ist das Gemäuer im Besitz des Staates, als sich hier nach Unter-zeichnung des "Prager Vertrages" anno 1974 deutsche Diplomaten niederlassen. Argwöhnisch vom kommunistischen Geheimdienst beäugt, bewährt sich die Mission als Stätte der Freiheit für Regimekritiker und Dissidenten. Im Abendrot des Kalten Krieges richten sich dann die Fernsehkameras der Welt auf die von tausenden Flüchtlingen belagerte Botschaft - in den denkwürdigen Tagen von 1989 verbinden mit dem Palast unzählige Deutsche aus der DDR, aber auch Tschechen, die Hoffnung auf ein besseres Morgen.
In diesem reich illustrierten Band wird der Werdegang des Palastes und dessen Bedeutung als Botschaftssitz geschildert, immer die deutsch-tschechischen Beziehungen im Blickfeld. Das Palais Lobkowicz ist nicht nur ein Schauplatz deutscher Geschichte. Es ist viel mehr, nämlich ein symbolträchtiger Ort der Freiheit, der uns Kraft und Zuversicht für die Zukunft geben soll.
Perlentaucher-Notiz zur WELT-Rezension
Ein Gebäude mit bewegter und vor allen Dingen zwischen August und Oktober 1989 hochdramatischer Geschichte stellt dieser eindrückliche Bildband vor, lernen wir von Rezensent Marc Reichwein. Die im Palais Lobkowicz untergebrachte (West-)deutsche Prager Botschaft wurde in dieser Zeit zum Refugium einer immer größer werdenden Zahl von DDR-Bürgern, rekapituliert Reichwein entlang des von Andreas Künne und Harald Salfellner herausgegebenen Buches, die auf eine Ausreise in den Westen hofften. Die Textbeiträge des Bandes greifen, fasst Reichwein zusammen, durchaus weiter aus, unter anderem ist davon zu lesen, dass die Botschaft schon vor 1989 gelegentlich Zielpunkt von Republikflüchtlingen war, auch die diplomatischen Verbindungen der Bundesrepublik und der CSSR sowie die prachtvolle Innenausstattung des Gebäudes werden beleuchtet. Insgesamt ergibt das deutlich mehr als nur ein weiteres Coffeetablebook, freut sich der sich gut informiert fühlende Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
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