Bachelorarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Sonstiges, Note: 2,0, Europa-Universität Flensburg (ehem. Universität Flensburg) (Institut für Philosophie und Germanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Mit dem Begriff der Wahrheit und der Wahrhaftigkeit haben sich bereits die Philosophen der Anfänge, wie Platon und Aristoteles, beschäftigt. Augustinus ließ verlauten, dass das Wahrhaftigsein als ein Grundstreben der Seele nach Wahrheit zu verstehen ist. Der deutsche Philosoph Friedrich Kirchner nennt es einen menschlichen Trieb, die Wahrheit geltend zu machen.Auf den zweiten Blick jedoch erweist sich diese Forderung als ein tückisches Unterfangen, wollten wir sie auf Medien, insbesondere Theater und Film, übertragen: Erfolgt eine Umsetzung dieser Forderung in den genannten Medien? Entspricht das menschliche Rezeptionsverhalten dieser Forderung oder entweicht der Mensch der Realität? Sollen Theater und Film als Genussmittel oder Lehrmedien verstanden werden? Welche Verantwortung tragen sie und wie gehen wir mit dieser Verantwortung um? Welche Rolle erfüllt der in ihnen agierende Schauspieler? An welcher Stelle verschwindet die Grenze zwischen Wahrheit und Illusion ?Der Anwendungsbereich dieser Fragen soll sich in dieser Arbeit hauptsächlich auf die Schauspielkunst beziehen.Denis Diderot begründet mit seiner Theorie eine Opposition zur aristokratischen Tragödie. Diderot fordert das Bildnis der Natur, den Schauspieler als kühlen und überlegten Denker, der nur Spiegel des äußeren Geschehens ist und somit der Wahrheit zweckdienlich sein kann. Diesen Schauspieler nennt er den Wahrhaftigen. Mit seiner Auffassung nimmt Diderot wesentlichen Einfluss auf die spätere Theorie Bertolt Brechts.Des Weiteren soll im Verlauf der Arbeit auf die Aktualität der Debatte um die Wahrhaftigkeit in dem neueren Medium Film hingewiesen werden. Der Schwerpunkt des Untersuchungsgegenstandes wird sich hierbei vom Schauspieler auf den Rezipienten verlagern. Denn das Paradox lässt sich hier in einer Person begreifen: Forderung und Rezeptionsverhalten stehen sich einander gegenüber. Auf Grund dessen können mögliche rezeptionsästhetische Gründe beim Rezipienten selbst erörtert werden. In diesem Zusammenhang wird es weiter Aufgabe sein, die Beliebtheit von Illusion anstelle von Wahrheitsvermittlung in den Medien zu verdeutlichen und Erklärungsansätze zu finden.
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